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WNBR Münsterland am 14. Juni

WNBR Münsterland 2025

Zum dritten Mal hatte Georg zum WNBR im Münsterland aufgerufen, und 22 Teilnehmer und Teilnehmerinnen im Alter zwischen 8 und 78 Jahren kamen, um in traditioneller Weise mit einer nackten Radeltour für mehr Rücksicht auf und mehr Rechte zugunsten von Radfahrern zu demonstrieren – am bisher heißesten Tag des Jahres.

Das historische Wasserwerk liefert Wasser für Münster seit 120 Jahren(1|14) Das historische Wasserwerk liefert Wasser für Münster seit 120 Jahren

Die Tour führte vom Startparkplatz aus zunächst durch die Hohe Ward, ein wichtiges Wassergewinnungsgebiet der Stadt Münster. Hier machte die Radelgruppe natürlich einen ersten Halt vor dem Jugendstil-Gebäude des Wasserwerks. Der Bau entstand Anfang des 20. Jahrhunderts und ist heute eines der ältesten noch in Betrieb befindlichen Wasserwerke in Deutschland.

Durch die Waldlandschaft Hohe Ward führen gut unterhaltene Schotterwege(2|14) Durch die Waldlandschaft Hohe Ward führen gut unterhaltene Schotterwege

Nur vereinzelt gibt es Rüttelrouten(5|14) Nur vereinzelt gibt es Rüttelrouten

Landschaftlich war die von Georg ausgesuchte Strecke recht abwechslungsreich und führte uns durch Wiesen- und Waldgebiete, durch landwirtschaftlich genutzte Areale und natürlich an den Dortmund-Ems-Kanal, der mit seinen Premium-Radwegen geradezu luxuriösen Fahrkomfort bot, nachdem wir zuvor schon Schotterwege mit Schlaglöchern oder auch zugewucherte Graswege hatten ausprobieren können.

Premium-Radweg am Kanal(9|14) Premium-Radweg am Kanal

Einer der Radler kollidierte allerdings mit einem rot-weißen Sperrpfosten, der eigentlich Autofahrer daran hindern soll, auf den Radweg zu fahren. Beim Aufprall zog er sich schmerzhafte Prellungen im Bauchraum und eine Quetschung am großen Zeh zu. Da wir nicht abschätzen konnten, ob er sich Verletzungen zugezogen hatte, die einer Behandlung bedurften, ließen wir ihn von einem Sanitätsfahrzeug in eine Unfallaufnahme bringen. Um sein Fahrrad kümmerten sich derweil drei der anderen Teilnehmer.

Endlich eine Stärkung: Eine Scheibe trocken Brot und ein Riegel Käse mussten reichen. Als Nachtisch gab's ein Stück Schokolade(10|14) Endlich eine Stärkung: Eine Scheibe trocken Brot und ein Riegel Käse mussten reichen. Als Nachtisch gab’s ein Stück Schokolade

Eine längere, schattige Mittagsrast und mehrere kürzere Trinkpausen gaben willkommene Gelegenheit zu Stärkung und Erfrischung, die angesichts der hohen Temperaturen auch dringend nötig waren. Herrschten beim Start noch deutlich unter 30°, zeigte das Lenkerthermometer (das aufgrund des Fahrtwinds die Lufttemperatur recht zuverlässig ermittelt) gegen Ende der Tour sogar über 34° an.

Die Hütte zur zweiten Trinkpause war besetzt, aber wir fanden trotzdem genug Platz im Schatten(11|14) Die Hütte zur zweiten Trinkpause war besetzt, aber wir fanden trotzdem genug Platz im Schatten

Zwischendurch regte bei jedem Halt am Kanal bei vielen Teilnehmern das Wasser ein unwiderstehliches Verlangen, hineinzuklettern und eine Kanalquerung im kühlen Nass zu unternehmen – der Schiffsverkehr war am Wochenende nicht sehr lebhaft und ließ so genügend Raum für Schwimm-Aktivitäten ohne großen Wellenschlag. Entlang des Kanals wurden wir als Nacktradelgruppe natürlich von vielen Ausflüglern am Ufer beklatscht, bewunken und berufen.

Nach einer Runde durch landwirtschaftlich geprägtes Land ging es entlang des Kanals zurück(13|14) Nach einer Runde durch landwirtschaftlich geprägtes Land ging es entlang des Kanals zurück

Nach Rückkehr zum Startparkplatz fand sich die Hälfte der Radel-Demonstranten noch im italienischen Restaurant „Düne“ ein und ließ sich Spaghetti, Gnocchi, Pizza oder andere Spezialitäten schmecken. Hier erreichte uns auch die Mail-Nachricht des Unfall-Patienten: Die Prellung hatte keine schwereren Probleme erzeugt, aber der Zeh wird eine Weile zur Heilung brauchen. Unser aller gute Wünsche für baldige Genesung!

Weiter südöstlich wüteten abends Starkgewitter - Quelle: wetter.de(14|14) Weiter südöstlich wüteten abends Starkgewitter
Quelle: ⤷ wetter.de

Schon während des Abendessens auf der Dünen-Terrasse verdunkelte sich der Himmel deutlich. Aber Münster blieb am Abend von Gewittern weitgehend verschont – die heftigste Unwetterzelle der Region zog weiter südlich vorbei und sorgte in Paderborn für hunderte Helfer-Einsätze. So kamen die meisten WNBR-Radler doch trocken zu Haus an und mussten die Dusche andrehen, um den Schweiß der Demo von der Haut zu waschen.

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(Hoch-) Sommerschluss ’24

Radeln am Rhein

Aktivitäten zum Sommerende [10.09.24]

Die Kalenderwoche 36 brachte Temperaturen noch einmal um 30°. Eine Nacktradeltour am Rhein am Samstag und eine Nacktwanderung auf dem Naturistenweg am Sonntag waren zwei Nacktivitäten, mit denen das ⬈ Sommerende 2024 begangen wurde – denn am Sonntagabend folgte ergiebiger Regen und ein Temperatursturz.

„MuMM – Radeltour am Rhein entlang“ [10.09.24]

5 Fotos im Artikel

1(5) Die WNBR-Fahne (vom World Naked Bike Ride) zeigt die Verbundenheit zu der internationalen Pro-Rad-Aktion
1(5) Mit WNBR-Fahne unterwegs

Am Samstag, den 07. September 2024, haben wir ein Radtour am Rhein entlang gemacht. Diese Tour ist von Ralf natur organisiert worden und wurde unterstützt von ⤷ Get naked Germany. Der Startpunkt war am Gelände des ⤷ „Naturistenbunds Rhein Main e.V.“, der diese Tour auch gefördert hat. Sie fand im Rahmen der MuMM-Aktion des DFK statt („MuMM = Maßvoll und Motiviert Mitmachen“)

3(5) Ralf und Pascal sind voll engagiert
3(5) Ralf und Pascal

4(5) Zum Gruppenbild mit Rheinblick blicken viele in die Kamera
4(5) Gruppenbild mit Rheinblick

22 Leute, darunter zwei Frauen, haben sich daran beteiligt. Die Begegnungen mit den anderen Leuten waren alle sehr positiv. Die Polizei und das Ordnungsamt von Trebur waren zuvor informiert, hatten diese Tour genehmigt und uns „gutes Wetter und viel Spaß“ gewünscht.
Pascal

5(5) Gruppenbild vorm Denkmal
5(5) Gruppenbild vorm Denkmal

Probesitzen auf neuen Bänken [10.09.24]

Am Sonntag, den 8. September war es so weit: Die vier Sitzbänke, die entlang des Naturistenwegs neu aufgestellt worden sind, durften wir probesitzen. Wir, das war eine Gruppe von 5 Naturisten, die sich aus diesem Anlass eingefunden hatten, begleitet von einer Collie-Hündin.

1(4) Wanderer auf dem Naturistenweg
1(4) Wanderer auf dem Naturistenweg

Volker war es aufgefallen, dass zwei schon seit vielen Jahren am Weg vorhandene Bänke im Laufe der Zeit marode geworden waren und schlug vor, diese zu ersetzen. Die von Michael versandte Informations-Mail an die Naturisten-Gemeinschaft mit der Bitte um Spenden für neue Bänke war so erfolgreich, dass die Summe sogar für vier neue Bänke reichte.

2(4) Eine robuste Naturbank älterer Konstruktion
2(4) Eine robuste Naturbank älterer Konstruktion

Volker berichtete auch, wie er Kontakt mit Bürgermeister und Förster aufgenommen hatte, um die Standorte abzustimmen, und wie er eine handwerklich aktive Gruppe von Senioren engagieren konnte, um das Material an Ort und Stelle mit Erdbohrern und anderem schweren Gerät schließlich zu Bänken zusammenzubauen. Dabei wurde uns klar, dass er schon für die Planung und Abstimmung viel Zeit aufgewandt hatte, und wie aufwändig es für die Seniorengruppe war, die Bänke dann im Wald aufzubauen, hatte er in einem Video dokumentiert… Tolles Engagement!

3(4) Probesitzen auf einer neu errichteten Bank
3(4) Probesitzen auf einer neu errichteten Bank

Wir Probesitzer haben jedenfalls unser anerkennendes Dankeschön ausgesprochen: Die Bänke stehen auch so gut verteilt, dass man beim 10km-Rundgang etwa alle 2 km eine Pause einlegen kann – wenn denn gerade genug freie Plätze da sind. Denn heute waren alle Bänke schon gut in Nutzung! Das ermöglichte uns aber, mit den anderen Naturisten ins Gespräch zu kommen und auch deren Meinung einzuholen, und die war einhellig: Ein voller Erfolg!

Das Messing-Schild an der Rückenlehne benennt die Erbauer:
Gebaut von der Seniorengruppe „nu man tau“.

4(4) Angesichts der aktuellen Heideblüte gönnten wir uns auch einen Blick auf dieses Stück Heide im Heimbucher Sand
4(4) Blick auf ein Stück Heide im Heimbucher Sand

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Westfälische Naturistentage: Jörg

Die Bahn lässt uns warten

Jörg: Gute Gespräche [03.10.24]

9 Fotos im Artikel

Dieses war mein zweites Jahr bei den Westfälischen Naturistentagen (WNT), und ich konnte immerhin an vier der neun Tage dabei sein. Ich bin dafür immer mit dem Auto angereist und habe meistens mit dem Rad teilgenommen. Trotzdem hat unsere Eisenbahn getan, was sie am besten kann.

1(9) Die Bahn lässt uns warten. Foto © 2024 Jörg1(9) Die Bahn lässt uns warten. Foto © 2024 Jörg

An diesem Bahnübergang haben wir wirklich sehr lange warten müssen, bis endlich ein Zug kam. Die neue Schrankenanlage funktionierte wohl noch nicht so ganz.

Die WNT dagegen waren auch diesmal wieder perfekt organisiert und die Stimmung unter den Teilnehmern war hervorragend. Dafür nimmt man gern eine weite Anreise in Kauf. Einige waren sogar aus den Niederlanden oder aus dem Taunus angereist.

Besonders positiv aufgefallen ist mir diesmal die ungezwungene Kommunikation mit mehreren angezogenen Passanten. Eine Frau, die mit ihrem Auto unsere Vorfahrt abwarten musste, meinte spontan, sie müsse nur noch zwei Jahre arbeiten, und dann käme sie gerne auch mit.

Die Pausen fanden meist an idyllischen Orten am Kanal oder an der Ems statt und wurden gern für ein erfrischendes Bad genutzt. Schließlich brauchen Naturisten dafür weder Badehose noch Handtuch und erst recht keinen Busch, um sich dahinter umzuziehen.

2(9) Bad in der Alten Fahrt bei der KÜ. Foto © 2024 Jörg2(9) Bad in der Alten Fahrt bei der KÜ. Foto © 2024 Jörg

Man geht halt einfach ins Wasser und lässt sich hinterher ganz bequem von Wind und Sonne trocknen. Das geht bei der Haut jedenfalls deutlich schneller als bei jeder Badebekleidung. Schlimmstenfalls ist bei der Weiterfahrt mit noch feuchtem Hintern der Sattel zunächst etwas rutschig.

3(9) Ich habe nur sicherheitshalber die Brille abgesetzt, dass ich sie im Wasser nicht verliere. Foto © 2024 Jurgis3(9) Ich habe nur sicherheitshalber die Brille abgesetzt, dass ich sie im Wasser nicht verliere. Foto © 2024 Jurgis

Während das Baden im Kanal eine ruhige Angelegenheit ist, muss man sich in der Ems ob der Strömung durchaus mühen. ⬈ Schwimmen in der Ems (Video 28 sec 14 MB). Als wir dabei von einem gegenüberliegenden Campingplatz aus beobachtet wurden, sind einige von uns rübergeschwommen.

4(9) Querung der Ems ist geschafft. Foto © 2024 Jurgis4(9) Querung der Ems ist geschafft. Foto © 2024 Jurgis

Dort hat Günter dann sofort die Gelegenheit genutzt, für die Idee das Naturismus zu werben. Er hat dem Paar unser Tun ausführlich erklärt und dabei die Idee geboren, nächstes Jahr Visitenkarten oder eine Broschüre mitzuführen. Bei einer Begegnungssituation wie dieser wäre dabei aber wohl auf Wasserfestigkeit zu achten.

5(9) Fast hätte er die beiden zum Nacktbaden überredet. Foto © 2024 Jörg5(9) Fast hätte er die beiden zum Nacktbaden überredet. Foto © 2024 Jörg

Bei einer anderen Pause an der Ems haben wir vier junge Leute (in Badekleidung) beim Picknick überrascht. Zum Beweis, dass das gerade wirklich passiert, haben sie sogleich ein Gruppenfoto für ihren privaten Instagram-Account aufgenommen. Deren gar nicht so bescheidener Getränkevorrat reichte aber natürlich trotzdem nicht für alle.

6(9) Günter bei der Überzeugungsarbeit. Foto © 2024 Jörg6(9) Günter bei der Überzeugungsarbeit. Foto © 2024 Jörg

Wenn wir nächstes Jahr unser Kommen rechtzeitig avisieren, haben sie uns ausreichend gekühlte Getränke versprochen. Kontaktdaten wurden ausgetauscht.

Beim Verladen meines Fahrrades nach einer der Touren sprach mich eine junge Frau an, ob sie mal fragen dürfe, warum wir alle nackt seien. Ich habe ihr erklärt, was wir tun, und dass wir uns gleich alle anziehen und nach Hause fahren. Sie meinte, dann sei sie beruhigt, und ging mit ihrem Hund weiter.

Leider gab es unterwegs auch eine Entgleisung. Ein Anwohner rief uns hinterher, wir Eierköppe sollen uns ‘was schämen. Da er sich dabei kaum aus seiner Haustür traute, konnten wir nicht mit ihm ins Gespräch kommen. Das hätte aber vermutlich auch eh nix gebracht.

Am Dienstag (13.08.) hat uns ein Fernsehteam des WDR-Studios Münster besucht und für die Aktuelle Stunde einen recht gelungenen Beitrag erstellt, der auch von einigen anderen Regionalprogrammen übernommen wurde und in der ⬈ Mediathek noch ein Jahr lang abrufbar ist.

7(9) Die Angezogenen sind die vom Fernsehen. Foto © 2024 Jurgis7(9) Die Angezogenen sind die vom Fernsehen. Foto © 2024 Jurgis

In dem TV-Beitrag wurde u.a. berichtet, dass an solchen Events vornehmlich ältere Männer teilnehmen, was leider stimmt. In dieser Hinsicht war allerdings der Samstag (17.08.) ein absoluter Lichtblick, was der WDR ja noch nicht wissen konnte. An dem Tag begleitete die älteren Herren bei ihrer Wanderung eine Familie mit drei Kindern etwa zwischen sechs und elf Jahren. Die Kinder haben die ganze Strecke nicht nur super durchgehalten, sie haben obendrein um die Gruppe herum und mitten durch auch noch Packen gespielt oder die Teilnehmer in Gespräche verwickelt.

8(9) Samstag in der Bauerschaft Venne. Foto © 2024 Helmut8(9) Samstag in der Bauerschaft Venne. Foto © 2024 Helmut

Das hat zunächst einige in ihrem gemütlichen Trott etwas irritiert, wurde aber im Sinne einer Nachwuchsförderung dann doch gerne akzeptiert. Am Sonntag (18.08.) war ich nicht mehr dabei. Aber wie ich später erfahren habe, ist die Familie – diesmal mit allen vier Kindern – dann auch wieder mitgelaufen. Es muss ihnen also wohl gefallen haben.

Soweit mir bekannt, sind solche Nacktivitäten hier im Münsterland derzeit leider im wesentlichen auf diese eine Woche im Jahr beschränkt. Allein traue ich mich sowas (noch?) nicht, würde in der Gruppe aber gern öfter nackt unterwegs sein. Ich könnte mir z.B. regionale WhatsApp-Gruppen für spontane Treffen vorstellen, für die man sich z.B. auf natury.de bewerben kann. Aber vielleicht gibt es sowas ja schon längst, und mich hat nur noch niemand dazu eingeladen.
– Jörg

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Westfälische Naturistentage: Radeln

Radeln im Münsterland

Di 13. Nacktradeln zwischen Münster und Greven [16.08.24]

Für Dienstag, den 13.8.24, war sonniges und sehr heißes Wetter mit nachmittäglichem Gewitter angesagt. Die Organisatoren und auch ich selber sind davon ausgegangen, dass die Unwetter erst gegen Abend einsetzen würden, und so sind über 40 Teinehmer/innen gegen 11 Uhr ohne Kleiderlast auf die Wander- bzw. Radfahrroute gestartet. Am Treffpunkt, dem Parkplatz „Fuestrup“, war auch ein TV-Team des WDR anwesend, die für das regionale Vorabendmagazin „Lokalzeit“ eine kleine Dokumentation unserer Wander- und Radelaktivitäten drehten. Kurz nach 11 Uhr starteten dann 23 Unbekleidete Richtung Dortmund-Ems-Kanal (DEK) und genossen die frische Brise des Fahrtwindes bei knapp 30 °C. Während der ersten Stunde stieg die Temperatur noch schnell auf 34 °C an, so dass wir für die Mittagspause ein schattiges Plätzchen suchten.

1(2) Rast im Schatten1(2) Rast im Schatten

Den weiteren Verlauf der 46 km langen Strecke legten wir in angemessen ruhigem Tempo zurück und konnten 2-mal an einem Gewässer eine Pause machen und uns abkühlen.

Sehr schön auch bei dem heißen Wetter, dass lange Strecken im Schatten von Laubbäumen verliefen und wir nur für kurze Abschnitte die Sonne auf unsere Haut einstrahlen fühlten.

2(2) 46 km radeln bei 34° Luft2(2) 46 km radeln bei 34° Luft

Nach dem Bad in der Ems ist die Gruppe auseinander gefallen, die meisten wollten noch in der Nähe des Zielpunktes an den DEK fahren und den Tag am Wasser ausklingen lassen, während ich mit dem Kumpel aus Coppenbrügge in flotten E-Bike-Tempo nach Greven zurückfuhr und wir erst gut 2 km vor dem Bahnhof unsere Hosen anlegten. Vorher konnten wir die Erfahrung genießen, als Naturisten bei heißem Wetter unter voller Leistung unbeschwert zu radeln. Es war mal wieder ein wunderbarer Tag beim WNT!
– Geerd

Do 15.: Nacktradeln bei Warendorf [19.08.24]

5 Fotos im Artikel

Nach Dienstag, dem mit 35° bisher heißesten Tag des Jahres, an dem sich nur solche Naturisten auf Wanderschaft oder Radeltour begaben, die sich ihrer Belastungsfähigkeit sicher waren, und dem Mittwoch, an dem die Paddeltour auf der Ems stattfand, und der mit 27° wieder erträglichere Temperaturverhältnisse bot – ↗ aber auch 9 Liter Niederschlag pro qm brachte -, gingen am Donnerstag wieder Radfahrer und Fußgänger parallel auf ihre Touren.

1(5) Kurzer Halt am Wegesrand1(5) Kurzer Halt am Wegesrand

Vom Startpunkt westlich von Warendorf blieben die Fußgänger an der Ems und gingen von einer Badegelegenheit zur nächsten, während die 20 Radler tiefer ins flache Emsland vorstießen. Zu Beginn der Strecke waren in Emsnähe aber zunächst ein paar Wegstrecken zu meistern, die durch tiefgründigen Sand, glitschige Pfützen und heftige Schlaglöcher die Sturzgefahr sehr erlebnisnah machten. „Endlich Asphalt“ lautete der befreite Ruf, als die Peinigungsstrecke überwunden war.

2(5) Radeln wie im Münsterland2(5) Radeln wie im Münsterland

Die Temperatur stieg von knapp 20° beim Start nach einer Stunde auf die 22°, die für nacktes Radfahren (für mein Empfinden) die Minimaltemperatur ist. Damit konnte das T-Shirt in die Fahrradtasche wandern, und im weiteren Verlauf wurden wir von bis zu 26° Lufttemperatur verwöhnt.

Die Landschaft war gewohnt abwechslungsreich, so dass manchmal die Sonne freie Bahn hatte, oft aber wurde unsere Haut durch Schatten von Bäumen geschont.

3(5) Große Pause an der Ems3(5) Große Pause an der Ems

Zur großen Rast trafen wir dann am Rande eines Wäldchens am Emsufer mit den Wanderern zusammen. Die Fluten der Ems waren durch den gestrigen Starkregen um rund 1 Meter höher als sonst, und die Fließgeschwindigkeit betrug an engen Passagen ca. 1 m/sec – wer schwimmen ging, musste seinen Ein- und Ausstieg gut planen!

4(5) Abbiegen4(5) Abbiegen

Der Tag fand seinen Abschluss im „Alten Gasthof Seiling“ am Telgter Marktplatz. Zwei der Radler machten sich weiter mit dem Fahrrad die rund 10 km vom westlichen Warendorf bis nach Telgte auf den Weg – so hatten sie am Ziel jedenfalls keine Parkplatzsorgen!
– Helmut

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WNT Jörg: Neue Erfahrungen

Rast

Ersterlebnis nackte Radeltour bei den Westfälischen Naturistentagen [27.09.23]

16 Fotos im Artikel

Vielen Dank für die neuen Erfahrungen, wenn ich leider auch nur an zwei Tagen teilnehmen konnte. Vielleicht interessiert es, wie es dazu kam und wie ich das Event erlebt habe.

Außer in der Sauna, auf entsprechenden Campingplätzen und Stränden oder im Wattenmeer vor Cuxhaven und Cappel-Neufeld war ich in der Öffentlichkeit bislang nicht nackt unterwegs. Meine Frau noch seltener als ich, und diese Sache war ihr dann doch zu öffentlich. Also musste ich leider allein teilnehmen.

So richtig allein hätte ich mich das übrigens auch niemals getraut. Aber dann fand ich diesen Nacktivitäten-Kalender bei natury.de und darin Eure Westfälischen Naturistentage. Hinter dem Link gab es jede Menge Berichte zu entdecken, sodass ich mich endlich angemeldet habe. Das war völlig unkompliziert, und die zeitnah verschickten Anreise- und sonstigen Informationen waren durchdacht und informativ. Da sind erkennbar Leute am Werk, die wissen was sie tun. Und sie machen das nicht zum ersten Mal.

Die Radeltour führte uns auch zum Emsradweg, wo der Dortmund-Ems-Kanal die Ems überquert. (1|16)Auf dem Emsradweg, wo der Dortmund-Ems-Kanal die Ems überquert. (1|16)

Ich bin also am Montag zum Parkplatz am Schiffahrter Damm gefahren. Dort war alles noch viel einfacher als gedacht. Lauter nette und unkomplizierte Menschen. Besonders beim Fotografieren hatte ich – durchaus auch auf Grund der Vorab-Infos – mit einem höchst komplizierten Fragebogen und einem noch ausführlicheren Verhaltenskodex gerechnet. Aber da setzt man offenbar ganz auf den gesunden Menschenverstand und geht völlig selbstverständlich davon aus, dass jeder mit seinen Fotos vernünftig umgeht, und stellt sogar einen geschützten Nextcloud-Speicher zum späteren Austausch der Bilder zur Verfügung.

Die Tour selbst führte über sehr schöne Wege und war auch ohne elektrische (Motor-) Unterstützung gut zu bewältigen. Insgesamt war alles sehr gut organisiert und durchgeführt.

Ein Künstler hat aus seinem Atelier ein paar Skulpturen an den Straßenrand gestellt. Hier lässt sich gut Pause machen. (5|16)Ein Kunst-bestückter Pausenplatz (5|16)

Nach der Tour sind wir – nur zu zweit – nochmal ein Stück bis zur Ems zurückgeradelt und haben am Bootsanleger Gimbte gebadet. ► Auch ei‍ne besondere Erfahrung.

Mittwoch: Nackte im Pferdeland. Ein Paradies für Tier und Mensch

Auch am Mittwoch begannen wir den Tag mit einer Radeltour. Zu Mittag trafen wir mit der Wandergruppe zusammen. (9|16)Radeltour am Mittwoch (9|16)

Bei meinem zweiten Termin am Mittwoch war ich dann schon forscher und bin bereits in der richtigen Kleidung angereist. Nackt auf der Autobahn war ich vorher auch noch nie. Es war wieder eine schöne Tour mit einem krönenden Besuch bei den Wildpferden. Die kompetente Führung durch die Försterin ist sehr zu empfehlen, außerhalb der WNT notfalls halt auch mit Hemd und Hose. Ich warte aber trotzdem lieber auf den nächsten nackten Besuch bei den nackten Tieren.

Inzwischen trudeln auf dem Nextcloud-Server die ersten Bilder ein, und ich habe meine auch alle hochgeladen.

Heute habe ich den ersten Bericht zur Veranstaltung entdeckt, illustriert mit Bildern, die es noch gar nicht auf den Austausch-Server geschafft haben. Da kommt also noch mehr.

Nach der Radeltour ging es zu den Wildpferden im Merfelder Bruch. (11|16)Bei den Wildpferden im Merfelder Bruch. (11|16)

Ich hoffe sehr, im nächsten Jahr an mehr als zwei Terminen teilnehmen zu können. Gibt es übrigens für den konkreten Termin eine Regelmäßigkeit, dass ich mir die betreffende Woche in 2024 vorsorglich schon ‘mal blocken kann? Auf jeden Fall werde ich den Kalender im Blick behalten, ob es auch sonst in der Nähe noch etwas zu entdecken gibt. Mit nackten Grüßen, Jörg

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Aktivitäten im Spätsommer

Eifel

6 Fotos im Artikel

Der Spätsommer bot 2023 vom 5. bis 12. September mit Tageshöchst-Temperaturen zwischen 26° und 30° noch einmal anhaltendes Hochsommer-Feeling und Gelegenheit zu nackten Aktivitäten.

Tages-Höchst-Temperaturen 05.-12-09.23 Kassel

Vulkaneifel-Wanderung am 10. September [20.09.23]

„Den herrlichen Spätsommer wollen wir noch einmal naturistisch bei einer Wanderung in der Vulkaneifel genießen.“ lautete dann auch die Einladung herbi’s für den zweiten Septembersonntag.

Die Vulkaneifel erstreckt sich von Südwest nach Nordost in einen leichten Bogen über die Eifelmaare bis zum Laacher See (1|6)Die Vulkaneifel: Von den Eifelmaaren bis hin zum Laacher See (1|6) Quelle: de.wikipedia.org

In der Gegend von Manderscheid führte die Wanderung über 15 km durch idyllische Bachtäler, aber manchmal auch auf schmalen Pfaden am Hang hinauf und hinab. Nach Schluss der Tour konnte man sich auf der Terrasse eines Restaurants die verbrauchten Kalorien wieder zuführen.

Giorgaki war einer der Wanderer in dem idyllischen Eifeltal (2|6)Giorgaki war einer der Wanderer im idyllischen Eifeltal (2|6)

Südliches Münsterland: Radeln bei 29° am 9. September [20.09.23]

Radeln im südlichen Münsterland (3|6)Radeln im südlichen Münsterland (3|6)

Bei solch hochsommerlichen Temperaturen braucht man als Radfahrer den Fahrtwind auf der Haut, um nicht ins Schwitzen zu kommen. Eigentlich hatte ich erwartet, an solch einem prächtigen Wochenend-Tag zahlreiche Ausflügler in der Natur zu treffen – aber weit gefehlt, vielen war es wohl einfach zu warm. Aber die meisten der Leute, die mir begegneten, beglückwünschten mich zu der Idee, die Klamotten in der Satteltasche gelassen zu haben.

Nur in dem kleinen Wallfahrtstort Herzfeld passte ich mich den innerörtlichen Gepflogenheiten an und stellte mich mit T-Shirt und Sprinter-Sporthose bekleidet in die Warteschlange im Eiscafé „Twin“, wo ich mir dann auf einem (von der Sonne gut aufgeheizten!) Stein sitzend einen Früchte-Eisbecher gönnte – die Stühle des Eiscafés waren alle besetzt. Wie gut, dass man als Nacktradler immer ein Handtuch im Gepäck hat: Das bot auch als Polster auf dem heißen Stein die passende Isolation.

Nach rund 20 km war die Rundtour durchs südliche Münsterland dann geschafft, und die letzten 3 Kilometer stadteinwärts ging es wieder in Klamotten zurück. Solche Spätsommertage dürfen noch öfter kommen!

Nachtrag: Der Wunsch ging nicht in Erfüllung. Die hochsommerliche Woche endete mit einem Temperatursturz und Unwettern mit Starkregen, der zu zahlreichen überfluteten Straßen und Kellern und sogar zur zeitweisen Sperrung der Autobahn A2 führte…

A2 von Starkregen überflutet (6|6)A2 von Starkregen überflutet (6|6)

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Ralf: WNT-Erlebnisse 23

Kletterwand

Ralfs Eindrücke von den Westfälischen Naturistentagen 2023 [31.08.23]

WNT 2023 (1/6)WNT 2023 (1/6)

Am 19.08.2023 starteten die WNT 2023 wieder mit dem traditionellen Brunch im Restaurant „Zum neuen Herd“ in Nordwalde, welches der geschlossenen Gesellschaft bis 15 Uhr zur Verfügung stand. Bei sommerlichem Wetter und recht schwülen Temperaturen waren wir alle sicherlich sehr dankbar, dass wir in der Gaststätte und dem zugehörigen Biergarten diese schöne Runde textilfrei genießen konnten.

Ich hatte meine erste Erfahrung mit den WNT im letzten Jahr gemacht und war begeistert von der Atmosphäre bei den Nacktwanderungen, an denen ich teilnehmen konnte, daher war für mich klar, dass ich mir für die WNT 2023 dieses Jahr Urlaub nehmen würde. Ich freute mich sehr, einige vertraute Gesichter wiederzusehen, und schnell kam man ins Gespräch. Man tauschte sich über Erfahrungen bei verschiedenen naturistischen Nacktivitäten aus und es war eine wirklich sehr gesellige und freundschaftliche Stimmung.

Wer Lust hatte, der konnte auch an einem kleinen Kegelturnier teilnehmen, und gegen 15:30 Uhr wurde auch noch eine ganz spontane, kleine Nacktwanderung am Dortmund-Ems-Kanal unternommen, bei der uns Jürgen den Weg zeigte. Das besondere hieran war die Wetterlage. Zwar regnete es leicht, aber bei etwa 28 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit war diese kleine Wanderung ein echter Genuss. Wann kann man schon einmal so unbeschwert nackt durch den Regen wandern? Aber vor allem machte diese kleine Wanderung schon Lust auf die kommenden Tage.

Am Sonntag, den 20.08.2023, trafen wir uns gegen 10:30 auf dem Parkplatz „Fuestrup“ (Bockholter Berge).

Insgesamt kamen knapp 50 Naturistinnen und Naturisten (im weiteren Verlauf als Naturisten bezeichnet) zusammen, und der Parkplatz war wirklich richtig voll und alle Teilnehmer gespannt auf die Nacktwanderung oder Nackt-Radtour. Da ich selbst sehr gerne Rad fahre, hatte ich mich jeweils für die Radtouren angemeldet, und recht pünktlich ging es dann mit 17 Rädern auf die rund 40 km lange Strecke.

Als leidenschaftlicher Nackt-Mountainbiker hatte ich mit dem gemütlichen Tempo zuerst ein kleines Problem und war auf den ersten Kilometern etwas unruhig. Aber eigentlich lag für mich dann der eigentliche Reiz in dem gemütlichen Tempo, ich hatte viele, sehr schöne und sogar tiefgründige Gespräche mit vielen der Teilnehmer. Ich konnte mich ganz in das wunderbare Erlebnis dieser nackten Radtour fallen lassen und saß schon bald beseelt und entspannt auf dem Rad und konnte gar nicht fassen, wie schön der Tag dahinzog. Und alle waren sich einig, dass man einen solch schönen Tag doch nur nackt verbringen kann.

Ich denke, man kann viel darüber schreiben, wie sich eine Nacktivität anfühlt und welch positive Erfahrungen man für Geist und Körper machen kann, aber der einfachste Weg ist einfach mal an einer solchen Veranstaltung teilzunehmen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass man nicht als anderer Mensch aus solch einer Veranstaltung heraus kommt.

Die folgenden Tage waren die Touren und das Wetter einfach nur traumhaft und teilweise waren mehr als 20 Naturisten mit dem Rad und noch mehr zu Fuß unterwegs. Wenn wir uns in der Pause getroffen haben, teilweise an wunderbaren Badestellen an der Ems oder an einem der schönen Seen, dann schaute ich in glückliche und zufriedene Gesichter.

Gut gelaunte Gruppe! Gibt es etwas schöneres als Nacktivitäten bei perfektem Wetter? (2/6)Gut gelaunte Gruppe! Gibt es etwas schöneres als Nacktivitäten bei perfektem Wetter? (2/6)

Absolutes Highlight: Zu Besuch bei den Dülmener Wildpferden [31.08.23]

Ein absolutes Highlight war am 23.08.2023 der abendliche Besuch der Dülmener Wildpferde. Wir wurden von einer ganz tollen Försterin empfangen, die die Gruppe schon aus den Vorjahren kannte und die in einer sehr frischen und belebenden Art über die Pferdeherde, deren Strukturen und Zucht, sowie die Art und Weise, was unter Wildpferden verstanden wird, berichtete. Interessant war die Tatsache, dass es bei den Wildpferden nicht um genetische Wildheit geht, sondern darum, dass die Pferde unabhängig und selbstständig leben können. Die Menschen nehmen in der Regel keinen Einfluss auf Fütterung oder Auswahl der Tiere. Dadurch entwickeln sich keine Abhängigkeiten zu den Menschen. Lediglich die neu geborenen Hengste werden vom Menschen aus der Herde genommen, um den Stresslevel und die maximale Größe des Gestüts zu regulieren.

Am Freitag, den 25.08.2023, stand dann eine Paddeltour auf der Ems auf dem Programm. Dies war jetzt tatsächlich der erste Tag, an dem Petrus ein wenig verstimmt war. Es nieselte anfangs ein wenig, was aber einem nackten Paddeln keinen Abbruch tat, schließlich wurde der Oberkörper ja schnell warm. Nach etwa 5 km wurde es aber immer dunkler und der Regen heftiger. Als wir dann auch noch weit entfernt Donnergeräusche hörten, gingen wir erst einmal an Land und harrten unter einer Brücke etwa eine Stunde aus. Vom Gewitter blieben wir verschont, der Regen war aber sehr stetig.

7 Paddler gaben auf und ließen sich vom Auto abholen, der Rest beschloss, die Fahrt fortzusetzen. Hierfür wurden wir nach gut einem Kilometer mit trockenem und teilweise sogar sonnigem Wetter belohnt. Auch hier habe ich für mich wieder feststellen können, dass es einfach nichts gibt, was mich so nah an die Natur bringt, als eine solche Aktivität nackt zu genießen. Es ist unglaublich, wie sehr es mir einen inneren Frieden schenkt, wenn ich mich nackt sportlich betätigen kann. Dieses Erlebnis kann ich in einem eingezäunten Vereinsgelände nicht machen, daher bin ich sehr dankbar und demütig, dass es Veranstaltungen wie die WNT gibt.

Am Samstag, den 26.08.2023, trafen wir uns dann zu einer Nacktwanderung durch den Teuteburger Wald. Petrus hatte sich wieder beruhigt, und es schien die Sonne von einem wunderbar blauen Himmel. Zwar war es anfangs noch ein wenig frisch, aber die Strecke hielt einige Anstiege bereit, die es zu erklimmen galt, und allen wurde recht schnell warm. Als wir auf einem Anstieg einigen Mountainbikern begegneten, die den schmalen Weg als Downhill-Trail nutzten, gingen wir kurz zur Seite und beklatschten jeden mutigen Biker, und einer meinte dann noch zu uns: „Ihr seid ja einfach die geilsten!“ und fuhr freudig lachend an uns vorbei.

Wir passierten dann noch einen sehr imposanten Steinbruch, der von einem Kletterverein genutzt wird, und konnten diesen an der Oberkante bewandern.

Nichts für Menschen mit Höhenangst: Ein Kletterparadies im Münsterland (3/6)Nichts für Menschen mit Höhenangst: Ein Kletterparadies im Münsterland (3/6)

Das Wetter zeigte sich wirklich von seiner besten Seite, und die Wanderung führte noch etwa 2 Stunden über wunderschöne Wege und eine Passage am Dortmund-Ems-Kanal entlang. Hier wurde dann auch die Gelegenheit genutzt, sich im Kanal etwas zu erfrischen.

Gelegenheit zur Abkühlung im Kanal. (4/6)Gelegenheit zur Abkühlung im Kanal (4/6)

Als wir wieder am Parkplatz ankamen, bestand die Gelegenheit, den Garten Loismann zu betreten. Dieser Garten entstand durch eine Aufschüttung von Erdaushub des nahe gelegenen Dortmund-Ems-Kanals. Der Landwirt, der hierdurch seinen Acker verlor, beschloss, auf dem Hügel einen botanischen Garten anzulegen. Daher findet man im Garten eine schöne Auswahl an verschiedenen Bäumen, Sträuchern und Stauden. Der Garten mutet sehr natürlich an und hält jede Menge Bäume bereit, die man im Münsterland nicht vermuten würde.

Zu zweit schaffen wir es nicht, den Mammutbaum zu umarmen (5/6)Zu zweit schaffen wir es nicht, ihn zu umarmen (5/6)

Jürgen und ich hatten dann direkt einmal versucht, den Mammutbaum zu umarmen, aber obwohl es sich bei dem Exemplar eher um einen Teenager handelte, hätten wir noch mindestens 2 Personen benötigt.

Wir beendeten unseren Besuch im Garten mit einem gemeinsamen Gruppenbild und mit ein wenig Wehmut im Herzen, dass diese wunderbaren Westfälischen Naturistentage nun zu Ende waren, da der Sonntag wegen der sehr schlechten Wettervorhersage abgesagt wurde. Ich für meinen Teil muss sagen, dass die WNT zukünftig ein fester Block in meiner Urlaubsplanung sein werden, und ich bin sehr dankbar, dass es Initiatoren wie Angela, Birgitta, Rainer, Mic, Günther und Jürgen gibt, die viel Arbeit in die Touren, die anschließende Einkehr und die ganze Verwaltung mit gemeinsam nutzbaren Austausch-Servern stecken, um uns eine ganz besondere Woche zu ermöglichen.

Ich freue mich sehr darüber, dass die Veranstaltungen gut besucht waren und wir in großen, sichtbaren Gruppen unterwegs waren. Ich finde hier wird ein wichtiger Betrag geleistet, um den Naturismus erlebbar und sichtbar zu machen, denn nur im Kontakt zu Menschen, denen unsere Lebens- und Freizeitform eventuell unbekannt ist, können wir für den Naturismus werben, für Toleranz und Verständnis. Dies macht diese Tage so wertvoll!

Im Botanischen Garten Loismann (6/6)Im Botanischen Garten Loismann (6/6)

Herzlichen Dank, und hoffentlich sehen wir uns im nächsten Jahr alle gesund und munter wieder!
Viele Grüße, Ralf

Facebook: Ralf Sprenger
Taunus Nackt-Mountainbike-Gruppe
Instagram: ralfsprengercomics

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Westf. Naturistentage 23-2

WNT Radeln

Dienstag: 16 km wandern oder 50 km radfahren [30.08.]

Radeln zwischen Nordwalde und Emsdetten

Zwischen Nordwalde und Emsdetten führte die Radelroute über rund 50 km, auf die sich achtzehn Naturisten freuten. Nur zeitweise durch Wolken gefilterter Sonnenschein und Temperaturen zwischen 23 und 26 Grad förderten das Wohlbefinden durch beständigen Fahrtwind, aber auch die Notwendigkeit einer Beschichtung mit Sonnenschutz.

Durch die Bauerschaften (Di 1/11)Durch die Bauerschaften (Di 1/11)

Rund um Altenberge und Nordwalde radelten wir überwiegend durch Feldlandschaften mit auflockerndem Baumbestand oder entlang von Alleen.

Mit wechselnden Ausblicken und Einblicken in Gehöfte und Wohnsiedlungen ließen wir die Ruhe und Gelassenheit des Münsterlands auf uns einwirken.

Auf Schotterwgen zwischen Feldern entlang. Das wechselhafte Wetter während des Sommers mit extremer Hitze und Sturzregen lässt die Ernte mancherorts mager ausfallen. (Di 5/11)Das Sommerwetter beschert Erntesorgen (Di 5/11)

Der Besuch beim hölzernen Drachen war ebenso ein Höhepunkt wie der abschließende Halt am See, der von vielen Teilnehmern für ein Bad genutzt wurde, bevor es die letzten Meter zurück zu den schattig geparkten Autos ging. – Helmut

Mittwoch: 15 km wandern oder 47 km radfahren und Wildpferde besuchen [30.08.]

Wilde Pferde in Dülmen

Der Höhepunkt der Mittwochs-Aktivitäten war der Besuch der Wilden Pferde in Dülmen, wozu sich mehr als 40 Naturisten angemeldet hatten. Es ist noch nicht lange her, dass im Kreistag Coesfeld die Entscheidung fiel, das Areal der Pferde mit einem stärkeren und höheren Wolfsschutz-Zaun zu umgeben, um die Pferde vor der zunehmenden Bedrohung durch Wolfsriss zu schützen. Denn seit Jahren steigt auch in NRW die Wolfspopulation stetig an.

Dabei geht es gar nicht primär darum, das Leben der Pferde zu schützen – auch in freier Natur würde es ja vorkommen, dass etwa ein Fohlen einem Wolfsriss zum Opfer fiele. Wesentlich schwerer wog bei der Entscheidung im Kreistag die Bedrohung durch ausbrechende Wildpferde, wenn ein Teil oder gar die gesamte Herde aufgrund von reißenden Wölfen in Panik geraten und die bisherigen, leichteren Zäune durchbrechen könnten. Dann entstehe eine unmittelbare Gefahr für Menschen, weil eine größere Anzahl von Pferden im Panikgalopp durch bewohnte Gebiete, über Straßen und die nahe Autobahn rasen und Massenunfälle verursachen könnte. Quelle: WDR Lokalzeit Münsterland

Försterin RövekampFörsterin Rövekamp

Noch hat es nur Wolfsrisse kleinerer Tiere auf dem Areal gegeben, und beim Besuch der Naturisten im Wildpark war auch kein Wolf zugegen. Die Pferde machten auch einen sehr ruhigen und gar nicht wilden Eindruck, und die Försterin Friederike Rövekamp informierte die Besucher ausführlich über die Neuigkeiten aus der Herde. – Übrigens: Es werden auch Führungen für bekleidete Besucher angeboten ⤷ ARD Mediathek: Besucherführung bei den Wildpferden im Merfelder Bruch 13.04.2023 (WDR Lokalzeit Münsterland) Video verfügbar bis 13.04.2024

1(5) Dülmener Wildpferde, Photos: Dietmar Rabich1(5) Dülmener Wildpferde, Photos: Dietmar Rabich. Lizenz: Creative Commons 4.0 via wikimedia

Donnerstag: 15 km wandern oder 45 km radfahren [30.08.]

Radeln über alle Berge

Der Schöppinger Berg, mit 148 m höchster Gipfel im nördlichen Münsterland und im Kalten Krieg Standort einer NATO-Einheit (1963-1987), verlangte den beiden Radfahrern ohne Motor-Unterstützung erhebliche eigene Kraftanstrenung ab, aber auch die E-Biker mussten heftiger in die Pedale treten als gewöhnlich. Der Lohn war eine weite Aussicht von der Plattform des Fernmeldeturms und der Stolz, es geschafft zu haben – niemand hat dieses Jahr sein Rad geschoben!

Noch geht's durchs flache Land (Do 1/10)Radlergruppe – noch im flachen Land (Do 1/10)

Die sechzehn Radfahrer kürzten ihre geplante Strecke um eine Schleife ab, nachdem sich von Westen her eine Regenfront nähern sollte, die auch Gewitterzellen enthielt. Nach Vorhersage sollte der Regen gegen 15:30 Uhr eintreffen, aber erstens er verspätete sich um eine Stunde, zweitens hatte er sich schon fast komplett abgeregnet, als er bei uns ankam, und drittens zogen die Gewitterzellen deutlich weiter südlich durch: Es war also ein falscher Alarm.

Aber die Meteorologen müssen ja immer das Schlimmste voraussagen, damit sich niemand beschweren kann, er sei nicht hinreichend gewarnt worden. Und Thor, der Wettergott, macht eben immer noch, was er will, und so lässt sich das Wetter auch mit den besten Modellen (meist) nicht ganz genau vorhersagen.

Im Land der Top-Radwege: Eine alte Bahntrasse (Do 5/10)Im Land der Top-Radwege: Eine alte Bahntrasse (Do 5/10)

So ergab sich eine kleine Wartezeit bis zum Öffnen des Restaurants, die von einigen durch einen Klönschnack auf dem Parkplatz verkürzt wurde, anderen gelang es, in Metelen ein Eiscafé zu finden. Schließlich traf man sich im Gasthaus Leuters zum Abendessen, in dem die ersten Pfifferling-Gerichte der Saison verzehrt werden konnten.

Angela und Jochen bedankten sich noch mit einem Naturisten-Lied bei den WNT-Initiatoren, wünschten allen noch einen erfolgreichen Abschluss der WNT ’23 und freuten sich schon auf die WNT im nächsten Jahr. – Helmut

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Westf. Naturistentage 23-1

Eiskeller

Die Westfälischen Naturistentage trafen in dem turbulenten Wetterjahr 2023 in der zweiten Augusthälfte von Samstag bis Donnerstag auf die letzte Hochsommerphase in Westdeutschland: Sonnenschein und Höchsttemperaturen zwischen 26° und 30°. Während der Paddeltour am Freitag war es dann schon mit maximal 22° deutlich kühler und zeitweise nicht nur von unten sondern auch von oben nass, während der letzte Wandertag in den westlichen Ausläufern des Teutoburger Walds wieder von stabilerem Wetter begleitet wurde. Glück gehabt: Denn in Süd- und Ostdeutschland gab es in der WNT-Woche mit Starkregen, Hagel und Sturm große Sachschäden und mehrere Verletzte.

Samstag: WNT-Kegeln und Besichtigung des Altenberger Eiskellers [30.08.]

Frühstück und Kegeln im „Neuen Herd“

Bei der WNT 2023-Eröffnungsveranstaltung in Nordwalde haben Jochen und ich uns nach wiedersehensfreudigen Begrüßungsgesprächen und einem ausgiebigen Frühstück erstmals im Restaurant „Zum neuen Herd“ beim Nacktkegeln versucht. 
Die spaßigste Runde war die, bei der abwechselnd mit rechts und links gekegelt wurde. Es gab einige sehr lustige „Verrenkungen“ zu beklatschen. 
Anschließend gab es eine kleine Wanderrunde, alternativ den Besuch des Eiskellers in Altenberge. – Angela

Naturisten im Restaurantgarten (Sa 1/18) Photo: RainerNaturisten im Restaurantgarten (Sa 1/18) Photo: Rainer

Besuch des Eiskellers in Altenberge

Es hat mir gefallen, dass wir aufgrund der Anfrage von mic das Einverständnis des Bürgermeisters von Altenberge hatten, nackt den Eiskeller (niedrigste Temperatur 10°C) direkt am Altenberger Zentrum zu besichtigen und dabei viel von der entspannten und sachkundigen Ria van den Loos zu lernen.

Eiskeller (Sa 2/18) Photo: AngelaEiskeller (Sa 2/18) Photo: Angela

Noch mehr hat mir gefallen, dass wir aufgrund Einführungs-Informationen und der Vorführung von ein paar Videos zur Geschichte des Eiskellers und des Eisabbaus die Funktionsweise dieser natürlichen Kältemaschine vor der Erfindung von Linde verstehen lernten. Es war ein von den Menschen aufgebauter Kreislauf, der das vom Eis ablaufende Schmelzwasser auf eine große Wiese leitete, von der im Winter das gefrierende Eis wieder abgenommen und oben eingefüllt wurde.

Eiskeller (Sa 3/18) Photo: AngelaEiskeller (Sa 3/18) Photo: Angela

Das Ganze funktionierte nur mit der Kraft von Pferden und Menschen sowie den wechselnden Wetterbedingungen im Jahreslauf. Bis zum Sommer, oft bis zum Herbst funktionierte dies offenbar gut – manchmal wurden sogar zwei aufeinander folgende, frostfreie Winter überstanden. Dadurch konnte statt eines obergärigen Bieres mit einer Haltbarkeit von max. drei Tagen ein untergäriges Bier mit einer Haltbarkeit von mehreren Wochen produziert und gelagert werden.

Das war Gesundheitsfürsorge, denn im Mittelalter war die Wasserqualität gesundheitlich für die Menschen so bedenklich, dass Bier aus Wasser, Gerste, Hopfen und später auch Hefe gebraut wurde, um ein nicht krank machendes Getränk nutzen zu können. Das in Bayern entstandene ⤷ Reinheitsgebot ist nach Erkenntnis aus dieser Führung eine der ersten Gesundheitsverordnungen überhaupt.

Es war von vornherein klar, dass wir dass Gebäude an anderer Stelle verlassen würden, als wir es vorher betreten hatten. Daher gingen wir davon aus, zwar nackt hindurch zu gehen, aber Kleidung mitnehmen zu müssen. Zu unserer Überraschung durfte – wer wollte – die Kleidung aber im Besucherzentrum lassen und nackt über den Schulhof gehen. Ein  paar Kinder und Jugendliche spielten auf dem Platz und schauten etwas überrascht, aber auch amüsiert zu uns herüber.

Wir begannen unsere Führung und lernten viel über historische Produktionsmethoden. Anfangs war es noch 15°C warm, weiter unten sank die Temperatur auf 10°C. Wer wollte, ging auch barfuß durch die Pfützen. Der untere Bereich ist ein Refugium für die Überwinterung verschiedener Fledermaus-Arten und daher vom 1. Oktober bis 1. Mai komplett abgeriegelt, um die Tiere nicht zu stören. Wir verließen das Denkmal am unteren Ende, die feucht-warme Luft draußen ließ zunächst Brillen beschlagen.

Naturisten im Eiskeller (Sa 16/18) Photo: AngelaNaturisten im Eiskeller (Sa 16/18) Photo: Angela

Dann kamen wir noch an eine Mauer, an der entlang während der Nutzungszeit des Eiskellers das Schmelzwasser lief, um als Basis für die nächste Eisbildung auf einer großen Wiese zu dienen, das abgebaut und oben wieder eingefüllt wurde.

Auf dem Weg zurück zum Besucherzentrum begegneten wir noch ein paar Leuten, die ihre Hunde spazieren führten, und schauten uns dann noch die Ausstellung an, u .a. das transparente Modell des Bauwerks. Danach bedankten wir uns und zogen uns an, um im „Kleinen Kartoffelhaus“ den Abschluss des ersten WNT-Tages zu verbringen. – Rainer

Sonntag: 2 x 10 km wandern oder 47 km radfahren [30.08.]

Brückenbauen am 2. Tag der WNT 2023

Sonntag 20.8.2023, zweiter Tag der diesjährigen WNT: Die Sonne scheint, die Stimmung ist gut, und es sind 52 Teilnehmer angereist – davon 8 Frauen. Super, so viele waren wir noch nie! Mehrere von ihnen sind Neulinge. Drei von ihnen erzählen später, dass sie eigentlich erstmal bekleidet mitwandern wollten, um mal zu schauen. Weil sie sich aber sofort wohlgefühlt haben, hätten sie sich spontan entschieden, von Anfang an nackt mitzugehen. Nächstes Jahr wollen sie wieder mitwandern.

22 entscheiden sich fürs Radeln, 30 – darunter auch ich – fürs Wandern. Heute haben wir die Wahl zwischen 10 oder 20 km, und da die Pause nach 10 km am Start- / Zielpunkt stattfindet, kann man sich dann überlegen, ob man aufhört oder weiter geht. Rainer, der diese Tour gut kennt, führt uns an, und Helmut – auch ein erfahrener Mitwanderer – passt hinten auf, dass keiner verlorengeht. Auf geht’s, mal durch Wald, mal durch offenes Gelände. Rainer gibt ab und zu interessante Infos zur Umgebung.

Entgegenkommende Wanderer und Radfahrer werden freundlich gegrüßt, und wir werden ebenso freundlich zurück gegrüßt. Manchmal kommt die besorgte Frage, ob wir auch gut eingecremt seien. Ein Landwirt fährt mit seinem Auto an den Rand und fragt, ob so genug Platz sei. Alle sind voll entspannt.

Nach ca. 5 km ist die erste Rast an einer Brücke über die Ems. Dort besteht Bademöglichkeit. Alle anderen platzieren sich so, dass kein Radler oder Wanderer behindert wird. Auch hier gibt es freundliche, z.T. neckende Wortwechsel. Nach 20 Min. geht es weiter durch die bäuerliche Landschaft, bis wir erneut die Ems kreuzen. Für die Wasserratten wieder eine Gelegenheit, sich abzukühlen. Alle anderen rasten im Schatten, es ist nämlich mittlerweile ganz schön warm geworden.

Brücken bauen (So 1/8)Brücken bauen

Viele Radfahrer fahren mit einem fröhlichen „Moin“ an uns vorbei. Ein Paar verlangsamt sein Tempo und ruft: „Seid Ihr die, die gestern nackt im Eiskeller waren?“ Ein vielstimmiges „Ja! “ lässt keinen Zweifel. 15 Min. später geht es weiter, und nach ca. 30 Min. erreichen wir den Parkplatz. Die meisten Mitwanderer (auch ich) beschließen, auf Grund der Wärme und Schwüle die Wanderung hier zu beenden. Mit einer Hand voll Unverdrossenen bricht Rainer nach einer Pause wieder auf.

Aber auch sie verkürzen die 2. Hälfte der Tour Temperatur-bedingt ab und erreichen gegen 17 Uhr fast zeitgleich mit den Radlern erschöpft, aber zufrieden den Parkplatz. Bei der anschließenden wohlverdienten Einkehr lassen wir den Tag ausklingen. Und wir alle sind uns sicher, dass wir heute wieder viele neue Brücken zu bekleideten Wanderern und Radlern gebaut haben. – Birgit

Konditionstest: Wie gut klappt es über 10 km?

Der Sonntag hatte mit 52 Anmeldungen die höchsten Meldezahlen allzeit bei den WNT, davon gingen 30 wandern, unter ihnen gleich zwei Frauen, die heute ihren ersten Nacktwandertag überhaupt hatten. Der Wandertag teilte sich in zwei 10 km-Wanderungen, so dass für Senioren und andere Menschen mit geringerer Kondition oder vollem Terminkalender die Möglichkeit bestand, die Nachmittagsrunde zu schwänzen.

Im Wald bildete sich schnell auf schmalem Pfad ein langer Gänsemarsch (So 2/8)Im Gänsemarsch auf schmalen Pfaden

Wandergebiet war die Landschaft aus Wäldern und Feldern rund um Gimbte, die auch deutlich durch den Fluss Ems geprägt wird. Natürlich wurden auch zwei Prüfungen der Ems-Wasserqualität für Badende angeboten, die sich unter der strahlenden Augustsonne die Freude des Eintauchens nicht nehmen ließen.

Naturisten wandern zwischen Waldrand und abgeernteten Feldern (So 6/8)Zwischen Wäldern und Feldern

Die Guntruper Berge bewiesen mit je einem steilen Aufstieg und Abstieg von ca. 6-8 Metern Höhe, dass man sogar im Münsterland kraxeln kann (jedenfalls ein bisschen), und die überwundenen Höhendifferenzen trugen dazu bei, dass es bei der Vormittags-Runde kumuliert auf sage und schreibe 100 m Auf und Ab kam! Die kaum merkbaren Steigungen waren aber nicht der Grund, weshalb ich mich am Abend entschied: Die nächsten Tage wird im Sitzen gewandert – auf dem Fahrradsattel! – Helmut

Montag: 20 km wandern oder 47 km radfahren [30.08.]

Auf Radeltour zwischen Münster und Greven

Beim Start um 11 Uhr spürten die Radler noch leicht den Fahrtwind, denn die Lufttemperatur betrug erst 23°. Der Sonnenschein wurde nur wenig durch eine leichte Bewölkung abgemildert, und schon bald stiegen die Temperaturen auf die versprochenen 26°.

Dreizehn Radler hatten sich zusammen gefunden und machten zunächst die Erfahrung, dass es sowohl am Dortmund-Ems-Kanal als auch in den umliegenden Wäldern und Feldern auch noch richtige Schotterwege gibt, auf denen man ordentlich durchgerüttelt wird. Die Asphaltwege im zweiten Teil der Radeltour stellten den Ruf des Münsterlands als ideales Radlerparadies dann allerdings wieder her: Es gibt sie wirklich!

Das Uralt-Kanalbett („Erste Fahrt“ Eröffnung 1899 ) dient derzeit als Umleitung für den Ems-Radweg. Im Zuge des Kanalverlaufs werden auf Brücken die Flüsse Lippe, Stever und Ems sowie drei Straßen überquert. (Mo 1/8)Die „Alte Fahrt“ (Streckenführung) des Dortmund-Ems-Kanals (eröffnet 1899)

Die Route führte zunächst an den Dortmund-Ems-Kanal mit ein paar Abstechern durch die Bauerschaften, bevor das Feuchtgebiet „Rieselfelder der Stadt Münster“ durchquert wurde. Hier wurde die Radlergruppe von mehreren Natur-Beobachtern begrüßt, die sich eigentlich auf Vögel und Oberflächen-Wassertiere konzentriert und die Beobachtung einer menschlichen Natur-Gruppe gar nicht erwartet hatten.

Radeln auf Holzstreu gilt auch im Münsterland als Ausnahme-Komfort (Mo 5/8)Luxus der besondern Art: Radeln auf Holzstreu

Weiter ging es zunächst über die A1 hinweg in Richtung Altenberge, danach folgte ein Schwenk Richtung Greven, bevor erneut die Autobahn gekreuzt wurde und hinter Gimbte die letzte „Bergetappe“ durch die Guntruper Berge zurück zum Startparkplatz führte. An der letzten Ems-Querung oder im benachbarten Baggersee konnten Wasserfreunde dann noch ihr Erfrischungsbad nehmen. – Helmut

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Saisonstart im Taunus 23

Im Taunus

Mountainbike-Saisonstart 2023 im Taunus [27.06.23]

Ein wunderbarer Start in eine neue Saison, gefüllt mit vielen, schönen Nackt-Mountainbike-Touren rund um den Feldberg im Taunus – kleiner Rückblick auf einen herrlichen Mai und Juni 2023

Am 04.05.2023 starteten wir nach einem tristen und regenreichen Winter und Frühjahr die diesjährige Nackt-Mountainbike-Saison unserer Gruppe. Zwar waren die Temperaturen mit etwa 17 Grad noch ganz schön frisch, aber die wunderbare Sonne lockte uns einfach nach draußen, und gefühlt lag die Saison 2022 schon so weit zurück, dass wir uns von den frischen Temperaturen nicht haben abhalten lassen.

Meinem treuen Mitfahrer erging es genauso, und daher trafen wir uns zu bestem Radelwetter an unserem Treffpunkt am Taunus-Informationszentrum in Oberursel und radelten dann wie üblich erst einmal die ersten 600m textil bis zum Entkleidepunkt im Wald.

1(7) Unsere Info-Grafik über die Touren1(7) Unsere Info-Grafik über die Touren

Was für ein herrliches Gefühl, nun endlich wieder frei und ganz hautnah dieses Ereignis zu erleben, das Schattenspiel auf der Haut, die Temperaturschwankungen zwischen lichtem Weg und Wald und dann die wunderbaren Gerüche des aufkeimenden Lebens um uns herum. Ich fühlte mich sofort wieder als Teil der Natur und sog jeden Moment der Tour in mich auf.

Mit Daniel hatte ich wieder viel Gesprächsstoff, aber manchmal saßen wir auch einfach nur auf dem Rad und genossen es, uns auf dem Waldweg langsam in die Höhe zu schrauben.

Ich machte schon über den Winter recht viel Werbung auf Facebook, und so kamen langsam auch die ersten Gäste zu den Touren hinzu, und so fuhren wir dann sogar einmal insgesamt zu sechst über die schönen Taunuswege. Und bei den Gesprächen stellten wir fest, dass wir alle eine ähnliche Vergangenheit hatten. Lange haben viele der Mitfahrer nach einer Möglichkeit gesucht, um mal nackt auf dem Rad die Natur genießen zu können, und freuten sich sehr über das Angebot der Touren, von dem sie einstimmig begeistert waren.

2(7) In Gesellschaft fährt es sich einfach am besten2(7) In Gesellschaft fährt es sich einfach am besten

So haben wir nun schon 2-3 recht regelmäßige Mitfahrer gewinnen können und auch Mitfahrer dazu bewegt, solche Touren doch auch in ihrem Heimatgebiet selbst zu initiieren.

Nun ist es mittlerweile schon Mitte Juni, und wir sind oft auch noch zusätzlich an den Sonntagen, dann allerdings schon um 13 Uhr gefahren, da das Wetter einfach hervorragend war und wir über Facebook auch viele Anfragen nach einem Termin am Wochenende erhalten hatten.

Auf Nachfrage hin: Auch Sonntagstouren [27.06.23]

Die Sonntagstouren verliefen ebenfalls top, allerdings muss man schon sagen, dass die Wege rund um den Feldberg schon sehr frequentiert sind, wir hatten teilweise hunderte von Begegnungen, die allerdings auch immer sehr entspannt verliefen. An einem der ersten Sonntage sind wir dann auf dem Sandplacken, wo wir ein kurzes Stück über eine Landstraße fahren, um eine Bundesstraße zu überqueren, direkt in eine Polizeikontrolle geraten. Der Polizist bat uns kurz zu erklären, was wir hier machen würden. Schnell wurde mit dem § 118 OWiG gewedelt, aber ich erklärte ihm, dass ich die Dienststellen in Bad Homburg und Oberursel bereits im März über unsere Touren informiert hatte und dort auch meine Kontaktdaten hinterlassen hätte, falls sich doch mal jemand durch unsere Nacktivität gestört fühlen würde. Nach einer kurzen Rückfrage bei der Leitstelle wurde uns dann noch eine gute Fahrt gewünscht, und wir beendeten unsere Tour mit der wohl verdienten Abfahrt durch den Taunus.

3(7) Wegezustand gut3(7) Wegezustand gut

Da ich selbst hinter dem Taunus in Neu-Anspach wohne, unser Treffpunkt aber vor dem Taunus in Oberursel liegt, bin ich in diesem Jahr dazu übergegangen, die Anfahrt über den Taunus mit dem Rad zu machen und nicht wie im Vorjahr mit der Taunusbahn. Das hat nicht nur den Vorteil, dass ich mich dadurch noch mehr sportlich bewegen kann, ich nutze diese Gelegenheit auch, die Anfahrt bereits nackt für mich ganz allein zu genießen. Zwar brauchte auch dies anfangs ein wenig Überwindung, aber ich genieße diese fast schon meditativen Momente sehr, wenn ich mich ganz in das Erlebnis meiner Nacktheit fallen lassen kann.

4(7) Schon die alten Römer kannten den richtigen Undress-Code4(7) Schon die alten Römer kannten den richtigen Undress-Code

Auch hier gab es bislang keinerlei negativen Reaktionen bei den Begegnungen. Ich bin sehr dankbar, dass ich in unserem schönen Land solch wunderbare Momente erleben darf.

5(7) Immer die Orientierung behalten5(7) Immer die Orientierung behalten

Das „gesehen werden“ gehört zu den Touren schon als fester Bestandteil dazu. Dabei geht es nicht um eine Form des Präsentierens, sondern darum, für die Nacktivitäten auch zu werben.

Wir bemühen uns um Akzeptanz und darum, dass unsere natürliche Nacktheit in der Natur zur Kenntnis genommen und toleriert wird. Das versuchen wir mit viel Freundlichkeit und Offenheit zu erreichen, ohne uns dabei aufzudrängen.

Es ist selbstverständlich, dass wir hierbei im Respekt vor den Begegnungen uns auch einmal entschuldigen, falls sich jemand unangenehm fühlt, wenn wir da nackt auf dem Rad des Weges daherkommen, und uns für die Toleranz bedanken.

Aber wir haben auch schon das ein oder andere nette, kurze Gespräch über unsere Motivation geführt. Und für solche Gelegenheiten bin ich sehr dankbar.

Wir haben bislang an jedem Termin mindestens einen, teilweise bis zu vier Mitfahrer gewinnen können, die von dem Erlebnis sehr begeistert sind. Dabei kamen die Teilnehmer aus Mainz, Bonn, Solingen, Gießen, dem Main-Kinzig-Kreis, dem Lahn-Dill-Kreis oder direkt aus Oberursel. Eines hatten wir alle gemeinsam: Nach der Tour fuhren wir alle beseelt von einer großartigen Erfahrung wieder nach Hause.

6(7) Blick vom Altkönig auf die Frankfurter Skyline6(7) Blick vom Altkönig auf die Frankfurter Skyline

Wenn Du nun vielleicht durch diesen Bericht neugierig auf solch eine tolle Nacktivität geworden bist und es selber auch einmal ausprobieren möchtest, dann gucke Dich im Terminkalender einmal nach einer für Dich passenden Gelegenheit um und probiere es mal aus!

Vielleicht kommst Du uns mal im Taunus besuchen, oder Du meldest Dich zu den wundervollen Naturistentagen an (Thüringer Naturistentage, Sächsische Naturistentage, Westfälische Naturistentage). Gelegenheiten gibt es viele, nur den Schritt zur Teilnahme musst Du selbst machen!

7(7) Unser Motto7(7) Unser Motto

Ralf Sprenger, E-Mail Taunus-Nackt-Mountainbike@t-online.de

Facebook: Taunus-Nackt-Mountainbike-Gruppe