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Magische Maitage 2024 in der Lüneburger Heide

Frisches Maigrün im Lichtheideheim

Team der „Nackedei-Buchreihe“ absolvierte ein gut besuchtes Fototreffen

„Glüsingen sind die Menschen, die kommen!“, so sagte Susanne Horizon Fränzel schon bei unserer ersten Visite vor einigen Jahren im Lichtheideheim Glüsingen in der Lüneburger Heide. Das war ein Grund, bereits zum zweiten Mal das Treffen der Nackedei-Buchreihe dort auszurichten. Da das sechste Buch der Buchreihe unter dem Motto „Nackedei 6 – Hex, Hex!“ stehen soll, war zu „Maggisch-Naggischen“ Tagen eingeladen und das Echo zahlreich.

Das wunderbar blaue Mailicht lag über dem Lichtheideheim und der Lüneburger Heide. Noch kein Sommer, aber ein warmer Frühling. Katja war zum zweiten Mal in Glüsingen. „Und plötzlich entpuppt sich das Ziel erneut als etwas ganz Tolles!“, so schwärmte sie.

Körperbemalung war stets gegenwärtiges ThemaKörperbemalung war stets gegenwärtiges Thema (1|5)

Körperbemalung, Märchen, Tanz, Singen. Das Programm der vier Tage in Glüsingen war übervoll. Und immer wieder magische Aufnahmen für das neue Buch. Geschichten uns Märchen am Lagerfeuer.

Unsere Veranstaltung war wieder einmal förmlich aus der Zeit herausgefallen. Es war ja schon auf Burg Lohra so, außergewöhnliche Orte machen die Tage zu etwas ganz Besonderem. Durch das Programm kommt man tatsächlich aus dem Alltag raus, auch wenn man es bei der Anfahrt selbst noch gar nicht glaubt. „Na ja, ich habe hier meine ganz besondere Erfüllung gefunden, jetzt im Mai. Es ist so schön hell, früh fangen die Vögel schon an zu singen und ich bin ein absoluter Frühaufsteher“, so resümierte Thomas am letzten Tag.

In historischer Umgebung vor frischem MaigrünIn historischer Umgebung vor frischem Maigrün (2|5)

Mehr rausgehen, das war ein Wunsch in der Endrunde. Mehr außerhalb des Campgeländes unterwegs sein. Waldbaden. Ja, Waldbaden auf jeden Fall im nächsten Jahr!

Karin regte Souvenirs an. Denn gemeinsam mit ihrem Eckhard ist sie viel unterwegs und nimmt sich gern unterwegs mal ein Souvenir mit heim. Auch eine Ansichtskarte wird gern mal versendet. Beides soll in Glüsingen demnächst angegangen werden.

Alle Anregungen werden gern aufgenommen

Susanne vom Lichtheideheim war ganz glücklich über die vielen Anregungen. „Alles, was gesagt wird, bildet einen Baustein für die Zukunft von Glüsingen!“ Dazu gehört, dass 2026 das 100-jährige Jubiläum des Lichtheideheims ansteht. Pläne und Vorstellungen dazu gibt es. Vielleicht wieder Theater, denn das hat Tradition. Eine Spezialität von Lichtheideheimgründer Dr. Walter Fränzel war das Theater. Die Glüsinger Theaterstücke vergangener Zeiten gehören zu Dingen, die sich für eine Wiederholung anbieten.

Insektenkonturen als ZierdeInsektenkonturen als Zierde (3|5)

Wir kamen am letzten Tag dann doch viel später vom Platz, als wir gedacht hatten. In der Abschiedsrunde in der Maisonne wurden noch Gedanken, Wünsche und Vorstellungen für die Zukunft ausgetauscht, bis Susanne mit dem historischen Schulgong aus den 1920-er Jahren die Veranstaltung offiziell abschloss.

Ein bewegender Moment. Der Gong stammt aus China, und so richtig weiß keiner mehr, wie er eigentlich nach Glüsingen kam. Es gibt Vermutungen: Schließlich wurde die fränzelsche Schule seinerzeit von einem Gast aus China besucht …

Freundlicher Blick in phantasievollem UmfeldFreundlicher Blick in phantasievollem Umfeld (4|5)

Nun denn, der Kaffee auf der Terrasse von Susanne zog sich doch noch etwas hin. Alle waren sich einig: Der viel erwähnte „Glüsinger Geist“ war in den vier Tagen voll zu spüren. Er besteht also weiter. Zwar erklang beim Abfahren nicht wie einst bei Dr. Fränzel „Hoch auf dem gelben Wagen“, aber gewunken wurde noch lange. Auf der Rückfahrt kam stilecht und passend zu den Maggisch-naggischen Tagen der Brocken in schönster Abendsonne in Sicht. Wenn das mal kein gutes Ende darstellt!

Text und Bilder: Dirk Koch und Norbert Sander von der Nackedei-Buchreihe

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Junger FKK-Kalender für 2025 von der Nackedeibuchreihe

Nackedei FKK-Kalender

Das Team Norbert Sander führte 2024 Shootings für einen FKK-Kalender durch [03.12.24]

Sven und Julian am Teufelsberg in Berlin (1|4)Sven und Julian am Teufelsberg in Berlin (1|4)

Ihr letztes Hemd haben Julian und Sven sowieso gegeben. Schließlich wollten sie für den FKK-Kalender 2025 Modell stehen. Beim Fototermin im sommerlichen Berliner Grunewald fielen sie förmlich den Mücken zum Opfer. Ein bemerkenswerter Einsatz, den die sie tapfer durchgestanden haben. Seit jeher erlangte der Grunewald durch die Mücken Berühmtheit, die in den feuchten Winkeln, „Fenn“ genannt, entstehen. Einer davon ist der Teufelsfenn, der unmittelbar an der beliebten FKK-Badestelle Teufelssee liegt.

Februar mit Lea (2|4)Februar mit Lea (2|4)

„Hier sind aber doch einige junge Leute“, freute sich Sven, als die Fotos an der Badewiese am Teufelssee gemacht wurden. Das Hauptanliegen des FKK-Kalenders der Nackedeibuchreihe besteht darin zu zeigen, wie viele junge Leute doch dem Nacktsein gewogen sind. Der in Neudietendorf und Eisenach tätige Fotograf Norbert Sander brachte jetzt mit seinem Team den ersten FKK-Kalender heraus. Auf dem Gebiet hat er Erfahrung, denn er ist Herausgeber der Nackedei-Buchreihe, die seit 2015 die Freikörperkultur in vielen Nuancen Deutschland dokumentiert.

„Es war gar nicht schwer, Models für den Kalender zu finden. Nachdem zu Pfingsten diesen Jahres Sven aus München hier bei uns in der Mitte Thüringens ein Fotoshooting gemacht hatte und das auf den Facebookseiten der Buchreihe und in den Zeitschriften des DFK e.V. erschien, kamen die Anmeldungen für ein Kalendershooting am laufenden Band. Allerdings waren die Termine schwierig unter einen Hut zu bringen, das hatte ich vorher nicht bedacht“ schildert Sander.

Bisher nur Buchreihen gewohnt, war es nun wichtig, ein Motiv, ausschließlich hochkant, mit einem Shooting zu erstellen. Dazu gesellten sich der terminliche Druck und die großen räumlichen Distanzen. Da die Anfragen aus ganz Deutschland kamen, wurden Kompromisse gemacht. So wurden letztendlich Mittelthüringen, der Kulkwitzer See bei Leipzig, die Region Göttingen, die Karl-May-Stadt Hohenstein-Ernstthal und Berlin zu Aufnahmeorten. „Einige Interessierte haben es möglich gemacht und sind in den Thüringer Raum gekommen. Das brachte eine große logistische Erleichterung bei den Fototerminen.“

Mit Tobias vom Januar am See (3|4)Mit Tobias vom Januar am See (3|4)

Mit der Altersklasse hat es dennoch gut geklappt, so Sander. „Jünger ist man heute eben länger. Es waren 18 bis knapp über 30 Jahre als zu dokumentierendes Zielalter geplant. Der Florian aus Erfurt mit seinen 33 Jahren ist nun der älteste im Bunde, Thomas aus Memmingen in Bayern mit 20 Jahren der Jüngste. Die 22-jährige Lea hat sich mit ihrem Babybauch ablichten lassen, Vanessa und Nicolai aus Göttingen, ein junges Ehepaar Mitte 20, zeigen, wie schön es auf dem Gelände des Göttinger FKK-Vereins ist. Der Rest der Dargestellten läuft um die 25 Jahre. Ziel erreicht. „Jeder der es möchte, kann an den FKK-Strand gehen“, so Sander. Das soll der Kalender allen zeigen.

FKK-Kalender Titelseite (4|4)FKK-Kalender Titelseite (4|4)

Der Kalender für 2025 kann noch auf der Internetseite von Norbert Sander bestellt werden. ⤷ www.sander-foto.de

Wer generell Model für die Nackedeibuchreihe werden will, ist immer gern gesehen. Über die Internetseite werden Meldungen gern entgegengenommen.
Text und Bilder: Nackedei-Buchreihe

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Medienberichte über Nacktivitäten

Berichte in Medien

Erste „Rottweiler Nacktwandertage“ [04.10.24]

Dieter und Ulrich waren Initatoren der ersten „Rottweiler Nacktwandertage“, die am langen Wochenende vom 3. bis 6. Oktober stattfanden. Die ⤷ Neue Rottweiler Zeitung (NRWZ) kündigte ihren Lesern das Event bereits im Voraus an. Inzwischen berichtete auch das Regionalfernsehen ⤷ SWR Aktuell Baden-Württemberg vom 4.10. (Ganze Sendung in ARD Mediathek, Beginn bei Minute 24:03). Link zum Ausschnitt ⤷ Wanderungs-Bericht (1:55) bei SWR.de oder bei ⤷ Mediathekviewweb.de (3 Auflösungen zum Ansehen oder Download).

Das ⬈ Wetter in der ersten Oktoberwoche war allerdings der Jahreszeit entsprechend für einige Teilnehmer nicht ganz so einladend zum Nacktwandern – aber solange kein Wind weht und es trocken ist, stören etwas kühlere Temperaturen beim nackten Wandern kaum. Handschuhe können helfen, damit die Hände warm bleiben: Sind die Hände warm, fühlt man sich überall warm! Die Wanderer in Rottweil sind allerdings ohne Handschuhe gewandert – sie haben stattdessen die Hitze einer Sauna genutzt, um sich zum Schluss der Wanderung wieder aufzuwärmen.

Im Magazin ⤷ Schwarzwald-aktuell.eu gibt es noch einen Bericht zu den kühlen Nacktwandertagen.

Ab jetzt gelten die Planungen einer Neuauflage der „Rottweiler Nacktwandertage“ im Jahr 2025 – allerdings bei wärmeren Temperaturen als diesmal. Außerdem werben die Initiatoren auf ihrer ⤷ Website auch um Ideen und Mitwirkung zur Entwicklung eines Nacktwandervereins.

Nach etwas kühler Wanderung geht's in die Sauna. Szene aus dem Fernseh-Bericht „SWR Aktuell Baden-Württemberg“ vom 4.10.2024Nach etwas kühler Wanderung geht’s zum Aufwärmen in die Sauna. Szene aus dem Fernseh-Bericht „SWR Aktuell Baden-Württemberg“ vom 4.10.2024

WDR Lokalzeit: Westfälischen Naturistentage [13.08.24]

Am Dienstag, den 13. August, war WDR-Reporter Markus mit einem Kamerateam dabei und hat seine Eindrücke vom Nacktwandern in einem Videobericht für die Sendung „WDR Lokalzeit Münsterland“ zusammengefasst.
Der Beitrag wurde am 13. August gesendet; das Video der Sendung ist in der Mediathek bis 13.08.2026 verfügbar.
Der Abschnitt zu den „Westfälischen Naturistentagen“ beginnt bei 20:27 min und dauert bis 23:43 min.
Bei ⤷ Mediathekview.de kann das Video auch in verschiedenen Auflösungen heruntergeladen werden.

Der WDR-Reporter Markus Schröder hat aus seinen Interviews bei den Westfälischen Naturistentagen und weiteren Recherchen zum Thema auch eine fast 20-minütige Sendung für den WDR 5 produziert, die in der Mediathek bis 27.08.2025 verfügbar ist.

WDR 5 Neugier genügt – Link zur Mediathek (mp3)

Bericht im NDR-Fernsehen: Nacktbesuch im Museum [01.08.24]

Am 30. Juli hatte das Schlossmuseum in Hannover-Herrenhausen die Ausstellung “Geschichte der Freikörperkultur” für nackte Besucher geöffnet. 60 Interessierte fanden sich ein, um nackt an der Führung teilzunehmen. Es war für alle Beteiligten ein voller Erfolg!

Das NDR-Fernsehen war dabei und hat für die Sendung “Hallo Niedersachsen” einen 3-Minuten-Bericht produziert. Dieser ist über die NDR-Videothek abrufbar:

https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/hallo_niedersachsen/Fuehrung-fuer-Nackte-im-Historischen-Museum-Hannover,hallonds89122.html

Führung für Nackte im Historischen Museum Hannover
Sendung: Hallo Niedersachsen | 31.07.2024 | 19:30 Uhr
3 Min | Verfügbar bis 31.07.2026
Die Ausstellung “Unter Nackten” widmet sich der FKK-Bewegung. 60 Besuchende haben sie passenderweise ohne Kleidung gesehen.

NDR-Video: Führung für Nackte im Historischen Museum Hannover
Zum NDR-Video: Führung für Nackte

Über den nackten Ausstellungs-Besuch berichtete übrigens auch das französische ⤷ naturisme-magazine.com

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(Hoch-) Sommerschluss ’24

Radeln am Rhein

Aktivitäten zum Sommerende [10.09.24]

Die Kalenderwoche 36 brachte Temperaturen noch einmal um 30°. Eine Nacktradeltour am Rhein am Samstag und eine Nacktwanderung auf dem Naturistenweg am Sonntag waren zwei Nacktivitäten, mit denen das ⬈ Sommerende 2024 begangen wurde – denn am Sonntagabend folgte ergiebiger Regen und ein Temperatursturz.

„MuMM – Radeltour am Rhein entlang“ [10.09.24]

5 Fotos im Artikel

1(5) Die WNBR-Fahne (vom World Naked Bike Ride) zeigt die Verbundenheit zu der internationalen Pro-Rad-Aktion
1(5) Mit WNBR-Fahne unterwegs

Am Samstag, den 07. September 2024, haben wir ein Radtour am Rhein entlang gemacht. Diese Tour ist von Ralf natur organisiert worden und wurde unterstützt von ⤷ Get naked Germany. Der Startpunkt war am Gelände des ⤷ „Naturistenbunds Rhein Main e.V.“, der diese Tour auch gefördert hat. Sie fand im Rahmen der MuMM-Aktion des DFK statt („MuMM = Maßvoll und Motiviert Mitmachen“)

3(5) Ralf und Pascal sind voll engagiert
3(5) Ralf und Pascal

4(5) Zum Gruppenbild mit Rheinblick blicken viele in die Kamera
4(5) Gruppenbild mit Rheinblick

22 Leute, darunter zwei Frauen, haben sich daran beteiligt. Die Begegnungen mit den anderen Leuten waren alle sehr positiv. Die Polizei und das Ordnungsamt von Trebur waren zuvor informiert, hatten diese Tour genehmigt und uns „gutes Wetter und viel Spaß“ gewünscht.
Pascal

5(5) Gruppenbild vorm Denkmal
5(5) Gruppenbild vorm Denkmal

Probesitzen auf neuen Bänken [10.09.24]

Am Sonntag, den 8. September war es so weit: Die vier Sitzbänke, die entlang des Naturistenwegs neu aufgestellt worden sind, durften wir probesitzen. Wir, das war eine Gruppe von 5 Naturisten, die sich aus diesem Anlass eingefunden hatten, begleitet von einer Collie-Hündin.

1(4) Wanderer auf dem Naturistenweg
1(4) Wanderer auf dem Naturistenweg

Volker war es aufgefallen, dass zwei schon seit vielen Jahren am Weg vorhandene Bänke im Laufe der Zeit marode geworden waren und schlug vor, diese zu ersetzen. Die von Michael versandte Informations-Mail an die Naturisten-Gemeinschaft mit der Bitte um Spenden für neue Bänke war so erfolgreich, dass die Summe sogar für vier neue Bänke reichte.

2(4) Eine robuste Naturbank älterer Konstruktion
2(4) Eine robuste Naturbank älterer Konstruktion

Volker berichtete auch, wie er Kontakt mit Bürgermeister und Förster aufgenommen hatte, um die Standorte abzustimmen, und wie er eine handwerklich aktive Gruppe von Senioren engagieren konnte, um das Material an Ort und Stelle mit Erdbohrern und anderem schweren Gerät schließlich zu Bänken zusammenzubauen. Dabei wurde uns klar, dass er schon für die Planung und Abstimmung viel Zeit aufgewandt hatte, und wie aufwändig es für die Seniorengruppe war, die Bänke dann im Wald aufzubauen, hatte er in einem Video dokumentiert… Tolles Engagement!

3(4) Probesitzen auf einer neu errichteten Bank
3(4) Probesitzen auf einer neu errichteten Bank

Wir Probesitzer haben jedenfalls unser anerkennendes Dankeschön ausgesprochen: Die Bänke stehen auch so gut verteilt, dass man beim 10km-Rundgang etwa alle 2 km eine Pause einlegen kann – wenn denn gerade genug freie Plätze da sind. Denn heute waren alle Bänke schon gut in Nutzung! Das ermöglichte uns aber, mit den anderen Naturisten ins Gespräch zu kommen und auch deren Meinung einzuholen, und die war einhellig: Ein voller Erfolg!

Das Messing-Schild an der Rückenlehne benennt die Erbauer:
Gebaut von der Seniorengruppe „nu man tau“.

4(4) Angesichts der aktuellen Heideblüte gönnten wir uns auch einen Blick auf dieses Stück Heide im Heimbucher Sand
4(4) Blick auf ein Stück Heide im Heimbucher Sand

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Westfälische Naturistentage: Jörg

Die Bahn lässt uns warten

Jörg: Gute Gespräche [03.10.24]

9 Fotos im Artikel

Dieses war mein zweites Jahr bei den Westfälischen Naturistentagen (WNT), und ich konnte immerhin an vier der neun Tage dabei sein. Ich bin dafür immer mit dem Auto angereist und habe meistens mit dem Rad teilgenommen. Trotzdem hat unsere Eisenbahn getan, was sie am besten kann.

1(9) Die Bahn lässt uns warten. Foto © 2024 Jörg1(9) Die Bahn lässt uns warten. Foto © 2024 Jörg

An diesem Bahnübergang haben wir wirklich sehr lange warten müssen, bis endlich ein Zug kam. Die neue Schrankenanlage funktionierte wohl noch nicht so ganz.

Die WNT dagegen waren auch diesmal wieder perfekt organisiert und die Stimmung unter den Teilnehmern war hervorragend. Dafür nimmt man gern eine weite Anreise in Kauf. Einige waren sogar aus den Niederlanden oder aus dem Taunus angereist.

Besonders positiv aufgefallen ist mir diesmal die ungezwungene Kommunikation mit mehreren angezogenen Passanten. Eine Frau, die mit ihrem Auto unsere Vorfahrt abwarten musste, meinte spontan, sie müsse nur noch zwei Jahre arbeiten, und dann käme sie gerne auch mit.

Die Pausen fanden meist an idyllischen Orten am Kanal oder an der Ems statt und wurden gern für ein erfrischendes Bad genutzt. Schließlich brauchen Naturisten dafür weder Badehose noch Handtuch und erst recht keinen Busch, um sich dahinter umzuziehen.

2(9) Bad in der Alten Fahrt bei der KÜ. Foto © 2024 Jörg2(9) Bad in der Alten Fahrt bei der KÜ. Foto © 2024 Jörg

Man geht halt einfach ins Wasser und lässt sich hinterher ganz bequem von Wind und Sonne trocknen. Das geht bei der Haut jedenfalls deutlich schneller als bei jeder Badebekleidung. Schlimmstenfalls ist bei der Weiterfahrt mit noch feuchtem Hintern der Sattel zunächst etwas rutschig.

3(9) Ich habe nur sicherheitshalber die Brille abgesetzt, dass ich sie im Wasser nicht verliere. Foto © 2024 Jurgis3(9) Ich habe nur sicherheitshalber die Brille abgesetzt, dass ich sie im Wasser nicht verliere. Foto © 2024 Jurgis

Während das Baden im Kanal eine ruhige Angelegenheit ist, muss man sich in der Ems ob der Strömung durchaus mühen. ⬈ Schwimmen in der Ems (Video 28 sec 14 MB). Als wir dabei von einem gegenüberliegenden Campingplatz aus beobachtet wurden, sind einige von uns rübergeschwommen.

4(9) Querung der Ems ist geschafft. Foto © 2024 Jurgis4(9) Querung der Ems ist geschafft. Foto © 2024 Jurgis

Dort hat Günter dann sofort die Gelegenheit genutzt, für die Idee das Naturismus zu werben. Er hat dem Paar unser Tun ausführlich erklärt und dabei die Idee geboren, nächstes Jahr Visitenkarten oder eine Broschüre mitzuführen. Bei einer Begegnungssituation wie dieser wäre dabei aber wohl auf Wasserfestigkeit zu achten.

5(9) Fast hätte er die beiden zum Nacktbaden überredet. Foto © 2024 Jörg5(9) Fast hätte er die beiden zum Nacktbaden überredet. Foto © 2024 Jörg

Bei einer anderen Pause an der Ems haben wir vier junge Leute (in Badekleidung) beim Picknick überrascht. Zum Beweis, dass das gerade wirklich passiert, haben sie sogleich ein Gruppenfoto für ihren privaten Instagram-Account aufgenommen. Deren gar nicht so bescheidener Getränkevorrat reichte aber natürlich trotzdem nicht für alle.

6(9) Günter bei der Überzeugungsarbeit. Foto © 2024 Jörg6(9) Günter bei der Überzeugungsarbeit. Foto © 2024 Jörg

Wenn wir nächstes Jahr unser Kommen rechtzeitig avisieren, haben sie uns ausreichend gekühlte Getränke versprochen. Kontaktdaten wurden ausgetauscht.

Beim Verladen meines Fahrrades nach einer der Touren sprach mich eine junge Frau an, ob sie mal fragen dürfe, warum wir alle nackt seien. Ich habe ihr erklärt, was wir tun, und dass wir uns gleich alle anziehen und nach Hause fahren. Sie meinte, dann sei sie beruhigt, und ging mit ihrem Hund weiter.

Leider gab es unterwegs auch eine Entgleisung. Ein Anwohner rief uns hinterher, wir Eierköppe sollen uns ‘was schämen. Da er sich dabei kaum aus seiner Haustür traute, konnten wir nicht mit ihm ins Gespräch kommen. Das hätte aber vermutlich auch eh nix gebracht.

Am Dienstag (13.08.) hat uns ein Fernsehteam des WDR-Studios Münster besucht und für die Aktuelle Stunde einen recht gelungenen Beitrag erstellt, der auch von einigen anderen Regionalprogrammen übernommen wurde und in der ⬈ Mediathek noch ein Jahr lang abrufbar ist.

7(9) Die Angezogenen sind die vom Fernsehen. Foto © 2024 Jurgis7(9) Die Angezogenen sind die vom Fernsehen. Foto © 2024 Jurgis

In dem TV-Beitrag wurde u.a. berichtet, dass an solchen Events vornehmlich ältere Männer teilnehmen, was leider stimmt. In dieser Hinsicht war allerdings der Samstag (17.08.) ein absoluter Lichtblick, was der WDR ja noch nicht wissen konnte. An dem Tag begleitete die älteren Herren bei ihrer Wanderung eine Familie mit drei Kindern etwa zwischen sechs und elf Jahren. Die Kinder haben die ganze Strecke nicht nur super durchgehalten, sie haben obendrein um die Gruppe herum und mitten durch auch noch Packen gespielt oder die Teilnehmer in Gespräche verwickelt.

8(9) Samstag in der Bauerschaft Venne. Foto © 2024 Helmut8(9) Samstag in der Bauerschaft Venne. Foto © 2024 Helmut

Das hat zunächst einige in ihrem gemütlichen Trott etwas irritiert, wurde aber im Sinne einer Nachwuchsförderung dann doch gerne akzeptiert. Am Sonntag (18.08.) war ich nicht mehr dabei. Aber wie ich später erfahren habe, ist die Familie – diesmal mit allen vier Kindern – dann auch wieder mitgelaufen. Es muss ihnen also wohl gefallen haben.

Soweit mir bekannt, sind solche Nacktivitäten hier im Münsterland derzeit leider im wesentlichen auf diese eine Woche im Jahr beschränkt. Allein traue ich mich sowas (noch?) nicht, würde in der Gruppe aber gern öfter nackt unterwegs sein. Ich könnte mir z.B. regionale WhatsApp-Gruppen für spontane Treffen vorstellen, für die man sich z.B. auf natury.de bewerben kann. Aber vielleicht gibt es sowas ja schon längst, und mich hat nur noch niemand dazu eingeladen.
– Jörg

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Westfälische Naturistentage: Berge

Flachland oder Berge

Sa 17. Wandern im Flachland [13.10.24]

6 Fotos im Artikel

32 Teilnehmer im Alter zwischen 7 und 77 wurden am Samstag gezählt, die sich vom morgendlichen Regen nicht hatten abschrecken lassen. Die Meteorologen behielten dann auch recht mit der Vorhersage, dass es zu Beginn der Wanderung trocken sein und die Sonne durchkommen werde. Auf dem Programm stand heute zum Training noch eine Flachland-Wandertour von 15 km Länge, die zunächst durch Bauerschaften zum Dortmund-Ems-Kanal und danach durchs ⤷ Venner Moor zurück führte.

1(6) Durch die Bauerschaft bei Venne1(6) Durch die Bauerschaft bei Venne

Die Temperaturen stiegen schnell von anfangs 20° auf bis zu 24°. Der Regen hatte allerdings seine Spuren hinterlassen: Auf unbefestigten Wegen war der Boden noch nass und manchmal mit Pfützen bedeckt, doch denen konnte man – wenn man wollte – ausweichen.

2(6) Pause an einer Rasthütte, deren Platz für die große Wandergruppe nicht ganz reichte2(6) Pause an einer Rasthütte, deren Platz für die große Wandergruppe nicht ganz reichte

Knapp zwei Kilometer ging es am ⤷ Dortmund-Ems-Kanal entlang. Hier war die Mittagsrast eingeplant, die natürlich auch zum Schwimmen genutzt wurde.

3(6) Wenn der Rucksack auf dem Rücken kratzt und man gerade kein Schmirgelpapier dabei hat, legt man einfach ein Handtuch unter
3(6) Wenn der Rucksack auf dem Rücken kratzt, legt man ein Handtuch unter

Ich hatte nach 10 km mein Fahrrad bei einem Gehöft geparkt, weil ich mir nicht sicher war, ob ich die ganzen 15 km zu Fuß schaffen könne. Aber die Kondition hielt, und so schob ich mein Fahrrad für den Rest der Wanderung. Das kam auch dem mit 7 Jahren jüngsten Teilnehmer zugute, dem die Beine durch zusätzliche Wege beim Spielen und Erkunden der Umgebung doch etwas müde geworden waren: Er durfte (mit Handtuch-Polster) auf dem Gepäckträger Platz nehmen und genoss es, ein paar Kilometer geschoben zu werden.

5(6) Auf dem Bohlenweg durchs Moor. Der ist auch schon in die Jahre gekommen: »Nutzung auf eigene Gefahr«5(6) Auf dem Bohlenweg durchs Moor

Zum Schluss der Wanderung kehrten die meisten noch im Restaurant Kallwey in Ottmarsbocholt ein, um mit Schnitzeln, Steaks oder Burgern die verbrauchten Kalorien nachzufüllen.
– Helmut

So 18. Abschluss auf den Baumbergen [13.10.24]

11 Fotos im Artikel

Berge im Münsterland – gibt es die wirklich?

1(11) Die Baumberge im Münsterland1(11) Die Baumberge im Münsterland

Münster und sein Umland liegen etwa 60 m über NHN, die ⤷ Baumberge als Hochplateau zwischen Billerbeck, Havixbeck und Nottuln gelegen, erreichen mit dem Westerberg 188,7 m, er ragt also rund 90 m hoch über die Basishöhe der benachbarten Orte.

2(11) Zunächst ging es leicht bergan2(11) Zunächst ging es leicht bergan

Wie am Vortag hörte der Regen rechtzeitig vor dem Wanderstart auf, allerdings waren die Temperaturen mit 18° zu Wanderbeginn etwas kühler. Die kühle Luft der Regenfront wurde aber alsbald ersetzt durch trockene, 3° wärmere Luft, und zur Mittagsrast waren 23° erreicht – mit zusätzlich wärmendem Sonnenschein.

4(11) Der lehmige Boden war durch den Regen recht glitschig4(11) Der lehmige Boden war durch den Regen recht glitschig

Die Altersspanne der Teilnehmer war wieder 7 bis 77, aber die Riege der Kinder wurde noch durch ein Mädchen ergänzt, das sich am Vortag geschont hatte. Insgesamt zählten wir 31 Teilnehmer, denn fast alle, die Samstag dabei waren, waren am Sonntag wiedergekommen.

7(11) Im Brennesselpfad musste man sich schlank machen7(11) Im Brennesselpfad musste man sich schlank machen

Nach der leichten Anfangssteigung erreichten wir einen Waldpfad. Der Regen hatte den Boden ziemlich aufgeweicht, so dass an zahlreichen Stellen Rutsch- und Sturzgefahr bestand.

Großes Vergnügen bereitete die Matschtour allerdings den Kindern, die auch abseits des Weges in alle Richtungen den Wald erkundeten, und denen es nichts ausmachte, wenn sie mal ausrutschten und mit dem Po im Matsch landeten. Einige der älteren Wanderer freuten sich dagegen, wenn sie sich bei glitschigem Grund auf eine helfende Hand stützen und so Stürze vermeiden konnten.

10(11) Mit Unterstützung kamen auch weniger sichere Wanderer gut durch10(11) Mit Unterstützung kamen auch weniger sichere Wanderer gut durch

Als dann nach 5 km die geografische Mitte der Baumberge erreicht war, wählten fünf Männer dann die kürzere Variante, weil die Gesamtstrecke von 15 km in dem Bergland doch etwas anspruchsvoller war als im Münsteraner Flachland. So kehrten sie schon nach 8 km Gesamtstrecke zum Parkplatz zurück und machten sich auf ihren z. T. etwas längeren Heimweg.
– Helmut

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Westfälische Naturistentage: Radeln

Radeln im Münsterland

Di 13. Nacktradeln zwischen Münster und Greven [16.08.24]

Für Dienstag, den 13.8.24, war sonniges und sehr heißes Wetter mit nachmittäglichem Gewitter angesagt. Die Organisatoren und auch ich selber sind davon ausgegangen, dass die Unwetter erst gegen Abend einsetzen würden, und so sind über 40 Teinehmer/innen gegen 11 Uhr ohne Kleiderlast auf die Wander- bzw. Radfahrroute gestartet. Am Treffpunkt, dem Parkplatz „Fuestrup“, war auch ein TV-Team des WDR anwesend, die für das regionale Vorabendmagazin „Lokalzeit“ eine kleine Dokumentation unserer Wander- und Radelaktivitäten drehten. Kurz nach 11 Uhr starteten dann 23 Unbekleidete Richtung Dortmund-Ems-Kanal (DEK) und genossen die frische Brise des Fahrtwindes bei knapp 30 °C. Während der ersten Stunde stieg die Temperatur noch schnell auf 34 °C an, so dass wir für die Mittagspause ein schattiges Plätzchen suchten.

1(2) Rast im Schatten1(2) Rast im Schatten

Den weiteren Verlauf der 46 km langen Strecke legten wir in angemessen ruhigem Tempo zurück und konnten 2-mal an einem Gewässer eine Pause machen und uns abkühlen.

Sehr schön auch bei dem heißen Wetter, dass lange Strecken im Schatten von Laubbäumen verliefen und wir nur für kurze Abschnitte die Sonne auf unsere Haut einstrahlen fühlten.

2(2) 46 km radeln bei 34° Luft2(2) 46 km radeln bei 34° Luft

Nach dem Bad in der Ems ist die Gruppe auseinander gefallen, die meisten wollten noch in der Nähe des Zielpunktes an den DEK fahren und den Tag am Wasser ausklingen lassen, während ich mit dem Kumpel aus Coppenbrügge in flotten E-Bike-Tempo nach Greven zurückfuhr und wir erst gut 2 km vor dem Bahnhof unsere Hosen anlegten. Vorher konnten wir die Erfahrung genießen, als Naturisten bei heißem Wetter unter voller Leistung unbeschwert zu radeln. Es war mal wieder ein wunderbarer Tag beim WNT!
– Geerd

Do 15.: Nacktradeln bei Warendorf [19.08.24]

5 Fotos im Artikel

Nach Dienstag, dem mit 35° bisher heißesten Tag des Jahres, an dem sich nur solche Naturisten auf Wanderschaft oder Radeltour begaben, die sich ihrer Belastungsfähigkeit sicher waren, und dem Mittwoch, an dem die Paddeltour auf der Ems stattfand, und der mit 27° wieder erträglichere Temperaturverhältnisse bot – ↗ aber auch 9 Liter Niederschlag pro qm brachte -, gingen am Donnerstag wieder Radfahrer und Fußgänger parallel auf ihre Touren.

1(5) Kurzer Halt am Wegesrand1(5) Kurzer Halt am Wegesrand

Vom Startpunkt westlich von Warendorf blieben die Fußgänger an der Ems und gingen von einer Badegelegenheit zur nächsten, während die 20 Radler tiefer ins flache Emsland vorstießen. Zu Beginn der Strecke waren in Emsnähe aber zunächst ein paar Wegstrecken zu meistern, die durch tiefgründigen Sand, glitschige Pfützen und heftige Schlaglöcher die Sturzgefahr sehr erlebnisnah machten. „Endlich Asphalt“ lautete der befreite Ruf, als die Peinigungsstrecke überwunden war.

2(5) Radeln wie im Münsterland2(5) Radeln wie im Münsterland

Die Temperatur stieg von knapp 20° beim Start nach einer Stunde auf die 22°, die für nacktes Radfahren (für mein Empfinden) die Minimaltemperatur ist. Damit konnte das T-Shirt in die Fahrradtasche wandern, und im weiteren Verlauf wurden wir von bis zu 26° Lufttemperatur verwöhnt.

Die Landschaft war gewohnt abwechslungsreich, so dass manchmal die Sonne freie Bahn hatte, oft aber wurde unsere Haut durch Schatten von Bäumen geschont.

3(5) Große Pause an der Ems3(5) Große Pause an der Ems

Zur großen Rast trafen wir dann am Rande eines Wäldchens am Emsufer mit den Wanderern zusammen. Die Fluten der Ems waren durch den gestrigen Starkregen um rund 1 Meter höher als sonst, und die Fließgeschwindigkeit betrug an engen Passagen ca. 1 m/sec – wer schwimmen ging, musste seinen Ein- und Ausstieg gut planen!

4(5) Abbiegen4(5) Abbiegen

Der Tag fand seinen Abschluss im „Alten Gasthof Seiling“ am Telgter Marktplatz. Zwei der Radler machten sich weiter mit dem Fahrrad die rund 10 km vom westlichen Warendorf bis nach Telgte auf den Weg – so hatten sie am Ziel jedenfalls keine Parkplatzsorgen!
– Helmut

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Westfälische Naturistentage ’24

WNT Wandern

So 11. Nacktwandern bei den Guntruper Bergen [14.08.24]

9 Fotos im Artikel

1(9) Die Guntruper Berge. Karte: mapcarta.com/de/W49789349
1(9) Die Guntruper Berge

Temperaturen bis 27° und nur wenige Wolken am Himmel gestalteten den Sommertag sehr einladend für nackte Aktivitäten in der freien Natur. So kamen 32 Wanderfreudige zusammen, die sich zunächst auf eine 10 km lange Strecke begaben, während zur gleichen Zeit 23 Radler auf ihre 47 km lange Rundtour durchs nördliche Münsterland starteten.

2(9) Das invasive Indische Springkraut bildet einen Wald im Walde
2(9) Das invasive Indische Springkraut

Zu Beginn der Wanderung ging es auf einem schmalen Pfad durch dichten Wald auf den Bockholter Bergen, der aufgrund des regelmäßigen Regens in diesem Jahr von vielen gut gediehenen Kräuterpflanzen umwuchert wurde.

Danach führte die Strecke entlang von Feldern und über Wiesen mit angrenzendem Baumbestand entlang der Guntruper Berge, so dass ein beständiger Wechsel von Sonne und Wolken das Wandern angenehm machte. Entlang der Ems erreichten wir dann eine Brücke, wo sich einige Angler eingerichtet hatten. Diese sorgten sich bei unserer Ankunft um die Ungestörtheit ihrer Beutefische und damit ihren Angelerfolg, außerdem waren sie auch recht irritiert von unserem Outfit.

Wir nahmen Rücksicht und wanderten weiter auf der anderen Emsseite bis zum nächsten Schattenplatz, von dem aus wir die hier von Angelhaken nicht bedrohten Fische im Wasser beobachten konnten. Der WDR-Reporter, der uns begleitete, blieb noch eine kleine Weile bei der Anglergruppe und befragte sie nach dem Grund ihrer demonstrierten Abneigung gegen die Nacktwandergruppe.

5(9) Radfahrer sind schneller als Wanderer - sie überholten uns zahlreich
5(9) Radfahrer sind schneller als Wanderer

Über den Ortsrand von Gimbte erreichten wir ein zweites Mal die Ems, die hier von der Emsbrücke „Alte Fähre“ überquert wird. Hier fanden all diejenigen, die das Emswasser hautnah austesten wollten, Gelegenheit zum Abkühlen. Der rege Ausflugsverkehr, der an unserer rastenden Nacktwandergruppe vorbeikam und vornehmlich aus Radfahrgruppen bestand, brachte und viele neidische Blicke und Kommentare ein, und einer der Radfahrer ließ sich sogar anstecken, zog sich spontan auch aus und ging mit baden.

8(9) Endlich Abkühlung - ein Bad in der Ems tut gut
8(9) Endlich Abkühlung – ein Bad in der Ems

Zurück zum Parkplatz ging es dann noch einmal duch den wilden Wald der Bockholter Berge, wo wir Steigungs- und Gefällestrecken mit fast 4 m Höhendifferenz überwinden konnten. Wer nach den 10 km noch Kondition übrig hatte, wanderte nach der Mittagspause noch die zweite Schleife von 6 km Länge, andere verzichteten darauf und schonten ihre Kräfte für die Aktivitäten der nächsten Tage.

9(9) Zurück im Wald der Bockholter Berge
9(9) Zurück im Wald der Bockholter Berge

Mo 12. Nacktwandern bei Emsdetten [14.08.24]

Mit 29° sollte es noch etwas wärmer als am Vortag werden, und die Sonne schien auch heute ungestört vom blauen Himmel. Wie gut, dass es Bäume gibt, die, zum Wald gruppert, dem Wanderer Schatten spenden. Mit 16 Teilnehmern waren die Fußgänger heute nur halb so viele wie am Sonntag – die Pflicht am Werktag rief, nicht jeder hatte Urlaub. Schon vor Beginn der Touren hatte ein Fernsehteam aus Serbien mit Interviews und Videoaufnahmen begonnen, und auch der Beginn der Wanderrunde wurde von einer Drohne mit Kamera begleitet.

1(2) Der Wirtschaftswald aus Bäumen, Baumstämmen und Fahrwegen
1(2) Der Wirtschaftswald aus Bäumen, Baumstämmen und Fahrwegen

Einem der Wanderteilnehmer fiel ins Auge, dass wir am Wegesrand des öfteren ein einzelnes Bauerngehöft passierten – in seiner Heimat Mecklenburg-Vorpommern kommt so etwas praktisch gar nicht vor, dort liegen Bauernhöfe alle in Dörfern oder Weilern vereint. Er machte sich deshalb von den idyllisch gelegenen Einzelgehöften ein paar Erinnerungsfotos.

Mehrfach auf der Wanderung trafen wir auf Leute, die uns neugierig ansprachen, weil sie hier schon öfter Nacktwander- oder Nacktradelgruppen getroffen hatten. Sie wollten wissen, was dahinter steckt – der eine und andere dachte auch daran, selbst mitzumachen. Angesichts der Temperaturen war die Wanderung eher gemächlich, und die meisten freuten sich über kleinere Pausen und die lange Rast am großen, freien Feld. Danach ging es noch vorbei am Ausflugslokal „Lintels Kotten“, wo zum Abschluss des Tages auch die Einkehr der vereinten Wanderer- und Radlergruppen stattfand.

2(2) Der Wanderwald aus Bäumen, Sträuchern, Kräutern und Wanderwegen
2(2) Der Wanderwald aus Bäumen, Sträuchern, Kräutern und Wanderwegen

⇗ Link zum WDR-Bericht „Eine Woche Nacktwandern“ (Video 3:13 min)
⇗ Link zum WDR 5 Bericht „Am liebsten nackt“ (Audio 29:24 min)

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Naked European Walking Tours ’24

NEWT in den Alpen

Die traditionelle Bergwanderwoche in Österreichs Alpen

20 Fotos im Artikel

9.Juli: Ein Sonnenschirm schützt (1|20)
9.Juli: Ein Sonnenschirm schützt (1|20)

Naked European Walking Tours (NEWT) 2024. Wie jedes Jahr fanden die Naked European Walking Tours in Österreich statt, diesmal vom Sonntag, 7. Juli, bis Sonntag, 14. Juli 2024. 45 Teilnehmer aus 12 Ländern konnten 6 Tage lang in den Tiroler Alpen im Zillertal wandern.

9. Juli: Ein Walking Stock hilft (4|20)
9. Juli: Ein Walking Stock hilft (4|20)

Dies sind die Länder, die vertreten waren: Frankreich, Deutschland, USA, Großbritannien, Irland, Singapur, Indien, Niederlande, Belgien, Slowakei, Griechenland und Bulgarien. Zu dieser sehr heterogenen Gruppe gehörten Wanderer zwischen 30 und 80 Jahren, darunter 12 Frauen.

9.Juli: Gipfelfreuden (6|20)
9.Juli: Gipfelfreuden (6|20)

Eine besonders aktive Gruppe blieb beim Zelten und führte große Schleifen in den Bergen mit einer oder zwei Übernachtungen im Biwak in der Höhe durch. Die andere Gruppe übernachtete in einem sehr gepflegten Chalet, das alle Annehmlichkeiten der Unterkunft bot: Doppelzimmer oder 3 bis 4 Betten, Bar, Speisesaal, voll ausgestattete Küche,… Diese Gruppe führte täglich Rundwanderungen zwischen 10 und 20 km Länge mit einem Höhenunterschied von 300 bis 1000 m pro Wanderung durch.

10. Juli: Sturzbach (10|20)
10. Juli: Sturzbach (10|20)

Die Wahl der Wanderungen erfolgte je nach Wetterlage und Müdigkeit der Teilnehmer, damit sich jeder auf den Wegen wohl fühlen konnte. Wir konnten einige Gipfel besteigen, um die grandiosen Landschaften zu genießen, steile Wege entlang von hohen Bächen entdecken, Wege zu wundervollen Wasserfällen gehen. Genießen konnten wir auch die Köstlichkeiten der lokalen Gastronomie von Höhen Gasthäusern wie Apfelstrudel, Kaiserschmarren, Buttermilch,… Nach den Wandertagen versammelten sich alle im angemieteten Chalet, um bei ‘Themen Dinners’ oder der Degustation von Spezialitäten der Teilnehmer die Spezialitäten der teilnehmenden Länder zu entdecken. Trotz der sprachlichen Vielfalt haben wir die gute Atmosphäre und die verbreitete Freundlichkeit über alle Sprachgrenzen hinweg genossen. Wir haben den Termin für den Sommer 2025 mit neuen Teilnehmern bereits vereinbart.

10. Juli: Wasserfall (14|20)
10. Juli: Wasserfall (14|20)

Die Videos von Maarten sind auf youtube zu sehen und werden in Kürze auch auf der Newt-Website veröffentlicht. Hier die Links:

https://www.youtube.com/@MaartenvanderZwaard/videos
https://www.naktiv.net/newt/
– Danke an natfree für den Bericht!

11. Juli: Alpenpanorama (17|20)
11. Juli: Alpenpanorama (17|20)

Ergänzung [13.08.]: Ein schöner Bericht über die NEWT 2024 findet sich auch auf der Site des französischen ⤷ naturisme-magazine.com (Sprache: FR)

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World Naturist Day 2024

World naturist day

Nacktspaziergang zum World Naturist Day – Pressemitteilung von Dieter

„Heute ist World Naturist Day. Er wurde 2006 von der Internationale Naturisten Föderation (INF-FNI) ins Leben gerufen und soll dazu beitragen, die naturistische Lebensweise bekannter zu machen. Gemeinsam macht viel mehr Freude: Haltet eure positive Einstellung zum Naturismus nicht hinter dem Berg, sondern sprecht und steht offen dazu! Nur so kann der Naturismus populärer und bekannter werden. Zudem hilft dabei das Naturistensymbol. Motiviert andere es auszuprobieren! Just tell one person!“, so das heutige facebook-Posting des GetNakedGermany e.V., welches mich auf den Plan rief.

Als Mitglied des Vereins GetNakedGermany und der INF nahm ich diesen Gedenk- und Aktionstag zum Anlass, in diesem Sinne als Naturist mit meinem Hund eine längere Wanderung im Adamskostüm zu machen.

World Naturist Day: Spaziergang zum Erlensee sowie am Schwarzenbach entlang
World Naturist Day – Nacktspaziergang

Mein Spaziergang ging von Mariahochheim, an den Erlensee sowie am Schwarzenbach entlang, in Richtung Gösslingen und wieder zurück.

Auf dem Rückweg nach Rottweil fing es das Regnen an. Es hatte 18°C. Da kam ich auf die Idee meinem Hund noch Wildschweine zu zeigen. Ich bringe ihn mit allen erdenkbaren Situationen zusammen, um den natürlichen Trieb eines einjährigen Junghundes unter Kontrolle zu bringen. Ich war ohnehin noch nackt im Auto unterwegs. Auf dem Wanderparkplatz des Schwarzwildgeheges angekommen sah ich, dass die Wege nass sowie matschig waren und teils stand das Wasser bis zu den Knöcheln. So konnte ich annehmen, dass kaum jemand bei diesem Wetter das Wildgehege besuchen würde. Mir kam es nicht darauf an vielen anderen Menschen zu begegnen. Allerdings muss man natürlich überall und jederzeit damit rechnen, dass, egal wo, Begegnungen stattfinden können. Um solche Begegnungen zu minimieren, suchte ich einerseits einem Spazierweg weit weg von Ortschaften und danach im Wald bei Dietingen.

Insgesamt begegnete ich einem Kopfschütteler, einem Pärchen und einem Hundehalter. Mit letzteren beiden gab es nette Gespräche über den heutigen World Naturist Day und Naturismus im Allgemeinen.

Von weitem sah ich noch vier weitere Personen. Die konnten aus dieser Entfernung wohl gerade so erkennen, dass ich nackt war. Ich lief absichtlich nicht in deren Richtung und bog ab.

Dann kam die Försterin, welche mich mit ihrem Geländewagen immer auf Abstand verfolgte. Sie wollte sich von mir nicht ansprechen lassen. Sie rief die Polizei, welche dann auch zu dritt kamen. Die Streifenwagenbesatzung klärte ich über den heutigen Gedenktag auf. Die wollen nun den Sachverhalt an die Gemeinde weitergeben, mit dem Ansinnen, dass es als Ordnungswidrigkeit geahndet werden soll, bzgl. einer Belästigung der Allgemeinheit. Ich widersprach, dass eine Ordnungswidrigkeit vorliegen würde und mein Nacktspaziergang völlig im Rahmen des Zulässigen sei.

World Naturist Day: Spaziergang mit Hund
World Naturist Day – Spaziergang mit Hund

Diese Situation zeigt umso mehr, dass ein gesundes Bewusstsein für Naturismus zu schaffen und aufzuklären, möglicherweise wichtiger denn je ist. Es ist ein Stück natürliche Freiheit, welches jedem Menschen im öffentlichen Raum als Menschenrecht zugestanden werden sollte.

Epilog: Wiederholt war ich in Dänemark im Urlaub. In diesem Land ist Nacktbaden an allen Stränden erlaubt, wenn es nicht ausdrücklich verboten ist. Dort lag ich am Strand und ging ins Wasser mit anderen nackten, am selben Stand gemischt mit Menschen in Badekleidung und Frauen im Burkini. Das alles ganz selbstverständlich! So sollte es überall auf der Welt sein.

Danke für den Text und die Bilder an Dieter E. Albrecht (Originaltext in grün)

Im „Schwarzwälder Boten“ sowie in der „Neuen Rottweiler Zeitung“ (NRWZ) wurde jeweils ein Artikel über Dieters Aktion veröffentlicht. In den Zeitungs-Artikeln klang eine eher skeptische Grundhaltung der Berichts-Autoren durch – wohl maßgeblich beeinflusst durch die Einschätzung der Polizisten als „Belästigung“ und der Ausstellung eines Verwarnungsgeld-Bescheides durch das Landratsamt.

Im westfälischen Münster sind Polizei und Ordnungsbehörde längst klüger und ließen schon 2018 in der dortigen Zeitung „Westfälische Nachrichten“ die Klarstellung veröffentlichen: ⤷ „Nacktwandern ist keine Belästigung der Allgemeinheit und nicht zu verfolgen.“ Aber im Münsterland finden auch seit Jahren die „Westfälischen Naturistentage“ statt, so dass Polizei und Ordnungsbehörden dort schon genug Zeit hatten, sich über die rechtlichen Grundlagen zu informieren. Im Landkreis Rottweil – wie an vielen anderen Orten auch – gab es bislang weniger Nacktivitäten, so dass Polizei und Behörden hier vor neuen Erfahrungen und Erkenntnissen stehen.

Auch Deutschlands beharrlichsten Nacktwanderer Axel (ca. 5.000 Nacktwanderungen in den letzten 30 Jahren) versuchten immer mal wieder Ordnungshüter ungerechtfertigt an seinem Hobby zu hindern – vergeblich! Er schreibt: „Mehr als Schuhe braucht man zum Wandern in der Natur nicht. Naturnah nackt Wandern ist immer eine besondere Erfahrung. Und das ist völlig legal. Unser verfassungsrechtliches Freiheitsverständnis bedingt die Toleranz solcher Lebensformen.“ (Zitat in brauner Schrift). Zum Nachlesen bietet Axel den PDF-Bericht ⤷ Viel Lärm um nichts an über ein Verfahren aus dem Jahr 2020, das schließlich – so wie alle anderen Verfahren gegen ihn – eingestellt wurde.

Setzen wir uns also weiter dafür ein, dass Natürlichkeit und Naturbezogenheit – die Basis unserer Existenz – wieder mehr Selbstverständlichkeit und Akzeptanz erfährt – nicht nur am „World Naturist Day“!