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  • Aktivität: radeln
  • Region: Münsterland

Ralfs Eindrücke von den Westfälischen Naturistentagen 2023 [31.08.23]

WNT 2023 (1/6)
Am 19.08.2023 starteten die WNT 2023 wieder mit dem traditionellen Brunch im Restaurant „Zum neuen Herd“ in Nordwalde, welches der geschlossenen Gesellschaft bis 15 Uhr zur Verfügung stand. Bei sommerlichem Wetter und recht schwülen Temperaturen waren wir alle sicherlich sehr dankbar, dass wir in der Gaststätte und dem zugehörigen Biergarten diese schöne Runde textilfrei genießen konnten.
Ich hatte meine erste Erfahrung mit den WNT im letzten Jahr gemacht und war begeistert von der Atmosphäre bei den Nacktwanderungen, an denen ich teilnehmen konnte, daher war für mich klar, dass ich mir für die WNT 2023 dieses Jahr Urlaub nehmen würde. Ich freute mich sehr, einige vertraute Gesichter wiederzusehen, und schnell kam man ins Gespräch. Man tauschte sich über Erfahrungen bei verschiedenen naturistischen Nacktivitäten aus und es war eine wirklich sehr gesellige und freundschaftliche Stimmung.
Wer Lust hatte, der konnte auch an einem kleinen Kegelturnier teilnehmen, und gegen 15:30 Uhr wurde auch noch eine ganz spontane, kleine Nacktwanderung am Dortmund-Ems-Kanal unternommen, bei der uns Jürgen den Weg zeigte. Das besondere hieran war die Wetterlage. Zwar regnete es leicht, aber bei etwa 28 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit war diese kleine Wanderung ein echter Genuss. Wann kann man schon einmal so unbeschwert nackt durch den Regen wandern? Aber vor allem machte diese kleine Wanderung schon Lust auf die kommenden Tage.
Am Sonntag, den 20.08.2023, trafen wir uns gegen 10:30 auf dem Parkplatz „Fuestrup“ (Bockholter Berge).
Insgesamt kamen knapp 50 Naturistinnen und Naturisten (im weiteren Verlauf als Naturisten bezeichnet) zusammen, und der Parkplatz war wirklich richtig voll und alle Teilnehmer gespannt auf die Nacktwanderung oder Nackt-Radtour. Da ich selbst sehr gerne Rad fahre, hatte ich mich jeweils für die Radtouren angemeldet, und recht pünktlich ging es dann mit 17 Rädern auf die rund 40 km lange Strecke. Als leidenschaftlicher Nackt-Mountainbiker hatte ich mit dem gemütlichen Tempo zuerst ein kleines Problem und war auf den ersten Kilometern etwas unruhig. Aber eigentlich lag für mich dann der eigentliche Reiz in dem gemütlichen Tempo, ich hatte viele, sehr schöne und sogar tiefgründige Gespräche mit vielen der Teilnehmer. Ich konnte mich ganz in das wunderbare Erlebnis dieser nackten Radtour fallen lassen und saß schon bald beseelt und entspannt auf dem Rad und konnte gar nicht fassen, wie schön der Tag dahinzog. Und alle waren sich einig, dass man einen solch schönen Tag doch nur nackt verbringen kann.
Ich denke, man kann viel darüber schreiben, wie sich eine Nacktivität anfühlt und welch positive Erfahrungen man für Geist und Körper machen kann, aber der einfachste Weg ist einfach mal an einer solchen Veranstaltung teilzunehmen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass man nicht als anderer Mensch aus solch einer Veranstaltung heraus kommt.
Die folgenden Tage waren die Touren und das Wetter einfach nur traumhaft und teilweise waren mehr als 20 Naturisten mit dem Rad und noch mehr zu Fuß unterwegs. Wenn wir uns in der Pause getroffen haben, teilweise an wunderbaren Badestellen an der Ems oder an einem der schönen Seen, dann schaute ich in glückliche und zufriedene Gesichter.
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Gut gelaunte Gruppe! Gibt es etwas schöneres als Nacktivitäten bei perfektem Wetter? (2/6)
Gut gelaunte Gruppe! Gibt es etwas schöneres als Nacktivitäten bei perfektem Wetter?

Absolutes Highlight: Zu Besuch bei den Dülmener Wildpferden [31.08.23]

Ein absolutes Highlight war am 23.08.2023 der abendliche Besuch der Dülmener Wildpferde. Wir wurden von einer ganz tollen Försterin empfangen, die die Gruppe schon aus den Vorjahren kannte und die in einer sehr frischen und belebenden Art über die Pferdeherde, deren Strukturen und Zucht, sowie die Art und Weise, was unter Wildpferden verstanden wird, berichtete. Interessant war die Tatsache, dass es bei den Wildpferden nicht um genetische Wildheit geht, sondern darum, dass die Pferde unabhängig und selbstständig leben können. Die Menschen nehmen in der Regel keinen Einfluss auf Fütterung oder Auswahl der Tiere. Dadurch entwickeln sich keine Abhängigkeiten zu den Menschen. Lediglich die neu geborenen Hengste werden vom Menschen aus der Herde genommen, um den Stresslevel und die maximale Größe des Gestüts zu regulieren.
Am Freitag, den 25.08.2023, stand dann eine Paddeltour auf der Ems auf dem Programm. Dies war jetzt tatsächlich der erste Tag, an dem Petrus ein wenig verstimmt war. Es nieselte anfangs ein wenig, was aber einem nackten Paddeln keinen Abbruch tat, schließlich wurde der Oberkörper ja schnell warm. Nach etwa 5 km wurde es aber immer dunkler und der Regen heftiger. Als wir dann auch noch weit entfernt Donnergeräusche hörten, gingen wir erst einmal an Land und harrten unter einer Brücke etwa eine Stunde aus. Vom Gewitter blieben wir verschont, der Regen war aber sehr stetig.
7 Paddler gaben auf und ließen sich vom Auto abholen, der Rest beschloss, die Fahrt fortzusetzen. Hierfür wurden wir nach gut einem Kilometer mit trockenem und teilweise sogar sonnigem Wetter belohnt. Auch hier habe ich für mich wieder feststellen können, dass es einfach nichts gibt, was mich so nah an die Natur bringt, als eine solche Aktivität nackt zu genießen. Es ist unglaublich, wie sehr es mir einen inneren Frieden schenkt, wenn ich mich nackt sportlich betätigen kann. Dieses Erlebnis kann ich in einem eingezäunten Vereinsgelände nicht machen, daher bin ich sehr dankbar und demütig, dass es Veranstaltungen wie die WNT gibt.
Am Samstag, den 26.08.2023, trafen wir uns dann zu einer Nacktwanderung durch den Teuteburger Wald. Petrus hatte sich wieder beruhigt, und es schien die Sonne von einem wunderbar blauen Himmel. Zwar war es anfangs noch ein wenig frisch, aber die Strecke hielt einige Anstiege bereit, die es zu erklimmen galt, und allen wurde recht schnell warm. Als wir auf einem Anstieg einigen Mountainbikern begegneten, die den schmalen Weg als Downhill-Trail nutzten, gingen wir kurz zur Seite und beklatschten jeden mutigen Biker, und einer meinte dann noch zu uns: „Ihr seid ja einfach die geilsten!“ und fuhr freudig lachend an uns vorbei.
Wir passierten dann noch einen sehr imposanten Steinbruch, der von einem Kletterverein genutzt wird, und konnten diesen an der Oberkante bewandern.
Nichts für Menschen mit Höhenangst: Ein Kletterparadies im Münsterland (3/6)
Nichts für Menschen mit Höhenangst: Ein Kletterparadies im Münsterland
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Das Wetter zeigte sich wirklich von seiner besten Seite, und die Wanderung führte noch etwa 2 Stunden über wunderschöne Wege und eine Passage am Dortmund-Ems-Kanal entlang. Hier wurde dann auch die Gelegenheit genutzt, sich im Kanal etwas zu erfrischen.
Gelegenheit zur Abkühlung im Kanal. (4/6)
Gelegenheit zur Abkühlung im Kanal
Als wir wieder am Parkplatz ankamen, bestand die Gelegenheit, den Garten Loismann zu betreten. Dieser Garten entstand durch eine Aufschüttung von Erdaushub des nahe gelegenen Dortmund-Ems-Kanals. Der Landwirt, der hierdurch seinen Acker verlor, beschloss, auf dem Hügel einen botanischen Garten anzulegen. Daher findet man im Garten eine schöne Auswahl an verschiedenen Bäumen, Sträuchern und Stauden. Der Garten mutet sehr natürlich an und hält jede Menge Bäume bereit, die man im Münsterland nicht vermuten würde.
Zu zweit schaffen wir es nicht, den Mammutbaum zu umarmen (5/6)
Zu zweit schaffen wir es nicht, ihn zu umarmen
Jürgen und ich hatten dann direkt einmal versucht, den Mammutbaum zu umarmen, aber obwohl es sich bei dem Exemplar eher um einen Teenager handelte, hätten wir noch mindestens 2 Personen benötigt.
Wir beendeten unseren Besuch im Garten mit einem gemeinsamen Gruppenbild und mit ein wenig Wehmut im Herzen, dass diese wunderbaren Westfälischen Naturistentage nun zu Ende waren, da der Sonntag wegen der sehr schlechten Wettervorhersage abgesagt wurde. Ich für meinen Teil muss sagen, dass die WNT zukünftig ein fester Block in meiner Urlaubsplanung sein werden, und ich bin sehr dankbar, dass es Initiatoren wie Angela, Birgitta, Rainer, Mic, Günther und Jürgen gibt, die viel Arbeit in die Touren, die anschließende Einkehr und die ganze Verwaltung mit gemeinsam nutzbaren Austausch-Servern stecken, um uns eine ganz besondere Woche zu ermöglichen.
Ich freue mich sehr darüber, dass die Veranstaltungen gut besucht waren und wir in großen, sichtbaren Gruppen unterwegs waren. Ich finde hier wird ein wichtiger Betrag geleistet, um den Naturismus erlebbar und sichtbar zu machen, denn nur im Kontakt zu Menschen, denen unsere Lebens- und Freizeitform eventuell unbekannt ist, können wir für den Naturismus werben, für Toleranz und Verständnis. Dies macht diese Tage so wertvoll!
Im Botanischen Garten Loismann (6/6)
Im Botanischen Garten Loismann
Herzlichen Dank, und hoffentlich sehen wir uns im nächsten Jahr alle gesund und munter wieder!
Viele Grüße, Ralf
Facebook:
Ralf Sprenger
Taunus Nackt-Mountainbike-Gruppe
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