
initiiert von GetNaked Germany
Nachdem wir von GetNakedGermany im letzten Herbst erfolglos (weil zu kurzfristig) nach einer Möglichkeit eines Nacktbesuchs einer Kunstausstellung in Landau gefragt hatten, das Thema hieß passenderweise „nAcKT“, ist es dieses Mal gelungen, mit dem „Haus der Geschichte“ in Stuttgart zwei Termine für einen nackten Besuch der Ausstellung „Frei Schwimmen“ zu vereinbaren.
Nach einigen Medienanfragen zu diesem Besuch handelte das Museum sehr restriktiv, es wurden keinerlei Medienvertreter zu den Terminen zugelassen, sowie auch den Besuchenden das Mitnehmen von Kameras oder Mobiltelefonen verboten, das wurde auch sehr penibel überprüft. Durch die Berichterstattung in der Presse sowie Interviews mit dem GetNakedGermany-Geschäftsführer Thomas Krämer im Rundfunk und SWR Fernsehen waren die Termine aber dann sehr schnell ausverkauft, es wurde sogar noch die Anzahl der Tickets erhöht.
Bei dem ersten Termin am 30. August gab es eine Führung durch den Kurator der Ausstellung, der nicht nur über die Aspekte der Ausstellung erzählte, sondern auch von dem Wie und Woher der Exponate berichtete. Seine anfängliche leichte Verlegenheit ließ er hinter sich, nachdem er mit seiner Führung angefangen hatte. Zur Führung waren 30 Tickets verkauft worden, eine größere Gruppe hätte da auch nicht funktioniert. Es kamen etwas später dann noch Besucher ohne Führung dazu, so dass etwa 60 Nackte das Museum ordentlich füllten. Der Abend klang dann in der nahegelegenen „Academie der Künste“ mit Speis und Trank aus, wobei die recht große Gruppe die Bedienung an ihre Grenzen brachte.
Beim zweiten Termin am 13. September gab es die Gelegenheit, die Ausstellung „Frei Schwimmen“ nicht nur frei (sprich nackt) zu besuchen, sondern mit einer Wort-Perfomance im wahrsten Wortsinn in das Thema Badekultur einzutauchen. Es gab eine literarische Führung durch das „Sprechensemble der Akademie für gesprochenes Wort“. Ein langer Name für einen kurzweiligen Abend! Knapp 20 nackte Badegäste wurden von den beiden Künstlern durch die Ausstellung geleitet und viele der gezeigten Themen wurden durch eindrückliche und eindrucksvoll vorgetragene Texte vertieft. Zusätzlich später eingelassene Gäste konnten sich die Ausstellung auch anschauen, alles in allem ein sehr gelungener Abend.
Die beiden Künstler waren von der Aktion sehr angetan, speziell das Kapitel über einen ersten Besuch eines FKK-Geländes vor erfahrenem Publikum zu lesen hat ihnen viel Spaß bereitet (die Performance fand auch schon vor textilem Publikum statt). Was in den Köpfen des Museumspersonals vorging, lässt sich nicht ergründen. Der nicht immer zufriedene Gesichtsausdruck kam aber vermutlich von der Tatsache, dass sie wegen uns Überstunden machen mussten, da es eine verlängerte Sonderöffnungszeit war. Aber immerhin hat auch die kurzfristige Publicity durch unseren Besuch dazu beigetragen, dass die Ausstellung bis zum April verlängert wird.
Im Anschluss waren wir zu zehnt in der nahegelegenen „Academie der Künste“ (allerdings angezogen), um den Hunger nach der Badepartie zu stillen.
Danke für den Bericht an Helmut A.