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  • Aktivität: wandern, Bergtour
  • Region: D-Süden

Goldener Oktober in den Bergen bei Oberstdorf [04.11.21]

6 Naturistinnen und Naturisten trafen sich in der letzten Oktoberwoche im Oberallgäu, um ein paar gemeinsame, entspannte Wandertage rund um Oberstdorf, eine Wanderung in anspruchsvollem, alpinen Gelände und eine weitere in das zu Österreich gehörende, jedoch nur von Deutschland aus mit Fahrzeugen erreichbare Kleinwalsertal zu erleben.
Blick auf Oberstdorf
1/19 Blick auf Oberstdorf Hahnenköpfle
Die Nächte waren recht kalt, teilweise frostig, aber tagsüber konnten wir blauen Himmel und Sonne genießen. So war es auch möglich, nackt zu wandern. Die Begegnungen mit bekleidet wandernden und radelnden Menschen waren durchweg freundlich. Auch einige längere Gespräche zur Motivation des Nacktwanderns, zur Barfüßigkeit und Fußgesundheit sowie zu anderen Themen entwickelten sich.
Nacktwandern ist für viele offenbar nichts Neues mehr, aber einige waren doch überrascht, als einer von uns trotz eines kräftigen, kühl wehenden Windes nackt wanderte und dies auch weiter als angenehm empfand, als unser Weg nach Norden ins Oytal zum Oytalhaus abbog, wo uns kein Sonnenstrahl mehr erreichte. Die Nacht zuvor war frostig, das Tal ist schmal, die Berghänge steil, so dass wir wie durch einen Eisschrank wanderten. Erst nach etwa 2,5 km in der sonnenlosen Kühle zog er sich an, als wir uns dem Oytalhaus näherten, in dem wir einkehren wollten. Nun – wir alle bekleidetet, aber zwei weiterhin barfuß – lösten wir weiter reges Interesse zur Motivation aus und durften allerlei Fragen beantworten.
Während die Wanderung von Oberstdorf bis zur Oytalhütte überwiegend auf asphaltierten und daher gut barfuß zu gehenden Wegen erfolgte, sind viele Wege in der Region steinig bis schottrig. Entlang der Iller zwischen Oberstdorf und Fischen wird Menschen und Hunden sogar sehr scharfkantiger Splitt zugemutet.
An einem Tag wanderten wir von Oberstdorf zu einem Berggasthof in Gerstruben. Von dort stiegen wir zu einem Grat zwischen Riffenkopf (1.748 m) und Hahnenköpfle (1.735 m) auf. Sonnenwärme und ein angenehmer Bergpfad hinauf luden dazu ein, nackt und barfuß – also „barfuß bis zum Scheitel“ – den Tag nacktiv zu genießen.
Ritterkopf
3/19 Zwischen Ritterkopf und Hahnenköpfle Abstieg Spaltbares Material
Der Abstieg ins Oytal war teilweise auch noch nackt möglich. Weiter unten war die Luft eisig, noch weiter unten wieder wärmer, erst unten im Oytal am Abend wieder eisig. Beim Auf- und beim Abstieg kamen einige von uns an persönliche Grenzen – wir halfen einander, brauchten recht lange, schafften die Tour aber vor Beginn der Nacht. Nach ca. 17 km Wanderstrecke, über 1.000 m Aufstieg und mehr als 800 m Abstieg in schwierigem Gelände ließen wir uns gern die letzten Kilometer per Taxi zurück fahren.
Panorama
6/19 Panorama vom Nebelhorn aus Panorama Panorama Rubihorn Panorama Panorama Oberstdorf Seealpseepanorama
Ein besonderes Erlebnis waren Ausblicke von der Gipfelstation des Nebelhorns (2.224 m), die wir per Seilbahn erreichten und verließen. Die Gipfelstation bietet beeindruckende Panoramen der umgebenden alpinen Bergwelt. Dank Fön hatten wir in Oberstdorf sonniges, warmes Wetter. Auf der Gipfelstation blies ein starker, kalt wirkender Wind, so dass manche erstaunt waren, dass da jemand barfuß in kurzer Hose unterwegs war.
Seealpsee
14/19 Der Seealpsee Dohle Edelweiß Adler
An der Bergstation unterbrachen wir die Fahrt abwärts, um etwas Bewegung zu Fuß zu haben, einen Blick auf den Seealpsee zu werfen und hölzerne Schnitzkunst zu begutachten, die einige Naturbewohner der Region vorstellt. Vor einem Abstieg zu Fuß warnt ein Hinweisschild den Wanderer ausdrücklich.
Am Sonntag, den 31. Oktober, erlebten wir bei vollem Sonnenschein und blauem Himmel mit nur wenigen „Deko-Wölkchen“ einen ca. 15 km langen Wanderweg von Oberstdorf nach Reichenbach, dann weiter 500 m bergauf, unterhalb von Rubihorn und Nebelhorn durch Wald und schließlich über den Wallraffweg zurück.
Wallraffweg
18/19 Auf dem Wallraffweg Oberstdorf
Bei 17°C Lufttemperatur und gefühlt 27°C Strahlungswärme in der Sonne genossen wir auf einer Terrasse am Hang Kuchen und Getränke. Zuvor interviewte uns eine Mutter stellvertretend für ihre Familie, als wir ein Erinnerungsfoto auf einer Wiese mit Blick auf Oberstdorf machten. Sie zeigte so viel Interesse, dass sie sich wohl gern noch länger mit uns unterhalten hätte. Mit dem Tipp „nackt minus wandern punkt de“ [Link: https://www.nackt-wandern.de] konnten wir ihr noch einen leicht zu merkenden Hinweis geben, wie sich ihre Familie weiter informieren kann.
In 8 Tagen von Sonntag bis Sonntag kamen wir so auf ca. 90 km Wanderstrecke und kumuliert ca. 2.800 m Auf- und 2.600 m Abstieg.
Rainer

 

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