Ein Bericht über die NEWT im Juli 2021 mit Basis Mayrhofen im Alpenhaus Lacknerbrunn, von Angela & Jochen
Naked European Walking Tour in Österreichs Alpen
NEWT im Juli 2021 in Mayrhofen - Alpenhaus Lacknerbrunn (von Angela & Jochen) [29.08.21]
'Nacktwandern in den Bergen', das weckte unsere Neugier, und wir entschlossen uns, am So., den 18.07.21, nach Mayrhofen zu reisen. Wegen starker Regenfälle und dadurch bedingter Verkehrsbehinderungen (Erdrutsch) kamen wir erst am Abend, aber wohlbehalten im wunderschönen Alpenhaus Lacknerbrunn an.
1/30: Alpenhaus Lacknerbrunn
Eine etwa 30-köpfige Gruppe aus neun Nationen hatte an diesem Tag schon eine Regenwanderung durch das Stilluptal, entlang des stark angeschwollenen Stillupbaches zum Speichersee unternommen, temperaturbedingt allerdings mehr oder weniger bekleidet.
2/30: Wasserfall
Die beiden Organisatoren Clarisse und Pascal hatten den Aufenthalt in dem 100-jährigen ehemaligen Gasthof mit Zwei- bis Vierbettzimmern derart vorbereitet, dass im Flur ein Poster mit Bildern und Namen der Teilnehmer, eine Wanderkarte mit Kennzeichnung der geplanten Touren und - ganz wichtig - ein Küchendienstplan für alle einsehbar war.
6/30: Großeinkauf
In der Küche wiederum gab es einen Kochplan samt Rezepten und Zutaten, die im Vorhinein von Clarisse und Pascal sowie freiwilligen Helfern in Mayrhofen besorgt wurden. Die Hütte ist nämlich etwa eine Viertelstunde Autofahrt entfernt von Mayrhofen auf einer engen Mautstraße bergauf einsam gelegen.
7/30: Kreatives in der Küche
Die Tage liefen im Prinzip folgendermaßen ab: Zwischen 6 Uhr und 7 Uhr präparierte der Frühstücksdienst die Mahlzeit. Alle Teilnehmer frühstückten und versorgten sich bis ca. 8 Uhr mit Proviant, bevor der Spüldienst zu Werke ging. Denn meist war vor 9 Uhr - je nach Anfahrtsweg bis zu 45 Minuten auch vor 8 Uhr - die Abfahrt in Fahrgemeinschaften zum Einstiegspunkt der Tageswanderungen vorgesehen.
13/30: Edelstein
Und diese hatten es teilweise mit oft mehr als 1000 Höhenmetern ganz schön in sich. Bei kurzen Pausen wurde kräftig sonnengecremt, Atem geschöpft, getrunken. Für die Mittagsrast suchten wir uns Plätze an Seen, Bächen oder mit herrlicher Fernsicht.
16/30: Enzian
Wir hatten vielfältige Begegnungen mit bekleideten Menschen, die meist wohlwollend amüsiert reagierten. Eine solche mit einer tschechischen Familie mit zwei jugendlichen Jungen wendete sich vom verzweifelten Versuch der Mutter, die Jungen von Blicken auf uns Wanderer abzuhalten, zum Guten. Bedingt durch den beschwerlichen Weg überholten wir uns immer wieder gegenseitig, was schließlich darin endete, dass die Familie sich freundlich mit uns arrangierte, die Jungen also auch gucken durften!
19/30: Eine Steinbank ist gemütlich
Ein anderer Vorfall verlief nicht so glücklich. Unser Wanderweg führte an einem Bauernhof vorbei. Man erwartete uns schon von Weitem, neugierig aufgeregt hin- und herlaufend, einschließlich eines Kindes. Die alteingesessene Bäuerin bezeichnete unser Erscheinungsbild als "Schweinerei" und das auch noch vor dem Kind, welches aber gar nicht scheu und abgeneigt wirkte. Sie rief immer wieder: "Away, away". Am anderen Ende des Hofes setzte der Bauer die Beschimpfungen fort: "Wo seid's untergebracht? Das wird Konsequenzen haben." Beschwichtigungsversuche unsererseits halfen da wenig weiter.
23/30: Alpental
Nach allabendlicher Rückkehr stürzte sich bestenfalls der Kochdienst zuerst unter die Dusche, um anschließend zwischen 19 Uhr und 20 Uhr das Ausschöpfen der vorbereiteten Mahlzeit zu zelebrieren. Zwischenzeitlich hatten sich einige hungrige Wanderer mit Knabbereien und Getränken schon vorgestärkt.
27/30: Wunderblume
Neben den Übernachtungskosten war für jeden ein Verpflegungsbeitrag zu leisten, wodurch er sich nach Herzenslust an allem bedienen konnte. Nach dem Abendessen verkündeten Clarisse und Pascal in Französisch, Deutsch und Englisch die Pläne für den kommenden Tag, bevor der Spüldienst in der Küche verschwand, während der Rest der Wandergruppe, übrigens im Naturkleid, den Abend im gemütlichen Aufenthaltsraum, manchmal am warmen Kachelofen, ausklingen ließ. Der war oft auch gar nicht mehr so lang, weil am nächsten Morgen das Aufstehen ab 6 Uhr anstand.
Unser herzlichster Dank gilt Clarisse und Pascal!
Wir sind sehr gern beim nächsten Mal wieder dabei,
Angela & Jochen
Wir sind sehr gern beim nächsten Mal wieder dabei,
Angela & Jochen