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Aktivitäten im Spätsommer

Eifel

6 Fotos im Artikel

Der Spätsommer bot 2023 vom 5. bis 12. September mit Tageshöchst-Temperaturen zwischen 26° und 30° noch einmal anhaltendes Hochsommer-Feeling und Gelegenheit zu nackten Aktivitäten.

Tages-Höchst-Temperaturen 05.-12-09.23 Kassel

Vulkaneifel-Wanderung am 10. September [20.09.23]

„Den herrlichen Spätsommer wollen wir noch einmal naturistisch bei einer Wanderung in der Vulkaneifel genießen.“ lautete dann auch die Einladung herbi’s für den zweiten Septembersonntag.

Die Vulkaneifel erstreckt sich von Südwest nach Nordost in einen leichten Bogen über die Eifelmaare bis zum Laacher See (1|6)Die Vulkaneifel: Von den Eifelmaaren bis hin zum Laacher See (1|6) Quelle: de.wikipedia.org

In der Gegend von Manderscheid führte die Wanderung über 15 km durch idyllische Bachtäler, aber manchmal auch auf schmalen Pfaden am Hang hinauf und hinab. Nach Schluss der Tour konnte man sich auf der Terrasse eines Restaurants die verbrauchten Kalorien wieder zuführen.

Giorgaki war einer der Wanderer in dem idyllischen Eifeltal (2|6)Giorgaki war einer der Wanderer im idyllischen Eifeltal (2|6)

Südliches Münsterland: Radeln bei 29° am 9. September [20.09.23]

Radeln im südlichen Münsterland (3|6)Radeln im südlichen Münsterland (3|6)

Bei solch hochsommerlichen Temperaturen braucht man als Radfahrer den Fahrtwind auf der Haut, um nicht ins Schwitzen zu kommen. Eigentlich hatte ich erwartet, an solch einem prächtigen Wochenend-Tag zahlreiche Ausflügler in der Natur zu treffen – aber weit gefehlt, vielen war es wohl einfach zu warm. Aber die meisten der Leute, die mir begegneten, beglückwünschten mich zu der Idee, die Klamotten in der Satteltasche gelassen zu haben.

Nur in dem kleinen Wallfahrtstort Herzfeld passte ich mich den innerörtlichen Gepflogenheiten an und stellte mich mit T-Shirt und Sprinter-Sporthose bekleidet in die Warteschlange im Eiscafé „Twin“, wo ich mir dann auf einem (von der Sonne gut aufgeheizten!) Stein sitzend einen Früchte-Eisbecher gönnte – die Stühle des Eiscafés waren alle besetzt. Wie gut, dass man als Nacktradler immer ein Handtuch im Gepäck hat: Das bot auch als Polster auf dem heißen Stein die passende Isolation.

Nach rund 20 km war die Rundtour durchs südliche Münsterland dann geschafft, und die letzten 3 Kilometer stadteinwärts ging es wieder in Klamotten zurück. Solche Spätsommertage dürfen noch öfter kommen!

Nachtrag: Der Wunsch ging nicht in Erfüllung. Die hochsommerliche Woche endete mit einem Temperatursturz und Unwettern mit Starkregen, der zu zahlreichen überfluteten Straßen und Kellern und sogar zur zeitweisen Sperrung der Autobahn A2 führte…

A2 von Starkregen überflutet (6|6)A2 von Starkregen überflutet (6|6)

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Westf. Naturistentage 23-2

WNT Radeln

Dienstag: 16 km wandern oder 50 km radfahren [30.08.]

Radeln zwischen Nordwalde und Emsdetten

Zwischen Nordwalde und Emsdetten führte die Radelroute über rund 50 km, auf die sich achtzehn Naturisten freuten. Nur zeitweise durch Wolken gefilterter Sonnenschein und Temperaturen zwischen 23 und 26 Grad förderten das Wohlbefinden durch beständigen Fahrtwind, aber auch die Notwendigkeit einer Beschichtung mit Sonnenschutz.

Durch die Bauerschaften (Di 1/11)Durch die Bauerschaften (Di 1/11)

Rund um Altenberge und Nordwalde radelten wir überwiegend durch Feldlandschaften mit auflockerndem Baumbestand oder entlang von Alleen.

Mit wechselnden Ausblicken und Einblicken in Gehöfte und Wohnsiedlungen ließen wir die Ruhe und Gelassenheit des Münsterlands auf uns einwirken.

Auf Schotterwgen zwischen Feldern entlang. Das wechselhafte Wetter während des Sommers mit extremer Hitze und Sturzregen lässt die Ernte mancherorts mager ausfallen. (Di 5/11)Das Sommerwetter beschert Erntesorgen (Di 5/11)

Der Besuch beim hölzernen Drachen war ebenso ein Höhepunkt wie der abschließende Halt am See, der von vielen Teilnehmern für ein Bad genutzt wurde, bevor es die letzten Meter zurück zu den schattig geparkten Autos ging. – Helmut

Mittwoch: 15 km wandern oder 47 km radfahren und Wildpferde besuchen [30.08.]

Wilde Pferde in Dülmen

Der Höhepunkt der Mittwochs-Aktivitäten war der Besuch der Wilden Pferde in Dülmen, wozu sich mehr als 40 Naturisten angemeldet hatten. Es ist noch nicht lange her, dass im Kreistag Coesfeld die Entscheidung fiel, das Areal der Pferde mit einem stärkeren und höheren Wolfsschutz-Zaun zu umgeben, um die Pferde vor der zunehmenden Bedrohung durch Wolfsriss zu schützen. Denn seit Jahren steigt auch in NRW die Wolfspopulation stetig an.

Dabei geht es gar nicht primär darum, das Leben der Pferde zu schützen – auch in freier Natur würde es ja vorkommen, dass etwa ein Fohlen einem Wolfsriss zum Opfer fiele. Wesentlich schwerer wog bei der Entscheidung im Kreistag die Bedrohung durch ausbrechende Wildpferde, wenn ein Teil oder gar die gesamte Herde aufgrund von reißenden Wölfen in Panik geraten und die bisherigen, leichteren Zäune durchbrechen könnten. Dann entstehe eine unmittelbare Gefahr für Menschen, weil eine größere Anzahl von Pferden im Panikgalopp durch bewohnte Gebiete, über Straßen und die nahe Autobahn rasen und Massenunfälle verursachen könnte. Quelle: WDR Lokalzeit Münsterland

Försterin RövekampFörsterin Rövekamp

Noch hat es nur Wolfsrisse kleinerer Tiere auf dem Areal gegeben, und beim Besuch der Naturisten im Wildpark war auch kein Wolf zugegen. Die Pferde machten auch einen sehr ruhigen und gar nicht wilden Eindruck, und die Försterin Friederike Rövekamp informierte die Besucher ausführlich über die Neuigkeiten aus der Herde. – Übrigens: Es werden auch Führungen für bekleidete Besucher angeboten ⤷ ARD Mediathek: Besucherführung bei den Wildpferden im Merfelder Bruch 13.04.2023 (WDR Lokalzeit Münsterland) Video verfügbar bis 13.04.2024

1(5) Dülmener Wildpferde, Photos: Dietmar Rabich1(5) Dülmener Wildpferde, Photos: Dietmar Rabich. Lizenz: Creative Commons 4.0 via wikimedia

Donnerstag: 15 km wandern oder 45 km radfahren [30.08.]

Radeln über alle Berge

Der Schöppinger Berg, mit 148 m höchster Gipfel im nördlichen Münsterland und im Kalten Krieg Standort einer NATO-Einheit (1963-1987), verlangte den beiden Radfahrern ohne Motor-Unterstützung erhebliche eigene Kraftanstrenung ab, aber auch die E-Biker mussten heftiger in die Pedale treten als gewöhnlich. Der Lohn war eine weite Aussicht von der Plattform des Fernmeldeturms und der Stolz, es geschafft zu haben – niemand hat dieses Jahr sein Rad geschoben!

Noch geht's durchs flache Land (Do 1/10)Radlergruppe – noch im flachen Land (Do 1/10)

Die sechzehn Radfahrer kürzten ihre geplante Strecke um eine Schleife ab, nachdem sich von Westen her eine Regenfront nähern sollte, die auch Gewitterzellen enthielt. Nach Vorhersage sollte der Regen gegen 15:30 Uhr eintreffen, aber erstens er verspätete sich um eine Stunde, zweitens hatte er sich schon fast komplett abgeregnet, als er bei uns ankam, und drittens zogen die Gewitterzellen deutlich weiter südlich durch: Es war also ein falscher Alarm.

Aber die Meteorologen müssen ja immer das Schlimmste voraussagen, damit sich niemand beschweren kann, er sei nicht hinreichend gewarnt worden. Und Thor, der Wettergott, macht eben immer noch, was er will, und so lässt sich das Wetter auch mit den besten Modellen (meist) nicht ganz genau vorhersagen.

Im Land der Top-Radwege: Eine alte Bahntrasse (Do 5/10)Im Land der Top-Radwege: Eine alte Bahntrasse (Do 5/10)

So ergab sich eine kleine Wartezeit bis zum Öffnen des Restaurants, die von einigen durch einen Klönschnack auf dem Parkplatz verkürzt wurde, anderen gelang es, in Metelen ein Eiscafé zu finden. Schließlich traf man sich im Gasthaus Leuters zum Abendessen, in dem die ersten Pfifferling-Gerichte der Saison verzehrt werden konnten.

Angela und Jochen bedankten sich noch mit einem Naturisten-Lied bei den WNT-Initiatoren, wünschten allen noch einen erfolgreichen Abschluss der WNT ’23 und freuten sich schon auf die WNT im nächsten Jahr. – Helmut

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Westf. Naturistentage 23-1

Eiskeller

Die Westfälischen Naturistentage trafen in dem turbulenten Wetterjahr 2023 in der zweiten Augusthälfte von Samstag bis Donnerstag auf die letzte Hochsommerphase in Westdeutschland: Sonnenschein und Höchsttemperaturen zwischen 26° und 30°. Während der Paddeltour am Freitag war es dann schon mit maximal 22° deutlich kühler und zeitweise nicht nur von unten sondern auch von oben nass, während der letzte Wandertag in den westlichen Ausläufern des Teutoburger Walds wieder von stabilerem Wetter begleitet wurde. Glück gehabt: Denn in Süd- und Ostdeutschland gab es in der WNT-Woche mit Starkregen, Hagel und Sturm große Sachschäden und mehrere Verletzte.

Samstag: WNT-Kegeln und Besichtigung des Altenberger Eiskellers [30.08.]

Frühstück und Kegeln im „Neuen Herd“

Bei der WNT 2023-Eröffnungsveranstaltung in Nordwalde haben Jochen und ich uns nach wiedersehensfreudigen Begrüßungsgesprächen und einem ausgiebigen Frühstück erstmals im Restaurant „Zum neuen Herd“ beim Nacktkegeln versucht. 
Die spaßigste Runde war die, bei der abwechselnd mit rechts und links gekegelt wurde. Es gab einige sehr lustige „Verrenkungen“ zu beklatschen. 
Anschließend gab es eine kleine Wanderrunde, alternativ den Besuch des Eiskellers in Altenberge. – Angela

Naturisten im Restaurantgarten (Sa 1/18) Photo: RainerNaturisten im Restaurantgarten (Sa 1/18) Photo: Rainer

Besuch des Eiskellers in Altenberge

Es hat mir gefallen, dass wir aufgrund der Anfrage von mic das Einverständnis des Bürgermeisters von Altenberge hatten, nackt den Eiskeller (niedrigste Temperatur 10°C) direkt am Altenberger Zentrum zu besichtigen und dabei viel von der entspannten und sachkundigen Ria van den Loos zu lernen.

Eiskeller (Sa 2/18) Photo: AngelaEiskeller (Sa 2/18) Photo: Angela

Noch mehr hat mir gefallen, dass wir aufgrund Einführungs-Informationen und der Vorführung von ein paar Videos zur Geschichte des Eiskellers und des Eisabbaus die Funktionsweise dieser natürlichen Kältemaschine vor der Erfindung von Linde verstehen lernten. Es war ein von den Menschen aufgebauter Kreislauf, der das vom Eis ablaufende Schmelzwasser auf eine große Wiese leitete, von der im Winter das gefrierende Eis wieder abgenommen und oben eingefüllt wurde.

Eiskeller (Sa 3/18) Photo: AngelaEiskeller (Sa 3/18) Photo: Angela

Das Ganze funktionierte nur mit der Kraft von Pferden und Menschen sowie den wechselnden Wetterbedingungen im Jahreslauf. Bis zum Sommer, oft bis zum Herbst funktionierte dies offenbar gut – manchmal wurden sogar zwei aufeinander folgende, frostfreie Winter überstanden. Dadurch konnte statt eines obergärigen Bieres mit einer Haltbarkeit von max. drei Tagen ein untergäriges Bier mit einer Haltbarkeit von mehreren Wochen produziert und gelagert werden.

Das war Gesundheitsfürsorge, denn im Mittelalter war die Wasserqualität gesundheitlich für die Menschen so bedenklich, dass Bier aus Wasser, Gerste, Hopfen und später auch Hefe gebraut wurde, um ein nicht krank machendes Getränk nutzen zu können. Das in Bayern entstandene ⤷ Reinheitsgebot ist nach Erkenntnis aus dieser Führung eine der ersten Gesundheitsverordnungen überhaupt.

Es war von vornherein klar, dass wir dass Gebäude an anderer Stelle verlassen würden, als wir es vorher betreten hatten. Daher gingen wir davon aus, zwar nackt hindurch zu gehen, aber Kleidung mitnehmen zu müssen. Zu unserer Überraschung durfte – wer wollte – die Kleidung aber im Besucherzentrum lassen und nackt über den Schulhof gehen. Ein  paar Kinder und Jugendliche spielten auf dem Platz und schauten etwas überrascht, aber auch amüsiert zu uns herüber.

Wir begannen unsere Führung und lernten viel über historische Produktionsmethoden. Anfangs war es noch 15°C warm, weiter unten sank die Temperatur auf 10°C. Wer wollte, ging auch barfuß durch die Pfützen. Der untere Bereich ist ein Refugium für die Überwinterung verschiedener Fledermaus-Arten und daher vom 1. Oktober bis 1. Mai komplett abgeriegelt, um die Tiere nicht zu stören. Wir verließen das Denkmal am unteren Ende, die feucht-warme Luft draußen ließ zunächst Brillen beschlagen.

Naturisten im Eiskeller (Sa 16/18) Photo: AngelaNaturisten im Eiskeller (Sa 16/18) Photo: Angela

Dann kamen wir noch an eine Mauer, an der entlang während der Nutzungszeit des Eiskellers das Schmelzwasser lief, um als Basis für die nächste Eisbildung auf einer großen Wiese zu dienen, das abgebaut und oben wieder eingefüllt wurde.

Auf dem Weg zurück zum Besucherzentrum begegneten wir noch ein paar Leuten, die ihre Hunde spazieren führten, und schauten uns dann noch die Ausstellung an, u .a. das transparente Modell des Bauwerks. Danach bedankten wir uns und zogen uns an, um im „Kleinen Kartoffelhaus“ den Abschluss des ersten WNT-Tages zu verbringen. – Rainer

Sonntag: 2 x 10 km wandern oder 47 km radfahren [30.08.]

Brückenbauen am 2. Tag der WNT 2023

Sonntag 20.8.2023, zweiter Tag der diesjährigen WNT: Die Sonne scheint, die Stimmung ist gut, und es sind 52 Teilnehmer angereist – davon 8 Frauen. Super, so viele waren wir noch nie! Mehrere von ihnen sind Neulinge. Drei von ihnen erzählen später, dass sie eigentlich erstmal bekleidet mitwandern wollten, um mal zu schauen. Weil sie sich aber sofort wohlgefühlt haben, hätten sie sich spontan entschieden, von Anfang an nackt mitzugehen. Nächstes Jahr wollen sie wieder mitwandern.

22 entscheiden sich fürs Radeln, 30 – darunter auch ich – fürs Wandern. Heute haben wir die Wahl zwischen 10 oder 20 km, und da die Pause nach 10 km am Start- / Zielpunkt stattfindet, kann man sich dann überlegen, ob man aufhört oder weiter geht. Rainer, der diese Tour gut kennt, führt uns an, und Helmut – auch ein erfahrener Mitwanderer – passt hinten auf, dass keiner verlorengeht. Auf geht’s, mal durch Wald, mal durch offenes Gelände. Rainer gibt ab und zu interessante Infos zur Umgebung.

Entgegenkommende Wanderer und Radfahrer werden freundlich gegrüßt, und wir werden ebenso freundlich zurück gegrüßt. Manchmal kommt die besorgte Frage, ob wir auch gut eingecremt seien. Ein Landwirt fährt mit seinem Auto an den Rand und fragt, ob so genug Platz sei. Alle sind voll entspannt.

Nach ca. 5 km ist die erste Rast an einer Brücke über die Ems. Dort besteht Bademöglichkeit. Alle anderen platzieren sich so, dass kein Radler oder Wanderer behindert wird. Auch hier gibt es freundliche, z.T. neckende Wortwechsel. Nach 20 Min. geht es weiter durch die bäuerliche Landschaft, bis wir erneut die Ems kreuzen. Für die Wasserratten wieder eine Gelegenheit, sich abzukühlen. Alle anderen rasten im Schatten, es ist nämlich mittlerweile ganz schön warm geworden.

Brücken bauen (So 1/8)Brücken bauen

Viele Radfahrer fahren mit einem fröhlichen „Moin“ an uns vorbei. Ein Paar verlangsamt sein Tempo und ruft: „Seid Ihr die, die gestern nackt im Eiskeller waren?“ Ein vielstimmiges „Ja! “ lässt keinen Zweifel. 15 Min. später geht es weiter, und nach ca. 30 Min. erreichen wir den Parkplatz. Die meisten Mitwanderer (auch ich) beschließen, auf Grund der Wärme und Schwüle die Wanderung hier zu beenden. Mit einer Hand voll Unverdrossenen bricht Rainer nach einer Pause wieder auf.

Aber auch sie verkürzen die 2. Hälfte der Tour Temperatur-bedingt ab und erreichen gegen 17 Uhr fast zeitgleich mit den Radlern erschöpft, aber zufrieden den Parkplatz. Bei der anschließenden wohlverdienten Einkehr lassen wir den Tag ausklingen. Und wir alle sind uns sicher, dass wir heute wieder viele neue Brücken zu bekleideten Wanderern und Radlern gebaut haben. – Birgit

Konditionstest: Wie gut klappt es über 10 km?

Der Sonntag hatte mit 52 Anmeldungen die höchsten Meldezahlen allzeit bei den WNT, davon gingen 30 wandern, unter ihnen gleich zwei Frauen, die heute ihren ersten Nacktwandertag überhaupt hatten. Der Wandertag teilte sich in zwei 10 km-Wanderungen, so dass für Senioren und andere Menschen mit geringerer Kondition oder vollem Terminkalender die Möglichkeit bestand, die Nachmittagsrunde zu schwänzen.

Im Wald bildete sich schnell auf schmalem Pfad ein langer Gänsemarsch (So 2/8)Im Gänsemarsch auf schmalen Pfaden

Wandergebiet war die Landschaft aus Wäldern und Feldern rund um Gimbte, die auch deutlich durch den Fluss Ems geprägt wird. Natürlich wurden auch zwei Prüfungen der Ems-Wasserqualität für Badende angeboten, die sich unter der strahlenden Augustsonne die Freude des Eintauchens nicht nehmen ließen.

Naturisten wandern zwischen Waldrand und abgeernteten Feldern (So 6/8)Zwischen Wäldern und Feldern

Die Guntruper Berge bewiesen mit je einem steilen Aufstieg und Abstieg von ca. 6-8 Metern Höhe, dass man sogar im Münsterland kraxeln kann (jedenfalls ein bisschen), und die überwundenen Höhendifferenzen trugen dazu bei, dass es bei der Vormittags-Runde kumuliert auf sage und schreibe 100 m Auf und Ab kam! Die kaum merkbaren Steigungen waren aber nicht der Grund, weshalb ich mich am Abend entschied: Die nächsten Tage wird im Sitzen gewandert – auf dem Fahrradsattel! – Helmut

Montag: 20 km wandern oder 47 km radfahren [30.08.]

Auf Radeltour zwischen Münster und Greven

Beim Start um 11 Uhr spürten die Radler noch leicht den Fahrtwind, denn die Lufttemperatur betrug erst 23°. Der Sonnenschein wurde nur wenig durch eine leichte Bewölkung abgemildert, und schon bald stiegen die Temperaturen auf die versprochenen 26°.

Dreizehn Radler hatten sich zusammen gefunden und machten zunächst die Erfahrung, dass es sowohl am Dortmund-Ems-Kanal als auch in den umliegenden Wäldern und Feldern auch noch richtige Schotterwege gibt, auf denen man ordentlich durchgerüttelt wird. Die Asphaltwege im zweiten Teil der Radeltour stellten den Ruf des Münsterlands als ideales Radlerparadies dann allerdings wieder her: Es gibt sie wirklich!

Das Uralt-Kanalbett („Erste Fahrt“ Eröffnung 1899 ) dient derzeit als Umleitung für den Ems-Radweg. Im Zuge des Kanalverlaufs werden auf Brücken die Flüsse Lippe, Stever und Ems sowie drei Straßen überquert. (Mo 1/8)Die „Alte Fahrt“ (Streckenführung) des Dortmund-Ems-Kanals (eröffnet 1899)

Die Route führte zunächst an den Dortmund-Ems-Kanal mit ein paar Abstechern durch die Bauerschaften, bevor das Feuchtgebiet „Rieselfelder der Stadt Münster“ durchquert wurde. Hier wurde die Radlergruppe von mehreren Natur-Beobachtern begrüßt, die sich eigentlich auf Vögel und Oberflächen-Wassertiere konzentriert und die Beobachtung einer menschlichen Natur-Gruppe gar nicht erwartet hatten.

Radeln auf Holzstreu gilt auch im Münsterland als Ausnahme-Komfort (Mo 5/8)Luxus der besondern Art: Radeln auf Holzstreu

Weiter ging es zunächst über die A1 hinweg in Richtung Altenberge, danach folgte ein Schwenk Richtung Greven, bevor erneut die Autobahn gekreuzt wurde und hinter Gimbte die letzte „Bergetappe“ durch die Guntruper Berge zurück zum Startparkplatz führte. An der letzten Ems-Querung oder im benachbarten Baggersee konnten Wasserfreunde dann noch ihr Erfrischungsbad nehmen. – Helmut

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S · Blaubeeren sammeln in Schweden 23

Sandviken

Sandviken – Ein Naturistenplatz im schönen Värmland [06.08.23]

Ack, Värmeland, du sköna, du härliga land! – Ach, Värmland, du schönes, du herrliches Land! So beginnt ein bekanntes schwedisches Lied ⤷ Link zu wikipedia.org. Hier liegt nahe ⬈ Filipstad der Naturistenplatz Sandviken (Sandige Bucht) an einem der vielen schwedischen Seen.

Der Plan des Camps auf Holz gemalt hängt an einer Hauswand im typischen Rot der schwedischen Holzhäuser. Die „Motionsrunda“ (Bewegungsrunde) soll man in Klädda (Kleidern) absolvieren (1/15)Der Plan des Camps auf Holz gemalt hängt an einer Hauswand im typischen Rot der schwedischen Holzhäuser. Die „Motionsrunda“ (Bewegungsrunde) soll man in Klädda (Kleidern) absolvieren (1/15)

Im Juli 2023 waren Jochen und ich mit unserem VW-Bus schon seit gut einem Monat durch Nationalparks in Schweden, Finnland, Norwegen gereist. Am 22. Juli besuchten wir den schwedischen Naturisten-Campingplatz Sandviken oberhalb von Filipstad. 

Wunderschönes Wetter, ein einladender See und ein prächtiger Wald bildeten den Rahmen (3/15)Wunderschönes Wetter, ein einladender See und ein prächtiger Wald bildeten den Rahmen (3/15)

Hatten wir in den vergangenen Wochen auf unserer Tour durch Skandinavien immer wieder sehr einsame Landschaften durchwandert mit wunderbaren Badestellen (die wir auch fast alle nutzten). Was das textilfreie Wandern betraf, so verlockten zwar die Einsamkeit und Temperaturen, aber das ‘Stechviehzeug’ bestimmte sehr überzeugend die Kleiderordnung!

Die „Naturistenrunde“ führte durch lichten Wald, der durch Birken und Nadelhölzer geprägt war (5/15)Die „Naturistenrunde“ führte durch lichten Wald, der durch Birken und Nadelhölzer geprägt war (5/15)

Zu unserer Freude gab es auf Sandviken eine kleine ‘Naturistrundan’, die wir gleich in Angriff nahmen.  Von erfahrenen Dauercampern erfuhren wir, dass es sich lohnte, das Blaubeersammeln einzuplanen. Wir machten uns mit Sammelgefäß auf den Weg, genossen Wind, Sonne, erstaunlich wenige Mücken und Bremsen, und verfielen zunehmend in einen ‘Pflückrausch’, bis wir an eine Wegegabelung kamen, wo wir nur mit ‘Klädda’ (Kleidern) hätten weitergehen sollen, denn dieser Weg verließ zeitweise das Campinggelände.

Das Seeufer ist erreicht (12/15)Das Seeufer ist erreicht (12/15)

Jochen beschloss, dass das nicht notwendig sei, da wir bis dahin noch niemandem begegnet waren. 
Schnell stellten wir fest, dass auch dieser Weg problemlos zu nutzen war; er verlief großzügig weit entfernt von jeglicher Bebauung. Man hatte uns im Vorhinein jedoch darauf hingewiesen, dass es schon Beschwerden seitens textiler Blaubeerpflückenden gegeben habe. So war ich erleichtert, als wir die Runde, abgesehen von blauen Zungen und Fingern, unbehelligt vollendeten.

Immerhin: Dies war unsere erste Nacktwanderung nur zu zweit!“
– Angela & Jochen

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Pfingstspaziergang durch die Wilde See

Baumstam stemmen

Pfingstspaziergang durch die Wilde See [07.06.23]

Pfingsten ist Nacktwandertag, das ist schon 20 Jahre so. Früher war ich oft im Rothaargebirge dabei, inzwischen erscheinen mir die 16 km durchaus als anspruchsvoll. So bin ich dieses Jahr darauf verfallen, statt der Pfingstwanderung nur einen Pfingstspaziergang in der „Wilden See“ zu machen. Putzblauer Himmel, ganztägig Sonnenschein und Temperaturen bis 24° boten einen passenden Rahmen.

1(15) Eine Straße und ein paar Wege heißen genauso wie die Gegend: Wilde See1(15) Eine Straße und ein paar Wege heißen genauso wie die Gegend: Wilde See

Die „Wilde See“ ist ein überschaubares Areal im südlichen Münsterland und liegt quasi vor meiner Haustür: Mit dem Fahrrad zu erreichen, das man irgendwo abstellt, um dann ein paar Schritte zu Fuß zu gehen, zu joggen oder sich zu „trimmen“.

Denn auf dem Weg zur Wilden See komme ich an einer historischen Stätte vorbei: In den 1970er Jahren wurden in vielen Städten und Gemeinden Trimm-Dich-Pfade gebaut mit oft 10 bis 15 Stationen, an denen Geräte für verschiedene Kraft- und Gymnastik-Übungen aufgebaut waren. Eine Zeitlang war die „Trimm-Dich“ Bewegung ein absoluter Trend, und ich selbst traf mich damals mit Kommilitonen oder mit ein paar Teens und Twens aus der Nachbarschaft zum gemeinsamen Lauf- und Trimm-Training. In dieser Tradition stellte ich heute zu Beginn meines Pfingstspaziergangs meinen Gleichgewichtssinn auf die Probe. Zweimal ging’s daneben! Zwei Spaziergänger konnten sich das Lachen nicht verkneifen. „Soll ich Sie mal an die Hand nehmen?“ bot mir einer der beiden sogar Hilfestellung an. Aber das wollte ich natürlich nicht: „Nein, vielen Dank! Ich will das schon allein schaffen!“ Der dritte Versuch klappte dann…

Erster Versuch: Balance verloren nach der halben Länge...2a(15) Erster Versuch: Balance verloren nach der halben Länge… Dritter Versuch klappt (► Video 6 MB)

Nach anfänglichem Run auf die Trimm-Dich-Pfade wurde die Nutzung in Laufe der Zeit geringer, die Geräte verfielen mehr und mehr. Die meisten mussten irgendwann aus Sicherheitsgründen abgebaut werden, damit sich an den maroden Geräten niemand verletzte.

So blieb auf „meinem“ Pfad nur einer der Baumstämme übrig, auf denen man balancieren kann wie auf einem Schwebebalken – der andere war wackelig und morsch geworden und wurde abgebaut. Viele andere Stationen sind ganz verschwunden. Aber wenn ich an einer der verbliebenen vorbei komme, probiere ich immer, ob ich damit noch etwas anfangen kann…

3(15) Pfähle im Boden - für Bocksprünge stehen sie zu eng beieinander - vielleicht ein Slalomkurs?3(15) Pfähle im Boden – für Bocksprünge stehen sie zu eng beieinander – vielleicht ein Slalomkurs?

Übrig geblieben ist auch eine Station mit im Boden steckenden Pfählen. Was man damit machen soll, war mir lange nicht klar. Bis ich auf ⤷ Runners World auf ein Bild gestoßen bin, auf dem zwei Frauen sich auf solchen Pfählen mit den Händen stützen und Streck- oder Sprungübungen machen. Das sieht ganz schön anspruchsvoll aus – wohl eher nichts für mich. Ich habe auch einmal jemanden gesehen, der auf einem der Pfähle einen Kopfstand machte – aber Kopfstand oder gar Handstand sind auch nicht mein Ding.

Runners World schreibt: „Trimm-dich-Pfade sind längst wieder im Trend“. und auf ⤷ Trimm-dich-pfad.com wird sogar gesagt: „In letzter Zeit gewinnen die Vita Parcours durch ihre geniale Kombination aus Dauerlauf, Gymnastik, Turnen und Kraftsport immer mehr an Beliebtheit, da viele die frische Luft und die Natur schätzen, als im muffelnden Fitnessstudio zu trainieren.“ Und unter „Standorte“ findet man eine Karte mit allen bekannten Trimm-Pfaden – sowohl neu gebaute wie auch alt bewährte (oder gar nur die Reste, die der Zahn der Zeit von früherer Pracht übrig gelassen hat…).

Standorte von Trimm-Pfaden
Standorte von Trimm-Pfaden bei Trimm-dich-pfad.com

Nach so viel werbender Aufmunterung fasste ich den Entschluss, fast 50 Jahre nach meinem früheren Trimm-dich-Fleiß einmal auszuprobieren, wie naturistenfest die Anlage heutzutage ist. Den Trimm-Pfad vor meiner Haustür musste ich nicht lange suchen. Ein Stück des Trimm-Pfades ist die steilste Strecke der „Beckumer Berge“ mit 25% Steigung, die ich jedes Jahr im Frühjahrs-Trainig als Vorbereitung für die Wandersaison nutze…

Auf zum Kraft-Training: Stämme stemmen!

4(15) Statt Hanteln heben: Baumstämme stemmen4(15) Statt Hanteln heben: Baumstämme stemmen

Von den ursprünglich vier unterschiedlich dicken Baumstämmen, die man als Krafttraining in die Höhe stemmen konnte, sind noch zwei vorhanden.

22 kg5(15) Die Kofferwaage zeigt 22 kg (► Video 3 MB)

Ich nutze sie jedesmal, wenn ich hier vorbeikomme. Der dünnere Stamm wiegt 22 kg, ihn schaffe ich am Anfang der Saison 6-mal, am Ende der Saison 8- bis 10-mal.

22 kg6(15) Stemme den leichteren Stamm (► Video 10 MB)

Der dickere bringt mehr als 25 kg (weiter als 25 reicht meine Kofferwaage nicht), ihn schaffe ich 4- bis 6-mal. Naja, darüber wird jeder, der zu Haus jeden Morgen seine Hanteln stemmt, nur lächeln können…

Mit einer Reckstange könnte ich zwar etwas anfangen, aber: An Aufschwung ist nicht zu denken, und auch beim Klimmzug-Versuch gebe ich kein Bild ab, das für die Öffentlichkeit geeignet ist…

8(15) Reckstangen in 3 Höhen - da trau ich mich nur d'ran, wenn keiner zuguckt8(15) Ans Reck trau ich mich nur ‘ran, wenn keiner zuguckt

Jetzt vergessen wir aber den Trainings-Stress und wenden uns entspannt der Natur zu. Das satte Maigrün im warmen Sonnenschein lässt die Schritte durch den Wald zum reinen Vergnügen werden…

In der Pfingstsonne auf dem Waldweg9(15) In der Pfingstsonne auf dem Waldweg (► Video 9 MB)

Irgendwo im Grün verstecken sich mehrere talentierte Sänger.

Versteck für Singvögel10(15) Versteck für Singvögel (► Video 7 MB)

Auch die Feldlerche gibt es hier noch. Sie singt ihr fast unendliches Lied unterbrechungsfrei im Fluge, ganz hoch über den Feldern. Auf den meisten Feldern ist sie ausgestorben, weil die Landwirtschaft ihre Bodennester zerstört und ihre Insektennahrung vergiftet.

Was wäre eine „Wilde See“ ohne Wasser? Neben vier Bachläufen mit Neben-Gräben gibt es Froschteiche. Hier geht es im Mai hoch her, was man weithin hören kann.

12(15) Im Froschteich geht es hoch her: Die Froschdichte und damit der Konkurrenzdruck ist hoch.12(15) Die Froschdichte und damit der Konkurrenzdruck ist hoch

Mit den Pausen zur Naturbeobachtung und die Aufnahmen zwischendurch sind auch bei wenigen Kilometern Strecke drei Stunden vergangen. Also wird es Zeit, den Pfingstausflug abzuschließen: Zu Haus wartet der Tee.

Pfingstspaziergang in der Wilden See15(15) Pfingstspaziergang in der Wilden See (► Video 6 MB)

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Wandern im Frühling

Teveren

In der Teverener Heide [10.05.23]

14 Fotos im Artikel

Teveren 1(14) Auf manchen Karten findet man leichter die Brunssumerheide als die Teverener Heide.

Guido und ich brauchten mal wieder etwas Bewegung. Die Luft war warm, der Wind schwach. Die geschlossene Wolkendecke störte daher nicht. Da für den Abend u.U. mit Regen und Gewitter zu rechnen war, wählten wir eine 9 km kurze Wanderung in einem schönen Gelände ohne lange Anfahrt: Die ⤷ Teverener Heide. Sie befindet sich in Deutschland an der Grenze zu den Niederlanden zwischen den Gemeinden Geilenkirchen und Übach-Palenberg in Deutschland und den Gemeinden Brunssum und Landgraaf in den Niederlanden.

Teveren 2(14) Am Eingang zum Naturpark kann man die Wegekarte auswendig lernen.
Wir fuhren gegen Mittag los, stiegen gleich nackt ins Fahrzeug, nahmen außer Notkleidung und Wasser nur wenig mit. Ich hatte mich entschlossen, ‚ohne alles‘ zu gehen: Also vorher noch reichlich Wasser getrunken, wanderte ich nackt und barfuß – ohne Rucksack, Tasche, Notkleidung, Notschuhe. Nur ein Smartphone zur Orientierung per Wander-App und für Fotos zu diesem Bericht trug ich in einer Hand.
Fußgänger und Radler – erkennbar aus Deutschland und den Niederlanden – erwiderten von Anfang an freundlich unseren Gruß.
Teveren 8(14) Die grüne Grenze in die Niederlande ist überschritten.
Sand und abgerundete Steine massierten meine Fußsohlen. Wir sahen Heidelandschaften und Teiche, erfreuten uns am vielstimmigen Quaken von Fröschen. Wolken ließen dann sogar Sonnenstrahlen durch, so dass es noch wärmer wurde.
An der kaum erkennbaren, grünen Grenze Deutschland–Niederlande nahe Landgraaf (NL) begegneten uns wieder mehr Menschen. Von dort kehrten wir durch Heidelandschaften und ein Waldgebiet nahe der NATO-Airbase Geilenkirchen zurück. Zwei Soldaten, die uns auf einem Kontrollgang jenseits des Zaunes, der das Militärgelände abgrenzt, begegneten, und ein Mann, der auf dem Gelände einen Rasenmäher reinigte, erwiderten unseren Gruß. Wir passierten ein Tor des Geländes: Etliche PKW, Busse und Lieferwagen fuhren heraus und hinein, Fahrer erwiderten unseren Gruß, grüßten z.T. von sich aus zuerst und zeigten sich über unsere natürliche Nacktheit erfreut. Kurz vor dem Wanderparkplatz kam uns ein PKW mit niederländischem Kennzeichen entgegen – der Fahrer erwiderte sichtlich erfreut meinen Gruß.

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– Rainer

NL · Nackt wandern im Meinweg-Nationalpark [07.05.23]

14 Fotos im Artikel

Der 4. Mai 2023 war in der Region der erste ganztägig schöne, sommerliche Tag des Jahres. Also mussten wir dies unbedingt zu einer Nacktwanderung nutzen!
Guido und ich holten Angela und Jochen am Bahnhof ab und fuhren in die Niederlande in Richtung zum ehemaligen Kloster Sankt Ludwig, Station 24, 6063 NP Vlodrop (NL). Am Rande der Sackgasse, die zu diesem Gelände führt, parkten wir und gingen die ersten paar Meter leicht bekleidet in den Wald. Das Niederländische Recht ist bzgl. Nacktheit ein wenig ‚ulkig‘: Mensch darf in der Natur natürlich nackt sein, solange ihn niemand von einer asphaltierten Straße aus sehen kann (vgl. ⤷ Nacktes Recht Niederlande).
Meinweg 1(14) Am Standort Nr. 55 orientierten wir uns an der Hinweistafel über den „Nationaal Park de Meinweg“
Wir erkundeten auf ca. 13 km einen kleinen Teil des internationalen Meinweg-Nationalparks in den Niederlanden (zu dem u. a. auch der Birgeler Urwald in Deutschland gehört) auf durchweg barfußtauglichen Sandwegen in Wald- und Heidegebieten.
Bald erreichten wir eine alte Kapelle an einem ehemaligen Friedhof, der zum historischen Franziskaner-Kloster ‚Kolleg Sankt Ludwig‘ gehörte, das auch als Internatsschule diente.
Meinweg 4(14) Die Kapelle steht am Rand eines alten Friedhofs.
„1984 wurde die Immobilie für 1,9 Millionen Gulden an die Stichting Maharishi European Research University, MERU, eine Organisation der Transzendentalen Meditation, weiterveräußert. Auf dem eingezäunten Gelände befindet sich das ehemalige Wohnhaus Maharishi Mahesh Yogis, des Begründers der Bewegung, der im Februar 2008 hier verstarb, sowie villenartige Gebäude, die den Mitarbeitern der Organisation als Wohn- und Verwaltungssitz dienen.“
Quelle: ⤷ de.wikipedia.org, 2023
Meinweg 5(14) In der alten Gartenanlage eingebettet liegen ein paar lauschige Teiche.
Wir machten auf einer Sitzbank an einem der Teiche des zum ehem. Kloster gehörenden Gartens eine erste Pause, inmitten üppiger Rhododendron-Pflanzen. Ein paar Familien spazierten derweil vorbei und grüßten freundlich.
Meinweg 9(14) Die in voller Blüte stehenden Rhododendren sind einen näheren Blick wert.
Nach der Pause wanderten wir entlang der niederländisch-deutschen  Grenze – mal auf der einen, mal auf der anderen Seite. Erkennbar war dies nur anhand alter Grenzsteine. Auf der deutschen Seite war durchweg Laubwald zu sehen, auf der niederländischen z. T. Mischwald, aber überwiegend Heidelandschaft. Nach ein paar Kilometern machten wir eine zweite Pause. Den Ort erkannte ich wieder: Hier war ich auf anderen Wegen ⤷ schon 2017 mit Guido gewesen.
Die hier entlang führende Fahrradstraße zwischen Herkenbosch (NL) und Oberkrüchten (D) war gut befahren. Diese Fahrradstraße darf auch von Motorfahrzeugen mit max. 30 km/h genutzt werden – allerdings als Gäste ohne jeden Vorrang gegenüber radelnden oder zu Fuß gehenden Menschen, sie müssen ggf. warten.
Meinweg 13(14) Im Mai siehr die Heide sehr grün aus.
Danach wanderten wir eine Schleife durch das ‚Reich der Elfen‘, einer Heidelandschaft mit mehreren Teichen. An einem Uferplatz machten wir unsere dritte Pause. Ein schwacher, warmer Wind von ca. 22°C rundete unser Wander-Erlebnis ab.
Am Wegesrand war noch ein verkohlter Baum zu sehen, während die Heidelandschaft d’rum herum unbeschadet grün und vital erschien: Hier hat es im ⤷ April 2020 einen Großbrand gegeben, der zum Einsatz von Feuerwehren aus den Niederlanden und Deutschland sowie zu Evakuierungen in einigen der umliegenden Gemeinden führte.
Die Rückkehr zu unserem Fahrzeug verlief gleichermaßen entspannt. Die Fahrradstraße überquerten wir nun nackt. Für die letzten Meter zu unserem Fahrzeug zogen wir uns auch nicht mehr an, die vorbei fahrenden und radelnden Menschen blieben entspannt. Auch das Abendessen konnten wir nackt auf der Terasse des Hauses von Agnes und Guido genießen, bevor Angela und Jochen anschließend per Bus und Bahn heimreisten.
Bericht: Rainer; Fotos: Angela und Rainer

Maiwanderung an der Madbachtalsperre [05.05.23]

14 Fotos im Artikel

Madbach 1(14) Westlich vom Autobahnkreuz Meckenheim versteckt sich die kleine Madbach-Talsperre (68 500 m³ Stauvolumen) am Rand der Eifel. Sie versorgt zusammen mit der benachbarten Steinbachtalsperre die lokale Industrie und Landwirtschaft mit Brauchwasser.

Der 1. Mai fiel dieses Jahr auf einen Montag, so dass sich ein langes Wochenende ergab. So starteten Rainer, Mic, Jochen und ich am Maifeiertag gegen 12 Uhr ab Parkplatz der Madbachtalsperre zu einer Wanderung.

Madbach 2(14) Die Temperaturen waren noch recht frühlingshaft, so dass nur einer der Wanderer von Beginn an auf Kleidung verzichten mochte. Die anderen warteten ab, bis es wärmer wurde.2(14) Erstmal schauen, ob es wärmer wird…
Bei mäßiger Temperatur und eher sporadischem Sonnenschein konnte sich zunächst nur Rainer zum Entkleiden entscheiden, was natürlich nicht unbemerkt blieb bei einer Familie, die in ihrem Wohnmobil dort übernachtet hatte. Neugierig interessiert und ohne Scheu fragte eine Mutter mit zwei halbwüchsigen Kindern, ob denn das nicht ‘Erregung öffentlichen Ärgernisses’ sei.
Rainer und Mic erklärten in gewohnt ruhiger Art, dass Nacktwandern in Deutschland nicht verboten ist und luden sie ein, ein Stück mitzulaufen bzw. sich auf natury.de über Nacktivitäten zu informieren. Es war eine angenehme Unterhaltung mit sehr viel Verständnis und Offenheit beiderseits.
Madbach 8(14) Wenn der Weg durch solch einladende Fußbad-Areale führt, wird es für alle Zeit, die Füße von den Sandalen zu befreien.8(14) Ein einladendes Fußbad-Areal
Nach ein paar hundert Metern, Rainer und Mic waren bereits barfuß, zogen auch Jochen und ich die Sandalen aus, da vor uns eine sehr sumpfige, matschige und lebendige Wiese (vielfältige Flora und Fauna) lag. Wieder einmal ein Fest für alle unsere Sinne von Kopf bis Fuß! Im Gegensatz zum lebhaften Vor-Feiertagsbetrieb auf der Wanderung tags zuvor an der Neyetalsperre (mit 3 Frauen und 6 Männern) waren hier heute kaum Menschen unterwegs.
Madbach 10(14) Sanft und schmiegsam fühlt sich der Grund an.10(14) Sanft und schmiegsam fühlt sich der Grund an
Es gab kleine, steile Schikanen bergauf durch herrlich trockene und weiche Laubteppiche, langgezogene, gerade Schotterwege (Schuhe an, Schuhe aus) und nach ca. 8 km beendeten wir die Runde am Stausee.
Madbach 14(14) Das große Füßewaschen14(14) Das große Füßewaschen
Zum Baden war wegen fehlender Sonne und kalten Wassers niemanden zumute, wir nutzen das Wasser nur zu einem kurzen Fußbad, um die Schlammspuren, die sich bis zu den Oberschenkeln hoch verteilt hatten, abzuspülen. Abends spürte ich neben angenehmer Müdigkeit noch stundenlang meine wohlig warmen, durchs Barfußwandern verwöhnten Füße…
Nacktive Grüße, – Angela & Jochen