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Info: Geo-Koordinaten

Es gibt Orte, die keine Adresse besitzen, z. B. im Wald, im freien Land, in Seen, im Meer. Solche Orte werden mit Hilfe von Geo-Koordinaten beschrieben. Dafür gibt es verschiedene Schreibweisen:
1. Grad | Minuten | Sekunden: N 50° 0' 0" E 11° 20' 30"
2. Grad | Minuten-Dezimalzahl: N 50° 0.0' E 11° 20.5'
3. Grad-Dezimalzahl: N 50.0° E 11.34166°
4. Open Location Code (OLC), auch „Pluscode“ genannt: 9F2H282R+2M
5. what3words, auch „Dreiwort-Code“ genannt: ///gleich.geselle.zahlend
Südliche Breite (südlich vom Äquator) und westliche Länge (westlich von Nullmeridian) wird auch mit negativen Gradzahlen beschrieben (statt der Angabe S bzw. W). E = East (dt‍. Ost) wird fast immer statt O verwendet, weil O zu leicht mit 0 verwechselt werden kann und E internationaler Standard ist.
Da Navigationsgeräte oft nur eine oder zwei dieser Schreibweisen einzugeben erlauben, braucht man zuweilen eine

Koordinaten-Umrechnung:

 

Mehr Informationen

Globus mit Koordinaten-Netz
Globus mit Koordinaten-Netz
Über die gesamte Erde ist in ein Koordinaten-Netz gespannt. Basislinien sind der Äquator und der "Nullmeridian" (durch die Sternwarte Greenwich in London). Dabei wird die (näherungsweise) Ellipsoid-Form der Erde durch das geodätische Referenzsystem ipng WGS 84 (Link zu Wikipedia) beschrieben.
Geo-Koordinaten werden in Winkelgrad (Zeichen ° ) angegeben:
Äquator = 0°
Nordpol = N 90° (nördliche Breite) = +90°
Südpol = S 90° (südliche Breite) = -90°
Deutschland = ca. N 47° bis N 55° (nördliche Breite) ca. E 7° bis E 15° (östliche Länge)
Nullmeridian (Greenwich) = 0°
Grenze Polen/Belarus = ca. E 22° (östliche Länge)
Irland = ca. W 7° (westliche Länge)
Die Grenze Deutschland/Polen (E 15°) ist übrigens die (eigentliche) Mitte der MEZ-Zeitzone, die sich (eigentlich) von E 7,5° bis 22,5° erstrecken sollte. In der Mitte (15°) steht die Sonne durchschnittlich um 12:00 Uhr im Süden. Pro Längengrad in Richtung Westen kulminiert die Sonne 4 Minuten später, in Ostpolen also schon um 11:30 Uhr, in Westdeutschland gegen 12:30 Uhr. Die Sonnenkulmination („wahrer Mittag“) war der ursprüngliche Grund für die Festlegung „Lokaler Zeit“, die sich von Ort zu Ort unterschied, was insbesondere nach Erfindung der Eisenbahn Verwirrung in den Fahrplan brachte. Erst 1893 wurde für ganz Deutschland die „Mitteleuropäische Zeit“ eingeführt.
Die Länder Belgien, Niederlande, Luxemburg, Frankreich und Spanien haben sich der MEZ angeschlossen, obwohl sie eigentlich in der WEZ-Zeitzone (=UTZ) liegen. Das führt dazu, dass z. B. in La Coruña (Westspanien) der früheste Sonnenaufgang des Jahres am 17. Juni erst um 7:11 Uhr MESZ stattfindet (Berlin: 04:48)! Portugal hat sich der WEZ angeschlossen (=UTZ), obwohl es geographisch der UTZ-1-Zone angehört.
Ein Grad wird geteilt in 60 Minuten (Zeichen ' )
Also 11 1/3 Grad = 11° 20' = 11.33333°
11 1/60 Grad = 11° 1' = 11.016666°
Eine Minute wird geteilt in 60 Sekunden (Zeichen " )
Also 11° 20' 30" = 11° + 20.5' = 11° + 20.5/60 = 11.341667°
Es gibt 3 übliche Schreibweisen für Koordinaten:
1. Grad | Minuten | Sekunden 11° 20' 30"
2. Grad | Minuten-Dezimalzahl 11° 20.5'
3. Grad-Dezimalzahl 11.341667°

Hilfsmittel im Umgang mit Koordinaten

Navigationsgeräte/ -Apps erlauben meist nur eine, manchmal auch mehrere dieser Schreibweisen einzugeben. Welche Navigations-Apps welche Schreibweise akzeptieren, ist im Dokument "navi-Software-Koordinaten.pdf" nachzulesen, das Teil der Sammlung Nutzen-von-Geokoordinaten.zip ist.
Zur Umrechnung von Geokoordinaten kann man auch die Excel-Tabelle Koordinaten-umrechnung.xls oder die OpenOffice/LibreOffice-Tabelle Koordinaten-umrechnung.ods benutzen (ebenfalls im unten verlinkten zip enthalten) oder eine geeignete Taschenrechner-App auf einem Android Smartphone
Weil Geokoordinaten in allen Schreibweisen so viele Stellen enthalten, dass man sie sich schlecht merken kann, hat google den OLC = Open Location Code (auch "Pluscode" genannt wegen des Trennzeichens + nach der 8. Position) entwickelt, der mit 10 Stellen etwa GPS-Genauigkeit liefert - und 10 Stellen kann man sich merken, meint google, denn man merkt sich ja auch Telefonnummern mit 12 oder mehr Stellen. Alles über OLC findet man in olc=OpenLocationCode.pdf. Die ausgezeichnete und weit verbreitete ipng Navigations-App OsmAnd nimmt Koordinaten auch im OLC-Format entgegen.
Stefan hat mich 2020 noch auf eine andere Möglichkeit aufmerksam gemacht, alle Orte dieser Welt mit einem wirklich (?) einfach zu merkenden Code zu benennen: Den Dreiwort-Code. Dabei wird die ganze Welt in Quadrate von 3x3 m² unterteilt, und jedes dieser Quadrate hat eine Codierung aus 3 Wörtern der natürlichen Sprache. So steht ipng ///motorrad.einer.ehefrau für einen Ort an der Westfront des Kölner Doms. Dieselbe 3x3 m² Fläche trägt allerdings z. B. auf englisch (UK) den Code ///tidying.aviation.ship, d. h. man kann den Code nicht einfach übersetzen.
Man holt sich den Dreiwort-Code aus der Website ipng what3words.com oder aus der what3words App auf dem Smartphone. Um zu einem Ort zu gelangen, dessen Dreiwort-Code man kennt, benutzt man ebenfalls die App. Mit dem Button "Wegbeschreibung" übergibt die App den Zielort an eine andere, auf dem Smartphone installierte Navigations-App, die dann zum Ziel geleitet. Alle weiteren Informationen im what3words Dreiwort-Code PDF. Tipp: Der Dreiwort-Code kann eine gute Ergänzung zur Information über Treffpunkte sein - vor allem für Menschen, die sich 3 Worte gut merken können!
- Danke an Stefan für die Info
Übrigens: Eine Umrechnung des Dreiwortcodes in andere Systeme ist außerhalb der App oder der Website nur mit kostenpflichtiger Lizenz möglich, da das Unternehmen mit der Dreiwortcode-Idee Geld verdienen will.