
Zum dritten Mal hatte Georg zum WNBR im Münsterland aufgerufen, und 22 Teilnehmer und Teilnehmerinnen im Alter zwischen 8 und 78 Jahren kamen, um in traditioneller Weise mit einer nackten Radeltour für mehr Rücksicht auf und mehr Rechte zugunsten von Radfahrern zu demonstrieren – am bisher heißesten Tag des Jahres.
(1|14) Das historische Wasserwerk liefert Wasser für Münster seit 120 Jahren
Die Tour führte vom Startparkplatz aus zunächst durch die Hohe Ward, ein wichtiges Wassergewinnungsgebiet der Stadt Münster. Hier machte die Radelgruppe natürlich einen ersten Halt vor dem Jugendstil-Gebäude des Wasserwerks. Der Bau entstand Anfang des 20. Jahrhunderts und ist heute eines der ältesten noch in Betrieb befindlichen Wasserwerke in Deutschland.
(2|14) Durch die Waldlandschaft Hohe Ward führen gut unterhaltene Schotterwege
(5|14) Nur vereinzelt gibt es Rüttelrouten
Landschaftlich war die von Georg ausgesuchte Strecke recht abwechslungsreich und führte uns durch Wiesen- und Waldgebiete, durch landwirtschaftlich genutzte Areale und natürlich an den Dortmund-Ems-Kanal, der mit seinen Premium-Radwegen geradezu luxuriösen Fahrkomfort bot, nachdem wir zuvor schon Schotterwege mit Schlaglöchern oder auch zugewucherte Graswege hatten ausprobieren können.
(9|14) Premium-Radweg am Kanal
Einer der Radler kollidierte allerdings mit einem rot-weißen Sperrpfosten, der eigentlich Autofahrer daran hindern soll, auf den Radweg zu fahren. Beim Aufprall zog er sich schmerzhafte Prellungen im Bauchraum und eine Quetschung am großen Zeh zu. Da wir nicht abschätzen konnten, ob er sich Verletzungen zugezogen hatte, die einer Behandlung bedurften, ließen wir ihn von einem Sanitätsfahrzeug in eine Unfallaufnahme bringen. Um sein Fahrrad kümmerten sich derweil drei der anderen Teilnehmer.
(10|14) Endlich eine Stärkung: Eine Scheibe trocken Brot und ein Riegel Käse mussten reichen. Als Nachtisch gab’s ein Stück Schokolade
Eine längere, schattige Mittagsrast und mehrere kürzere Trinkpausen gaben willkommene Gelegenheit zu Stärkung und Erfrischung, die angesichts der hohen Temperaturen auch dringend nötig waren. Herrschten beim Start noch deutlich unter 30°, zeigte das Lenkerthermometer (das aufgrund des Fahrtwinds die Lufttemperatur recht zuverlässig ermittelt) gegen Ende der Tour sogar über 34° an.
(11|14) Die Hütte zur zweiten Trinkpause war besetzt, aber wir fanden trotzdem genug Platz im Schatten
Zwischendurch regte bei jedem Halt am Kanal bei vielen Teilnehmern das Wasser ein unwiderstehliches Verlangen, hineinzuklettern und eine Kanalquerung im kühlen Nass zu unternehmen – der Schiffsverkehr war am Wochenende nicht sehr lebhaft und ließ so genügend Raum für Schwimm-Aktivitäten ohne großen Wellenschlag. Entlang des Kanals wurden wir als Nacktradelgruppe natürlich von vielen Ausflüglern am Ufer beklatscht, bewunken und berufen.
(13|14) Nach einer Runde durch landwirtschaftlich geprägtes Land ging es entlang des Kanals zurück
Nach Rückkehr zum Startparkplatz fand sich die Hälfte der Radel-Demonstranten noch im italienischen Restaurant „Düne“ ein und ließ sich Spaghetti, Gnocchi, Pizza oder andere Spezialitäten schmecken. Hier erreichte uns auch die Mail-Nachricht des Unfall-Patienten: Die Prellung hatte keine schwereren Probleme erzeugt, aber der Zeh wird eine Weile zur Heilung brauchen. Unser aller gute Wünsche für baldige Genesung!
(14|14) Weiter südöstlich wüteten abends Starkgewitter
Quelle: ⤷ wetter.de
Schon während des Abendessens auf der Dünen-Terrasse verdunkelte sich der Himmel deutlich. Aber Münster blieb am Abend von Gewittern weitgehend verschont – die heftigste Unwetterzelle der Region zog weiter südlich vorbei und sorgte in Paderborn für hunderte Helfer-Einsätze. So kamen die meisten WNBR-Radler doch trocken zu Haus an und mussten die Dusche andrehen, um den Schweiß der Demo von der Haut zu waschen.