Zum achten Mal: Naked Tour in der Kunsthal Rotterdam [05.04.23]
Nach dem Erfolg der besonderen Abendöffnungen ohne Kleidung in den Ausstellungen
► Robert Mapplethorpe, ein Perfektionist, 2017,
► Hyperrealismus-Skulptur, 2018,
► Joana Vansconcelos. I'm Your Mirror, 2019,
► Extra Large, 2020,
► We Are Animals, 2021,
► Calder Now, 2022,
► Tim Walker: Wonderful Things, 2023,
organisierte die Kunsthal Rotterdam am 1. April 2023 zum achten Mal eine Naked Tour. Diesmal ging es durch die Ausstellung
► Patricia Piccinini, Metamorphosis.
► Robert Mapplethorpe, ein Perfektionist, 2017,
► Hyperrealismus-Skulptur, 2018,
► Joana Vansconcelos. I'm Your Mirror, 2019,
► Extra Large, 2020,
► We Are Animals, 2021,
► Calder Now, 2022,
► Tim Walker: Wonderful Things, 2023,
organisierte die Kunsthal Rotterdam am 1. April 2023 zum achten Mal eine Naked Tour. Diesmal ging es durch die Ausstellung
► Patricia Piccinini, Metamorphosis.
Metamorphosis ist die erste große Einzelausstellung der australischen
Künstlerin in den Niederlanden. So wiedererkennbar, so liebenswert und doch so seltsam! Begegnen Sie
hyperrealistischen Skulpturen. Treffen Sie Hybriden zwischen Menschen
und Tieren; pelzige, freundliche Kreaturen, die sich umarmen, und
faszinierende Wesen, die Sie noch nie zuvor gesehen haben - die Sie
aber wiederzuerkennen glauben. Lassen Sie sich von Piccininis
surrealistischer Fantasiewelt überraschen. Sehen und erleben Sie alles …
nackt! - Quelle: Kunsthal Rotterdam, übersetzt
Patricia Piccinini selbst sagt zur Motivation Ihres künstlerischen Schaffens: „Ich bin an Beziehungen interessiert. Die Beziehung zwischen dem Künstlichen und dem Natürlichen. Zwischen dem Menschen und der Umwelt. Die Beziehung zwischen Wesen, innerhalb von Familien und zwischen Fremden. Im Laufe der Jahre habe ich mir eine Art alternative Welt aufgebaut. Sie besteht aus Momenten, Objekten und Bildern, die sich mit der realen Welt überschneiden; in einer Welt, in der sich das Kulturelle und das Natürliche, das Technische und das Organische immer mehr vermischen. Die Wildnis ist mein Universum. Es ist ein Ort, an dem die Technologie so selbstverständlich geworden ist, dass sie ein Eigenleben entwickelt.“ - Quelle: Kunsthal Rotterdam, übersetzt
The Field
Die Künstlerin füllt einen dunklen Raum mit metamorphen, vollständig weißgrauer Blumen – mit echten und erfundenen Körperteilen verschiedener Arten als Blütenblätter auf Stängeln. Dazwischen ein Zelt, in dem ein Liebespaar liegt. Zuerst wirkt es wie gewohnt, bis die Krallen an den Fingern und Zehen auffallen. Die Blumen wirken fremd, vielleicht sogar befremdlich. Dazwischen sind seltsame, teils irgendwie menschlich, teils fremdartig und rätselhaft wirkende Wesen zu finden. Dennoch spürt und erlebt der Betrachter eine ruhige, freundliche Atmosphäre.
Sanctuary
Dies ist ein Deep Link zur Site der Kunsthal Rotterdam (keine Kopie)
URL: https://www.kunsthal.nl/nl/plan-je-bezoek/tentoonstellingen/patricia-piccinini/
Diese freundliche Stimmung in einer seltsamen, ungewöhnlichen Welt bestätigt ein nacktes Paar, das bekannt und gleichzeitig ungewöhnlich wirkt.
Das Paar wirkt so lebensecht, aber gleichzeitig so seltsam und normal, dass es eine der Hauptattraktionen der Naked Tour war. Viele machten mit Genuss Selfies mit dem ungewöhnlichen Paar.
Das Paar wirkt so lebensecht, aber gleichzeitig so seltsam und normal, dass es eine der Hauptattraktionen der Naked Tour war. Viele machten mit Genuss Selfies mit dem ungewöhnlichen Paar.
Egg Men
Eine Installation in einem höhlenartigen Raum vereint einige Egg Men mit hängenden Skulpturen. Beide sind fantastische Mischformen:
Die Egg Men [de: Eier-Männer] hocken auf z.T. erkennbaren Fragmenten von Cowboystiefeln, sind ohne Beine, haben am Bauch einen Beutel wie ein Känguru, der mit Vogeleiern gefüllt ist. Auch sie wirken seltsam und gleichzeitig freundlich und sympathisch.
An Stangen entlang der Wand hängen von Fledermäusen und Pilzen inspirierte metamorphe Gebilde aus Porzellan.
Ein fotografierender Besucher wird temporär zum Teil der Installation.
Die Egg Men [de: Eier-Männer] hocken auf z.T. erkennbaren Fragmenten von Cowboystiefeln, sind ohne Beine, haben am Bauch einen Beutel wie ein Känguru, der mit Vogeleiern gefüllt ist. Auch sie wirken seltsam und gleichzeitig freundlich und sympathisch.
An Stangen entlang der Wand hängen von Fledermäusen und Pilzen inspirierte metamorphe Gebilde aus Porzellan.
Ein fotografierender Besucher wird temporär zum Teil der Installation.
Future Families
Ein weiblicher Affe – traurig blickend – hält zärtlich fürsorgend ein menschliches Baby im Windeln in den Armen. Die Skulptur beruht auf einer echten Begebenheit in Australien, die dort durch die Presse ging: Ein Affenweibchen hatte sein Baby verloren und aus Trauer stahl daraufhin ein menschliches Baby aus einem Kinderwagen als „Ersatz“.
In der Ausstellung heißt es dazu (übersetzt):
„Zukünftige Familien
Samen, Puppen, Bestäubung, Eier, schlüpfende und säugende Körper: Piccinini beklagt zwar den Verlust von Arten und Vielfalt, huldigt aber auch der Natur selbst. Ihr Werk zelebriert die Vielfalt der wunderbaren Systeme der Fortpflanzung, der Pflege und der Lebensspendung. Piccinini bietet einen alternativen Blick auf den Kreislauf des Lebens.
Ihre Arbeiten vermitteln ein Gleichgewicht zwischen beunruhigenden Reflexionen einerseits und hoffnungsvollen Erwartungen für die Zukunft andererseits. Eine Zukunft, in der liebevolle Verwandtschaftsbeziehungen zwischen den verschiedenen Arten zulässig sind und in der sich die menschlichen Geschlechterrollen und Familienstrukturen unter dem Einfluss der neuen technologischen Entwicklungen verändern.“
Samen, Puppen, Bestäubung, Eier, schlüpfende und säugende Körper: Piccinini beklagt zwar den Verlust von Arten und Vielfalt, huldigt aber auch der Natur selbst. Ihr Werk zelebriert die Vielfalt der wunderbaren Systeme der Fortpflanzung, der Pflege und der Lebensspendung. Piccinini bietet einen alternativen Blick auf den Kreislauf des Lebens.
Ihre Arbeiten vermitteln ein Gleichgewicht zwischen beunruhigenden Reflexionen einerseits und hoffnungsvollen Erwartungen für die Zukunft andererseits. Eine Zukunft, in der liebevolle Verwandtschaftsbeziehungen zwischen den verschiedenen Arten zulässig sind und in der sich die menschlichen Geschlechterrollen und Familienstrukturen unter dem Einfluss der neuen technologischen Entwicklungen verändern.“
Welcome Guests
Kinder in ungewöhnlichen Situationen mit Tieren: Ein Kind im Bett stehend in Begegnung mit einem freundlich wirkenden Fabelwesen und einem männlichen Pfau (nicht Rad schlagend) am Bettende, ein Mädchen auf einem Stuhl hockend mit einem Raubvogel auf einer ihrer Schultern hockend. In der Ausstellung wird dazu angemerkt (übersetzt):
„Willkommene Gäste
‚Schönheit ist überall ein willkommener Gast‘ ist ein Goethe-Zitat, das Piccinini auch in ihrem Werk immer wieder aufgreift. Nehmen Sie den Pfauenschweif: Er ist zwar groß und unpraktisch, um ihn den ganzen Tag mit sich herumzuschleppen, aber er ist auch unglaublich schön anzusehen. Für den Pfau ist diese auffallende Schönheit an sich das höchste Ziel, das, wofür er schließlich belohnt werden wird. Piccinini weist darauf hin, dass, wenn Schönheit für die Natur gut genug ist, wir vielleicht aufhören sollten, den praktischen Nutzen zu optimieren, und anfangen sollten zu erkennen, dass sie auch für uns gut genug sein kann.
Die Besucher werden in Szenen eingeladen, die von Kindern und - manchmal unbekannten - Tieren bewohnt werden. Aus der Ferne mögen diese Szenen unheimlich und gefährlich erscheinen, aber wer sich näher heranwagt, wird überrascht sein. Was zunächst bedrohlich erscheint, entpuppt sich aus der Nähe als freundlich und vertraut.“
„Willkommene Gäste
‚Schönheit ist überall ein willkommener Gast‘ ist ein Goethe-Zitat, das Piccinini auch in ihrem Werk immer wieder aufgreift. Nehmen Sie den Pfauenschweif: Er ist zwar groß und unpraktisch, um ihn den ganzen Tag mit sich herumzuschleppen, aber er ist auch unglaublich schön anzusehen. Für den Pfau ist diese auffallende Schönheit an sich das höchste Ziel, das, wofür er schließlich belohnt werden wird. Piccinini weist darauf hin, dass, wenn Schönheit für die Natur gut genug ist, wir vielleicht aufhören sollten, den praktischen Nutzen zu optimieren, und anfangen sollten zu erkennen, dass sie auch für uns gut genug sein kann.
Die Besucher werden in Szenen eingeladen, die von Kindern und - manchmal unbekannten - Tieren bewohnt werden. Aus der Ferne mögen diese Szenen unheimlich und gefährlich erscheinen, aber wer sich näher heranwagt, wird überrascht sein. Was zunächst bedrohlich erscheint, entpuppt sich aus der Nähe als freundlich und vertraut.“
Artificial Naturalness
Viele von Piccininis Werken führen den Betrachter in eine Welt von Wesen, die nicht nur als Ausstellungsstück, sondern auch in der dargebotenen Wirklichkeit künstlich geschaffen worden sind bzw. ab jetzt sein werden (künstliche Natürlichkeit) – übrigens trotz ihrer positiven Aussagen über den und Darstellungen vom hoffnungsvollen Charakter der wiedergegebenen Beziehungen eine unserer Ansicht nach möglicherweise recht gefährliche, künftige Entwicklung. In der Ausstellung wird hierzu angemerkt (übersetzt):
„Künstliche Natürlichkeit
Technologie war schon immer ein Teil des menschlichen Lebens. Die neuesten Entwicklungen auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz und der biotechnologischen Forschung bieten uns die Möglichkeit, Leben auf neue Weise zu erschaffen und zu bestimmen, wie es aussehen könnte. Organe und sogar völlig neue Organismen können jetzt in Petrischalen hergestellt werden. Herzschrittmacher und elektronische Chips können in den menschlichen Körper integriert werden, um dessen Funktion zu verbessern. Heute ist es unmöglich zu bestimmen, wo das Natürliche endet und das Künstliche beginnt. In ihren Werken lässt Piccinini die Grenzen zwischen organischen und technologischen Körpern verschwimmen.“
„Künstliche Natürlichkeit
Technologie war schon immer ein Teil des menschlichen Lebens. Die neuesten Entwicklungen auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz und der biotechnologischen Forschung bieten uns die Möglichkeit, Leben auf neue Weise zu erschaffen und zu bestimmen, wie es aussehen könnte. Organe und sogar völlig neue Organismen können jetzt in Petrischalen hergestellt werden. Herzschrittmacher und elektronische Chips können in den menschlichen Körper integriert werden, um dessen Funktion zu verbessern. Heute ist es unmöglich zu bestimmen, wo das Natürliche endet und das Künstliche beginnt. In ihren Werken lässt Piccinini die Grenzen zwischen organischen und technologischen Körpern verschwimmen.“
- Rainer