Auf den Schrammsteinen
Die Sächsischen Naturistentage (SNT) 2019 vom 22. bis 31. Juli boten den Teilnehmern wieder überwiegend Nacktwanderungen in der Sächsischen Schweiz, daneben aber auch wieder eine Nackt-Radeltour im Elbtal bis nach Tschechien oder eine Nackt-Paddeltour auf der Elbe zwischen Königstein und Pirna.
Der geplante (bekleidete) Ausflug nach Dresden mit dem Besuch einiger Baudenkmäler und Kulturstätten entfiel wegen Niedrigwasser in der Elbe, aufgrund dessen die Passagierschifffahrt auf dem Fluss eingestellt werden musste.
Die Initiatoren Martin und Torsten konnten als internationale Teilnehmer Milt und Dan aus den USA sowie - wie bereits 2018 - John aus Irland und Lim aus Singapur willkommen heißen, die auch schon eine Woche zuvor an der NEWT (Naked European Walking Tour) in Österreich teilgenommen hatten.
Das Wetter meinte es dieses Jahr besonders gut, denn bei Wandertemperaturen bis 36° und strahlendem Sonnenschein war es für jedermann einsichtig, dass man am besten ohne Kleidung unterwegs war - Klamotten hätten den Schweiß nur aufgesogen und gespeichert und mit feucht-klebrigen Textilien auf dem Leib jeden Wanderspaß verdorben. So gab es bei den vielen Wanderern, die uns bekleidet begegneten, verbreitet die Erkenntnis: ‘Ihr macht es richtig!’ Aber spontan zum Nachmachen hat sich dennoch keine*r entschieden.
Für Sonnenschutz sorgte überwiegend das Laubdach im Wald, aber wegen einiger Streckenabschnitte mit ungehinderter Sonneneinstrahlung war auf Sonnencreme doch nicht zu verzichten. Je nach Hauttyp bot auch ein Sonnenschirm Schutz vor zu intensiver UV-Strahlung.
Unter den Wanderungen waren bewährte Strecken über Schrammsteine und Falkenstein, durchs Kletterparadies Bielatal mit Sachsenstein und den Herkulestürmen oder durch das beschauliche Polenztal vertreten, wo die Wanderrunde wieder nackt im dort gelegenen Waldlokal einkehren konnte.
Aber auch erstmalig bei der SNW angebotene Strecken wie der Panoramaweg, der am ersten Tag den Wanderern einen Überblick über einige Ziele der nächsten Tage bot, standen auf dem Programm. Mit kumuliert 250 Höhenmetern Anstieg war dies die ideale Einstiegs-Wanderung für Ebenen-gewohnte Münsterländer, zumal der Rückweg mit der Kirnitsch-Tal-Straßenbahn bis Bad Schandau möglich war. Alternativ konnte man mit 8 km Zusatzstrecke sich auch mit ein paar Kletter-Einlagen auf dem Flößersteig entlang der Kirnitsch zurück hangeln.
Kletterparadies Herkulessäulen
Erstmalig begangen wurde auch bei Cunnersdorf ein Rundweg über die Maus und den Katzsteinfels (der gar kein Fels ist sondern wie alle Steine hier aus Sandstein). Diese Route wurde allerdings von angekündigten 11 km auf 6 km gekürzt wegen des guten Wetters (Sonnenschein, klare Sicht, angenehm warme Luft), so dass uns der Schneebergblick (zum tschechischen Schneeberg) nicht frieren ließ.
Bei fast allen Wanderungen gab es für diejenigen, die etwas kletterfreudiger sind oder anspruchsvollere Wege bevorzugen, Alternativen oder Ergänzungen zur „leichteren“ Streckenführung, die dann meist von Andreas geführt wurden.
Ingesamt hatten Martin und Torsten ein reichhaltiges und abwechslungsreiches Programm zusammen gestellt, das bei jedem Event seine speziellen Höhepunkte und Attraktionen bot. Erstmals stellten sie den Teilnehmern im Web Beschreibungen und Track-Dateien der geplanten Wanderungen zum Abruf bereit, so dass man sich sehr genau im Voraus über Ablauf und Anspruch der geplanten Aktivität informieren konnte.
Die örtliche Gastronomie versorgte zum Abschluss eines jeden Tages die Gesellschaft von ca. 30 bis (wochenends) rund 40 Teilnehmern mit lokalen und internationalen Gerichten sowie dringend nachgefragten, kühlen Getränken.
In der Region sind naturistische Unternehmungen zu Fuß, per Rad und per Boot keine neue Entwicklung sondern die Fortsetzung einer guten, alten Tradition.