In unserem heutigen Leben sind von der ursprünglich allgegenwärtigen Nacktheit nur noch wenige Überbleibsel geblieben.
Nackt zu Haus
Zu Hause nackt? Na klar, wieso denn nicht? Das Zuhause ist der private Bereich, in dem man tun und lassen kann, was man möchte. Man ist mit Familienmitgliedern zusammen, die einem sehr nahe stehen und lieb sind, die man sowieso nackt kennt oder sie vielleicht gerade deshalb so besonders schätzt.
Besonders für Kinder ist es ein Ur-Erlebnis an Geborgenheit, nackt zu schmusen und die körperliche Nähe zu Vater und Mutter hautnah zu spüren. Sonntag morgen in die Wärme der elterlichen Betten zu krabbeln und auf Vaters Bauch oder Mutters Busen den Nachholbedarf an Schmuseeinheiten zu decken, der sich im Lauf der Woche durch Alltagshektik aufgebaut hat, ist für die Kinder die wichtigste Regenerierungseinheit der Woche!
Tony Ryan: Fotografien zum Thema »Nackt zu Haus«
Tony Ryan (* 1945) ist ein Photograph in Tasmanien (Australien). Zahlreiche seiner Werke betreffen das Thema »Nackt zu Haus«. Seine Aktfotos sind realistisch und natürlich, er selbst spricht von »beauty-reality«, und ebenso hießen seine Website und sein Fotobuch. Seine Modelle waren vielfach Menschen wie du und ich, der Ausdruck seiner Fotos liegt nicht in raffinierter Lichtführung oder ausgefallener Perspektive, sondern gewinnt hier durch den Charme der Unvollkommenheit und der kleinen, feinen Details wie Gesten oder dem Gesichtsausdruck.
Ein Freund war freundlich genug (ich denke zumindest, dass es freundlich war), um herauszustellen, wie dieses Bild die Entwicklung meiner fotografischen Technik in den letzten zwei Jahrzehnte demonstriert. Mir gefällt es immer noch; das Licht war schlecht und ich musste mich damit begnügen - es war nicht wirklich angebracht, Studiolampen mitzuschleppen, um diesen spontanen und intimen Moment einzufangen.
Das Stillen - vor allem in der Öffentlichkeit - verwischt die Grenzen zwischen Mensch und Tier, Sex und Sinnlichkeit. In einer Kultur, die die weibliche Brust fetischisiert und sich gleichzeitig fieberhaft um jede Verbindung zwischen Kindern und Sex sorgt, sind Spannungen und Peinlichkeiten vorprogrammiert (eine weitere Bürde für Frauen in einer patriarchalischen Gesellschaft) grün: Bildbeschreibung Tony Ryan - übersetzt
Das Stillen - vor allem in der Öffentlichkeit - verwischt die Grenzen zwischen Mensch und Tier, Sex und Sinnlichkeit. In einer Kultur, die die weibliche Brust fetischisiert und sich gleichzeitig fieberhaft um jede Verbindung zwischen Kindern und Sex sorgt, sind Spannungen und Peinlichkeiten vorprogrammiert (eine weitere Bürde für Frauen in einer patriarchalischen Gesellschaft) grün: Bildbeschreibung Tony Ryan - übersetzt
Jodee wollte das Thema der Göttin erforschen: die Beziehungen zwischen Sexualität und Spiritualität. Aber wie immer, wenn man es mit kleinen Kindern zu tun hat, brachte ihr Sohn Phineas so viele zufällige Elemente ein, dass ich damit kämpfte, sowohl den Vorder- als auch den Hintergrund zu kontrollieren. Daher glaube ich nicht, dass ich Jodees Absicht in dieser Aufnahme wirklich eingefangen habe, aber ich mag die Faszination des Jungen für den Körper seiner Mutter, der sowohl unschuldig als auch ansprechend ist. grün: Bildbeschreibung Tony Ryan - übersetzt
Als alleinerziehende Mutter und berufstätige Frau hatte Sue alle Hände voll zu tun. Jamie sah seinen Vater wahrscheinlich nicht so oft, wie er es sich gewünscht hätte, und war deshalb besonders anspruchsvoll, was Sues Aufmerksamkeit betraf. Der Trost und die Vertrautheit des Stillens beruhigten ihn sicherlich, aber es kam unweigerlich die Zeit, in der er abgestillt werden musste.
Für mich sagt dieses Bild etwas über den Zustand der Männer im Allgemeinen aus. grün: Bildbeschreibung Tony Ryan - übersetzt
Für mich sagt dieses Bild etwas über den Zustand der Männer im Allgemeinen aus. grün: Bildbeschreibung Tony Ryan - übersetzt
Die meisten Mütter sehen dieses Bild und sagen: »alle kleinen Jungs tun das«, aber Diane war zu der Zeit eine stillende, alleinerziehende Mutter (und eines meiner regelmäßigen Modelle), was die normalerweise intensive Beziehung zwischen einer Mutter und einem kleinen männlichen Kind zu betonen schien. Das ist wirklich sehr schön und ich frage mich, an welchem Punkt in der männlichen Entwicklung dieser Einfluss verloren geht und ein selbstzerstörerischer Machismo die Oberhand gewinnt. grün: Bildbeschreibung Tony Ryan - übersetzt
Tony Ryan hat seine Tätigkeit als Berufs-Fotograf vor mehreren Jahren eingestellt und ist noch als Mentor tätig.
Sally Mann: Auch ihr fotografisches Thema ist »Nackt zu Haus«
Sally Mann (* 1951) ist eine US-amerikanische Fotografin.
Ihr berühmtestes Werk ist das fotografische Porträt ihrer drei Kinder Jessie, Virginia und Emmett, deren Entwicklung sie von der Geburt an mit einer Großformatkamera festgehalten hat. Unter den so entstandenen Bildern findet sich auch Unspektakuläres wie blutige Knie, schokoladenverschmierte Münder und dergleichen mehr. Die Arbeit nennt sie »Immediate Family«. Ihre Bilder zeigen die Kinder auch nackt, was ihr Kritik und moralische Vorwürfe wegen der Nacktdarstellung von Minderjährigen einbrachte.
Beim Schmökern indoor: clothing optional © Sally Mann
Weitere ihrer Arbeiten sind Landschaftsfotos aus dem Süden der USA.
Ihre Fotografien sind in Museen in den USA und Europa zu sehen, unter anderem in den Sammlungen des Metropolitan Museum of Modern Art in New York und des Whitney Museum of American Art. Sie hat diverse Preise gewonnen, unter anderem vom Guggenheim Museum in New York. Die beiden Fotos sind ihrem Fotobuch Immediate Family (Unmittelbare Familie) entnommen.
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Beim Spielen outdoor: jeder wie er mag © Sally Mann
Nackt am Strand
Nackt am Strand oder Seeufer - na, klar, kleine Kinder dürfen das. Und größere nicht? Doch, natürlich, auch Jugendliche und Erwachsene dürfen das. Wenn es sich nicht um einen "bewirtschafteten" Strand handelt, an dem eine Badeordnung dies womöglich verbietet. Es gibt halt Leute, die verbieten menschliche Freiheiten und nehmen dafür auch noch Geld! Selbst schuld, wer's zahlt und sich dem Unfug unterwirft.
Nacktbaden ist die häufigste nackte Aktivität in der Öffentlichkeit, mehr als 10% der Bundesbevölkerung tun dies hin und wieder oder auch regelmäßig, nämlich rund 8 Millionen Menschen. Es macht ja auch überhaupt keinen Sinn, beim Baden oder Schwimmen Kleidung zu tragen - man wird ja trotzdem überall nass.
Die Zahl von 8 Millionen Bundesbürgern stammt übrigens aus der Reiseindustrie, die die Buchungszahlen für FKK-Urlaube hochgerechnet hat - sehr wohl unter dem Aspekt, dass ein und dieselbe Person auch mehrfach pro Jahr einen Urlaub mit FKK-Option buchen kann.
Auch gesundheitliche Aspekte sprechen dafür, Sonne und Strand nackt zu genießen: Warum sollte man einem Teil seines Körpers die wohltuende Wirkung von Luft und Licht vorenthalten? Und da selbst die katholische Kirche im aktuellen Fundamentalwerk der christlichen Sozialethik "vom Glanz und der Schönheit des nackten und unbedeckten menschlichen Körpers" spricht [Karol Wojtyla, später Papst Johannes Paul II., Liebe und Verantwortung], kann nun wirklich nichts dabei sein, sich am Strand nackt aufzuhalten.
Jock Sturges: Ein Fotograf mit Spezial-Thema »Nackt am Strand«
Jock Sturges (*1947) ist ein US-amerikanischer Fotograf. Bekannt wurde er durch seine Aufnahmen an FKK-Stränden in Kalifornien, Spanien und vor allem in Frankreich (Montalivet). Seine Bilder stellen vor allem nackte Mädchen und junge Frauen dar. Anders als etwa David Hamilton sieht Sturges seine Bilder nicht als sinnlich, erotisch oder gar pornografisch. Sie sollen im Gegenteil in erster Linie Schönheit, Zerbrechlichkeit und Vergänglichkeit zeigen.
In den USA wurde Sturges' Büro 1990 vom FBI durchsucht und seine Bilder und seine Ausrüstung beschlagnahmt. Grund war der Vorwurf der Kinderpornografie. Diese Vorwürfe konnten nicht aufrechterhalten werden und er bekam seine Ausrüstung und seine Bilder zurück. Später im selben Jahr wurde er von der religiösen Rechten angegriffen. Durch Auftritte in TV-Sendungen und die Verteidigung durch viele Liberale in den USA konnte er auch diese Angriffe überstehen.
Am See, ein Mädchen © Jock Sturges
Seine Werke kann man heute im Metropolitan Museum of Art New York, dem Museum of Modern Art New York, der Nationalbibliothek Paris, dem Museum für Moderne Kunst in Frankfurt und dem San Francisco Museum of Modern Art sehen. Außerdem gab es Ausstellungen in Galerien in Tokio, Berlin, München, Brüssel und weiteren Städten auf der ganzen Welt.
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Am Meeresstrand © Jock Sturges