19: Senden, Dortmund-Ems-Kanal (DEK), Davert und Venner Moor [23.08.22]
Am 19. August erkundeten wir nackt wandernd und radelnd die Davert, Bauerschaften, Wald, eine Promenade im Bau am Dortmund-Ems-Kanal und das Venner Moor zwischen Ottmarsbocholt und Senden.
Die Lufttemperatur betrug wiederum 24°C am Vormittag und stieg im Tagesverlauf auf 28°C an. Die wandernden Nackten freuten sich über mäßiges Gehtempo und viel schattigen Wald. Die Ehefrau eines der Wanderer begleitete uns bekleidet, sie fühlte sich in unserer Gemeinschaft wohl. Da sie sonst so lange Strecken lieber radelt als wandert, war sie nach den 18 km mit 150 Höhenmetern - so wie einige andere auch - entsprechend „geschafft“.
11/51 Ein kreatives Verkehrsschild
Am Dortmund-Ems-Kanal nahe dem Venner Moor machten wir Mittagspause. Kurze Zeit später trafen auch die nackten Radler ein. Friedhelms Ehefrau Carola radelte bekleidet mit - auch sie wollte in unserer Gemeinschaft mit dabei sein. Birgit, die Ehefrau von Thomas, gönnte sich einen Ruhetag. Heide und Helmut machten eine Auszeit bis einschließlich Samstag - sie wollen am Sonntag wieder mitwandern.
Nach der Rast setzten wir unsere Wanderung durch das Venner Moor fort. Ein merkwürdiges Bild gab die Radelgruppe auf dem hölzernen Bohlenweg ab, der dazu gebaut wurde, damit Fußwanderern nicht das Moorwasser in die Schuhe läuft - das allerdings war ohnehin schon seit Monaten versickert oder verdunstet. Schließlich ging es entlang des Dortmund-Ems-Kanals zurück Richtung Parkplatz.
Anlässlich der Einkehr konnten wir lernen, welche Produkte aus angebautem Hanf hergestellt werden, wie wir ihn am
Donnerstag bei Merfeld auf dem Feld gesehen hatten (Foto 32/36): Im Hotel-Restaurant Clemens-August in Davensberg konnten wir ein Hanfbier probieren. - Rainer
17/51 Hanfbier
20: Die Berge im Münsterland heißen „Baumberge“ [23.08.22]
Am zweiten Samstag der WNT 2022 erkundeten wir die Baumberge bei Nottuln: 17 km und 460 Höhenmeter im „ach so flachen“ Münsterland waren zu bewältigen.
Einige hatten dort ihre Wohnmobile abgestellt und übernachtet, begrüßten uns gleich nackt. Wir, Mic und ich, gaben unsere vor mehr als zehn Jahren entstandene Vorsichtsmaßname auf, bekleidet zu warten und erst zu Beginn unserer Nacktivitäten unsere Kleidung abzulegen, um sicherzustellen, dass nicht von irgendjemand gerufene Polizei u. U. auf die Idee kommen könnte, uns unsere Nacktivität gleich zu Beginn zu untersagen, und blieben nackt. Einige Passanten zu Fuß oder per Fahrrad grüßten uns freundlich oder erwiderten freundlich unseren Gruß.
Andreas aus Thüringen, der dort die
Thüringer Naturistentage (TNT) möglich macht, lachte, als ich nach dem ersten, bisher subjektiv als steil empfundenen Anstieg verkündete, dass das ja „Nichts“ sei gegenüber den Steigungen im Thüringer Wald. Beim anschließenden Abstieg auf lehmigen Wegen im Wald zerstob zum Glück meine Befürchtung, dass lehmige Wege durch Regen in schmierseifig-rutschige Passagen verwandelt worden sein könnten. Das Gegenteil war der Fall: Nicht einmal irgendein Tropfen Regen schien sich hierhin verirrt zu haben, die Folgen der Dürre waren allgegenwärtig zu sehen.
32/51 Ein Fotograf bei der Arbeit
Nach der Pause in der Mitte der geplanten Wanderung passierten wir den Loginusturm: Wir haben hier schon Treffs von Besitzern von Oldtimer-Fahrzeugen gesehen und mit denen nette Gespräche geführt – an diesem Tag war sprichwörtlich wenig los. Wir grüßten die wenigen dort, die grüßten zurück.
Auf dem weiteren Weg Richtung Wald genossen wir ähnlich schöne, motivierende Begegnungen. Im Frühjahr bewanderte, schmale Pfade waren derart zugewachsen, dass wir gefühlt von Brombeerranken umzingelt waren und entschieden, umzukehren und der asphaltieren Straße durch die Bauerschaft zu folgen.
Nach 11 km und 400 Höhenmeter erreichten wir einen Punkt der Wahl: Für die kürzere Alternative von insg. ca. 13 km mit 430 Höhenmetern entschied sich die Mehrheit, eine Gruppe von vier Wanderern wählte die längere Alternative von ca. 17 km mit 460 Höhenmetern. Der erste „steile“ Anstieg auf erdigem, weglosem Grund dort kann auf den ersten Blick etwas erschrecken, ist jedoch bei trockenem Boden wirklich harmlos. Danach entstand ein Gruppenfoto. Schöne, barfußfreundliche Wege und Pfade belohnten uns.
Auf Bauerschaftsstraßen zurückgekehrt erreichten auch wir den Parkplatz „Leopoldshöhe 1“ bei Nottuln. Kurz darauf erhielten wir Besuch von der Polizei. Ein erfahrener Polizist und eine junge Kollegin hatten sichtlich Freude, uns zu treffen, stiegen aber gar nicht erst aus ihrem Fahrzeug. Der Polizist fragte uns, ob wir Nacktwanderer seien, informierte uns, dass sie zu uns gekommen seien, weil jemand, der sich „Sorgen machte“, sie deshalb angerufen habe.
Ein aufschlussreiches Gespräch begann: Wir berichteten, dass wir
während der ersten WNT 2016 per eMail die zuständige Polizei informiert hätten, jedoch die zuständigen Leitstellen diese Nachricht nicht weitergeleitet hätten. Er antwortete uns, dass Nacktwandern etc. inzwischen so normal sei, dass es gar nicht erforderlich sei, die Polizei vorab darüber zu benachrichtigen. Unser entspanntes Gespräch nahe dem Polizeifahrzeug unterbrachen wir ab und zu, um radelnden Menschen sicheres Vorbeifahren zwischen Polizeifahrzeug und uns zu ermöglichen.
Schließlich beendeten wir unser Gespräch, wünschten uns noch „Einen schönen Tag“. Zusätzlich wünschte ich den beiden Polizisten noch „eine ruhige, ereignisarme Schicht“. Aus meiner Sicht ist es wichtig zu verstehen, dass Polizisten oft genug in ihrem Dienst-Alltag stressige Situationen erleben, in denen sie sehr schnell passend und im Einklang mit dem Recht reagieren müssen – da ist ein entspanntes Gespräch mit „normalen“ Menschen fast schon eine Wellness-Situation :-)) - Rainer
21: Auf der „Hohen Mark“ westlich von Haltern am See [23.08.22]
Am letzten Tag der WNT 2022 waren wir wieder mehr als 20 Menschen, die nackt wandern wollten. Vier Frauen waren dabei, zwei aus den Niederlanden, zwei aus Deutschland. Mit Birgit, Heide und Angela, die aus Termingründen schon abgereist waren, wären es sogar sieben gewesen. Heike war gestern bekleidet mitgewandert, weil hier jeder mitwandern kann, wie er mag: Egal ob nackt oder bekleidet. Das breiter gewordene Interesse unter Frauen ermutigt – probiert es doch mal aus, wie es ist, mit mehr Frauen als Männern zu wandern!
45/51 Begegnung an der Verbindungsstraße
An einem Feuerwachturm machten wir eine erste Pause. In dem großen Waldgebiet befinden sich mehrere solcher Feuerwachtürme: Falls ein Feuer entstehen sollte, peilen die diensthabenden Beobachter von mehreren, bzgl. der Geo-Koordinaten bekannten Positionen den Brandort, so dass Einsatzkräfte schnell und präzise zum Brand geleitet werden können. Einige sparten sich die Turmbesteigung, passten auf Rucksäcke, Taschen etc. auf. Wer wollte, konnte „ohne alles“ aufsteigen und die Aussicht genießen.
49/51 Im Farn-Urwald
Vor Jahrzehnten realisierte ein Fotograf „Nackte Buchstaben“, d. h. ein Alphabet, dessen Buchstaben aus nackten, menschlichen Körpern geformt waren, damals noch in Schwarzweiß. Seit Jahren hat Jürgen die Idee, dies in Farbe mit nackten Menschen unserer Tage zu wiederholen und dies insbesondere für die WNT zu verwirklichen. Roh-Aufnahmen gelangen vom Feuerwachtturm, eine weitere Bearbeitung, u. a. und für eine naturistische Visitenkarte, ist noch zu erledigen. Wir werden berichten!
Da die Gruppe recht langsam unterwegs war, ließen wir eine ca. 2 km lange Schleife weg. Luits Partnerin hatte dennoch ca. 3 km vor dem Ziel Probleme mit ihren Füßen und nahm gern die Idee auf, dort zu warten und sich von ihrem Freund abholen zu lassen.
Wir beendeten unsere Wanderung, grüßten Passanten und stiegen in unsere Fahrzeuge. Luit fuhr hinter mir her, um seine wartende Freundin abzuholen. Zusammen fuhren wir über Landstraßen durch Bauerschaften in den Landkreisen Recklinghausen und Coesfeld Richtung Lavesum und von dort zwischen ehemaligem Militär-Übungsgelände und A43 zum Restaurant „Haus Waldfrieden“ bei Merfeld / Dülmen. Luits Freundin spricht außer Niederländisch besser Englisch als Deutsch und fragte mich, woher ich so flüssig Englisch spreche. Ich erklärte ihr mein häufiges Mitwirken an https://natury.info und die damit verbundene Involvierung von Muttersprachlern:
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Insgesamt neun nacktive Tage in Westfalen vergingen wie im sprichwörtlichen Fluge. Wir freuen uns auf die nächsten nacktiven Begegnungen mit Freunden, Bekannten und neuen Gesichtern. - Rainer